NeubauAusschuss stellt Weichen für die Zukunft der Schulen in Heimerzheim

In das bestehende Gebäude der Sekundarschule zieht möglicherweise die Grundschule ein.
Copyright: Foto: Matthias Kehrein
Swisttal – Seit einem Jahr steht fest, dass Swisttal eine Gesamtschule aufbauen will. Bei der Konkretisierung der Pläne haben sich einige Fragen aufgetan: Wo wird die neue Bildungsstätte angesiedelt und mit welchen Schulen kann sie kooperieren? Es wird immer deutlicher, dass eine Erweiterung der Sekundarschule am Höhenring für das Vorhaben nicht ausreicht.
Der Schulausschuss soll als Grundlage für alle weiteren Schritte heute Abend (17.30 Uhr Rathaus Ludendorf) einen Schulentwicklungsplanung verabschieden und dem Rat die Umwandlung der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule in eine vierzügige Gesamtschule empfehlen. Eine Elterninformation soll gleich nach den Herbstferien erfolgen.
Die Gemeinde braucht mindestens 100 Neuanmeldungen
Es gilt wichtige Voraussetzungen zu erfüllen: Die Gemeinde braucht mindestens 100 Neuanmeldungen zum Schuljahr 2021/22. Um dies sicherzustellen, hat die Kommune bereits die umliegenden Städte und Gemeinden angeschrieben, um das Einverständnis einzuholen, auch auswärtige Schülerinnen und Schüler mitzählen zu dürfen.
Rheinbach, Bornheim, Bonn, Brühl und Erftstadt haben bereits grünes Licht gegeben. Auch die Gemeinde Weilerswist hat nach einem Moderationsverfahren letztlich zu Gunsten der Nachbarkommune gestimmt. Dort besteht die Sorge, dass die neue Schule in Swisttal für sie eine Konkurrenz bedeuten könnte.
Eine weitere Voraussetzung ist eine Oberstufenkooperation
Allerdings sah die Bezirksregierung „keinen sachlichen Grund, da sie den Bestand der Gesamtschule Weilerswist als nicht gefährdet ansah.“ Damit kann der Schulentwicklungsplan zur Umwandlung der Boeselager-Schule in eine Gesamtschule nun durch den Rat verabschiedet werden.
Eine weitere Voraussetzung ist eine Oberstufenkooperation mit weiterführenden Schulen aus dem umliegenden Gebiet, da „eine umgewandelte Gesamtschule nicht sofort eine Oberstufe gründen kann“, heißt es in der Beschlussvorlage. Dazu wurden Gespräche mit den Städten Rheinbach und Bornheim geführt, eine Anfrage an ein Berufskolleg in Bonn läuft aktuell noch.
Der Hauptgrund für die Idee eines Neubaus ist eine Machbarkeitsstudie
Die Glasstadt war im Gegensatz zu Bornheim zu einer Kooperation bereit, gab nur zu Bedenken, dass die Gesamtschule in Rheinbach nicht über genug Platz für alle Oberstufenschüler verfüge. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass Swisttal plant, die Bildungsstätte in einem Neubau auf dem Gelände der Viehtrift, in der Nähe der Burg Heimerzheim, anzusiedeln.
Der Hauptgrund für die Idee eines Neubaus ist eine Machbarkeitsstudie des Architektenbüro Koenigs-Rütter, die bereits das neue Grundschul- und Dorfsaalprojekt in Odendorf begleitet haben. Daraus geht hervor, dass der bestehende Bau der Swistbachschule auch nach einer möglichen Erweiterung zu klein für die geplante fünfzügige Grundschule samt OGS wäre. Deshalb berät der Ausschuss heute Abend ebenfalls darüber, ob die Grundschule in die Räumlichkeiten der Georg-von-Boeselager-Schule ziehen, und die umgewandelte Schule einen Neubau beziehen soll.
Soll es zwei Gebäude geben?
Zur Debatte stand in der Machbarkeitsstudie ebenfalls, ob die Gesamtschule aufgeteilt in zwei Gebäude betrieben werden kann. Die Verwaltung rät davon ab, vor allem aus pädagogischen Gründen: Zum einen stünde die Identifikation mit einer Schule und die damit verbundene Verantwortung auf der Kippe, zum anderen widersprächen zwei Standorte einer inklusiven Schulform. Zusätzlich würde dies nicht nur einen Mehraufwand an Personal und Organisation bedeuten, sondern auch die doppelte Anschaffung von Verbrauchsmaterial, Gebrauchsgegenständen und Lernmaterial. Die Schulleitung will die Gründe auf der heutigen Sitzung ausführlich vorstellen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Im weiteren Verlauf werden auch die Themen der Schulwegsicherung in der Gemeinde, die Digitalisierung, Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus und die Sicherstellung des Schwimmunterrichts erörtert.