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Morenhovener LupeMurzarella lässt die Puppen singen

Lesezeit 3 Minuten
Vor ausverkauftem Haus verlieh der Hausherr, Prof. Dr. Klaus Grewe, Sabine Murza die 37. Morenhovener Lupe.

Vor ausverkauftem Haus verlieh der Hausherr, Prof. Dr. Klaus Grewe, Sabine Murza die 37. Morenhovener Lupe.

Die 37. Morenhovener Lupe geht an Murzarella: Bauchrednerin und -sängerin – und als letztere wahrscheinlich weltweit die einzige ihrer Art.

Die 37. Morenhovener Lupe, die besonders für den kreativen Umgang mit Sprache verliehen wird, hat in diesem Jahr eine außergewöhnliche Preisträgerin: Sabine Murza, bekannt als Murzarella. Sie glänzte bereits in zahlreichen Musicals, bevor sie von einigen „zwielichtigen Freunden“ auf die „schiefe Bahn“ gelotst wurde. Diese kleinen Freunde sind ihr so ans Herz gewachsen, dass sie deren Rollen gleich mitübernahm.

In einzigartiger Weise imitiert sie nicht nur deren Sprache, sondern auch deren Gesangspartien über mehrere Oktaven. Es ist großartig, wie sie ihre Puppen mit Sprache und Gesang aufleben lässt, ohne dass das Publikum merkt, dass sie hinter den Darbietungen ihrer Freunde steckt.

Ihr Auftritt ist so beeindruckend und unnachahmlich, dass die Morenhovener Jury keine andere Wahl hatte, als diese Ausnahme-Künstlerin mit der 37. Morenhovener Lupe auszuzeichnen. „Murzarella lässt die Puppen nicht nur tanzen, sondern verleiht ihnen auch so gekonnt ihre Stimme, dass im Nu kleine Persönlichkeiten entstehen“, sagte Prof. Dr. Klaus Grewe, der Initiator der Preisverleihung und 1. Vorsitzender der Kreativitätsschule Morenhoven e.V.

Murzarella lässt ihre Puppen nicht nur sprechen, sondern auch singen

Mit Leichtigkeit haucht sie ihren Puppen Leben ein. Jede hat ihren eigenen Musikgeschmack und singt mit ihrer eigenen Stimme: Eine Kanalratte aus Wanne-Eickel, die Heavy Metal röhrt, ein verrückter Kakadu, der herzergreifend Schlager singt, und eine Dame im besten Alter, die im schönsten Klassik-Timbre Opernarien schmettert.

Bauchrednerin und -sängern Sabine Murza mit drei ihrer Puppen.

Die Bauchrednerin Sabine Murza lässt ihre Puppen singen, ohne den Mund zu bewegen.

Die Verleihung der Morenhovener Lupe übernahm Klaus Grewe persönlich. „Sie beherrscht nicht nur die Kunst des Bauchredens, Murzarella begeistert auch mit der einzigartigen Fähigkeit, ihre Puppen auf der Bühne singen zu lassen. Sie singt live, ohne den Mund zu bewegen. Die Jury benötigte nur kurze Zeit, um die Entscheidung zu treffen“, sagte Grewe in seiner Laudatio. Bereits vor zwei Jahren trat die Künstlerin auf der Kleinkunstbühne in Morenhoven auf und erhielt Standing Ovations. Damals ließ man sie nur mit Zugaben von der Bühne.

Ausverkauftes Theater empfängt Bauchsängerin mit Standing Ovations

Viele der gleichen Gäste waren auch bei der Verleihung der Morenhovener Lupe wieder dabei. „Der Vorverkauf war rasant. Innerhalb von 30 Minuten war unser Theater ausverkauft. Das passiert sehr selten“, so Grewe. Nach einem zweistündigen Programm der Spitzenklasse feierten die Zuschauer die Künstlerin mit anhaltendem Applaus und Standing Ovations. Sabine Murza wuchs in Gelsenkirchen im Stadtteil Erle auf.

Seit 2017 tritt sie als Bauchrednerin und Bauchsängerin auf. Davor sang sie in Musicals, unter anderem 1997 als Peróns Geliebte im Musical „Evita“ im Musiktheater im Revier. 2001 war sie im Ensemble von „Jesus Christ Superstar“ bei den Gandersheimer Domfestspielen und 2004 im Musical „Der kleine Horrorladen“ im Theater Baden-Baden zu sehen.

Sabine Murza tritt in prominente Fußstapfen

Sabine Murza erhielt zahlreiche Kleinkunstpreise, darunter die Bronzemedaille der Kabarettbundesliga 2017/2018, den 1. Preis des Stockstädter Römerhelms, die Heiligenhafener Lachmöwe, den Dattelner Kleinkunstpreis, den Euskirchener Kleinkunstpreis, den Förderpreis der Neuen-Rhein-Zeitung, den Wilhelmshavener Knurrhahn und aktuell die Morenhovener Lupe.

Im Laufe der Jahre verlieh Klaus Grewe vielen prominenten Gästen die Morenhovener Lupe, darunter Kabarettisten wie Emil Steinberger, Gerhard Polt, Gregor Gysi, Konrad Beikircher, Hanns Dieter Hüsch, Richard Rogler, Jürgen Beckers und Bernhard Hoecker.