Die SPD Swisttal hat ihren Vorsitzenden zum Bürgermeisterkandidaten in der Gemeinde gekürt. Ob Amtsinhaberin Petra Kalkbrenner (CDU) noch einmal antritt? „Zu früh“, findet sie. Gewählt wird im Herbst 2025.
Erster Kandidat für Bürgermeisteramt in SwisttalTobias Leuning tritt für die SPD an
Die SPD in Swisttal geht diesmal mit einem eigenen Kandidaten in die Bürgermeisterwahl: Nachdem es bei der Kommunalwahl 2020 mit dem parteilosen Dr. Christian Böse einen auch von den Grünen und der damaligen Gruppierung „Die Swisttaler“ unterstützten Kandidaten gegeben hatte, tritt nun der Vorsitzende der SPD Swisttal selbst an: Tobias Leuning. Er ist damit aktuell der einzige sichere Kandidat, denn Amtsinhaberin Petra Kalkbrenner (CDU) hat der Rundschau gegenüber aktuell erklärt: „Das ist für mich noch kein aktuelles Thema. Wir sind im April 2024.“ Gewählt wird im Herbst 2025.
Von der Mitgliederversammlung der SPD erhielt Leuning umgehend Beifall. Sie hat ihn einstimmig ins Rennen um das Bürgermeisteramt in Swisttal geschickt. Leuning setzt auf Sieg und geht direkt auf Konfrontationskurs zur Amtsinhaberin, indem er erklärte, er wolle „die Potenziale im Rathaus freisetzen“ und das näher ausführte: „Gute Mitarbeitende werden eingebremst durch verkrustete Strukturen und belastete Verhältnisse. Durch bessere Führung und Verteilung der Kompetenzen lassen sich Abläufe beschleunigen und die Leistungsfähigkeit erhöhen." Leuning findet das „zwingend, denn die Prozesse dauern aktuell zu lange“ und erklärte in seiner Bewerbungsrede vor Parteigenossen: „Mein Kernanliegen ist, das Rathaus wieder näher an die Bürgerschaft zu bringen und Diskrepanzen vor allem durch gute Kommunikation abzubauen.“
Der Heimerzheimer vom Jahrgang 1985 gehört seit 15 Jahren dem Gemeinderat an. Damit zählt er sich zu den erfahrensten Kommunalpolitikern der Gemeinde. Leuning ist Diplom-Biologe und war in der Bundesverwaltung tätig: Im Eisenbahn-Bundesamt hat er Kommunen zum Thema Lärmaktionsplanung beraten und die Bürgerbeteiligung sowie die Berichterstattung an die EU-Kommission organisiert. Zuvor war er fünfeinhalb Jahre als Referent für Abgeordnete im Landtag und Bundestag tätig. Seit Juni 2022 ist er persönlicher Referent des Bürgermeisters in Hennef, weshalb er sein Mandat im Kreistag zurückgeben musste. „Durch meinen Job, weiß ich, was auf mich zukommt“, sagt Leuning.
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Gisela Hein, stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD Swisttal, betonte, Leuning sei schon lange der Wunschkandidat der Mitglieder. „Er ist in Swisttal aufgewachsen, fest verwurzelt und jederzeit ansprechbar für die Bürgerschaft. Seit mehr als 20 Jahren gestaltet er im politischen Ehrenamt das Zusammenleben in der Gemeinde mit und hat viele Dinge vorangebracht. Mit ihm sind wir jetzt frühzeitig auf dem Platz und machen ein Angebot für die Zukunft.“
Leuning stellt die SPD als treibende Kraft in der Gemeinde heraus und greift auch dabei die Amtsinhaberin direkt an: „Ob Radwegeausbau, Schulwegsicherung oder der Zustand der Feuerwehrgerätehäuser – alles Themen, die von der Bürgermeisterin schleifen gelassen wurden. Wir haben dies immer und immer wieder thematisiert. Jetzt tut sich endlich was. Der SPD-Druck wirkt!“
„Um noch mehr Voranbringen und für die Menschen tun zu können, für die in der Vergangenheit oft keine Politik gemacht wurde, muss Tobias Leuning Bürgermeister werden. Es brauche nicht nur einen Haltungs- sondern auch einen Politikwechsel, um in Zukunft gut, bezahlbar und klimagerecht in Swisttal zu leben“, bekräftigte Joachim Euler, der Fraktionsvorsitzende der SPD.
„Es wird Zeit, dass ein Generationswechsel stattfindet und die Jüngeren mehr Verantwortung bekommen und ihre frischen Ideen umsetzen können“, kommentierte eine Genossin aus Buschhoven und sprach damit vielen aus der Seele.