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Kommentar zu Telekom BasketsAusstieg des Hauptsponsors ist nicht der Untergang

Lesezeit 2 Minuten

Fans der Telekom Baskets 

Bonn – Natürlich ist es ein Schock für die Baskets und ihre Anhänger, dass sich der Hauptsponsor zurückzieht. Immerhin war die Telekom seit 1993 engagiert und hat zuletzt etwa 45 Prozent des Gesamtetats beigesteuert. Das ist nicht durch Einsparungen zu kompensieren und wäre ohne adäquaten Ersatz existenzbedrohend. Aber dadurch, dass der Konzern das Engagement schrittweise reduziert, kommt es nicht zum Absturz ins Bodenlose – die Telekom-Entscheidung muss für die Baskets nicht den Untergang bedeuten.

Sie müssen gleichwohl die Suche nach neuen Geldgebern unverzüglich angehen und dürfen keine Zeit damit verlieren, darüber zu klagen, dass im Telekom-Vorstand sich diejenigen durchgesetzt haben, die dieses Standortsponsoring nur als Kostenfaktor betrachten. Die Baskets müssen sich damit abfinden, dass auch sie mal getroffen hat, was nur ihnen und ALBA Berlin über mehr als 20 Jahre erspart blieb: den Hauptsponsor mal ersetzen zu müssen.

Baskets können mit Selbstvertrauen in die Zukunft blicken

So ist Braunschweig seit dem Jahr 2000 unter sechs verschiedenen Namen aufgelaufen, die Skyliners Frankfurt hatten erst Opel, dann die Deutsche Bank und zuletzt Fraport im Namen. Bamberg hatte harte Einschnitte durch Brose zu verkraften, auch Oldenburg muss aktuell mit Einnahmeausfällen von 25 bis 30 Prozent zurechtkommen.

Die Baskets können aber mit dem Selbstbewusstsein in die Zukunft blicken, dass sie einem neuen Sponsor einiges bieten können: die Fan-Basis, den Dome samt angeschlossener Dreifachsporthalle in Vereinsbesitz, die Einbindung des Vereins in die regionale Sport- und Schullandschaft und die Verankerung in der Geschäftswelt – damit gilt Bonn immer noch als Basketball-Standort mit einem der größten Potenziale.

Bei der Sponsorensuche müssen auch unkonventionelle Wege versucht werden: Kann nicht sogar die Telekom als Global Player mit weltweiten Geschäftsbeziehungen den Kontakt zu einem Unternehmen vermitteln, das Interesse an Top-Sponsoring im Basketball hat?