Bonn – Vorsichtig rollen drei Männer das Banner mit dem Schriftzug „bonnlive.com“ aus und tackern es unterhalb der Bühne fest. Auf der Bühne liegt ein weiteres großes Banner, das von den Arbeitern noch an einer riesigen Fläche hinter der Bühne befestigt werden muss – dort steht auch eine große LED-Wand.
„Es ist schon verrückt, was wir hier innerhalb von ein paar Wochen geschafft haben“, sagt Julian Reininger von der Eventagentur Fünfdrei, die zusammen mit Rhein-Events die Autokonzert-Reihe auf einer Freifläche zwischen dem Alten Schlachthof und den Gleisanlagen der Deutschen Bahn veranstaltet. Normalerweise benötige man mindestens ein Jahr um ein Event solcher Größe zu organisieren.
An diesem Freitag wird Schlagerstar Heino die Konzertreihe eröffnen, wie der GA mehrfach berichtete. Vor dem Start der Konzerte gibt es einige Neuerungen, über die sich das Veranstalterkollektiv freut. „Lichthupen sind nun nicht mehr generell verboten, das ist insbesondere für die Interaktion mit den Künstlern wichtig. Lichthupe und Blinker sind nun möglich – wir glauben, dass dies der Atmosphäre sicherlich gut tun wird“, sagt Sandro Heinemann von Rhein-Events.
Fenster öffnen erlaubt
Während der Konzerte können Besucher nun auch die Fenster öffnen: Um zu klatschen oder leuchtende Feuerzeuge aus dem Auto zu halten.
Hupen dürfen Besucher nicht auf dem Gelände. „Das finden wir auch gut so. Die Anwohner fühlen sich gestört, wenn jeden Abend zwei Stunden lang Hupkonzert ist. Aber auch die Besucher fühlen sich gestört, wenn man einen Künstler sehen möchte und es wird dabei andauernd gehupt. Für den Künstler ist das natürlich auch nicht so schön“, sagt Heinemann. Die Besucher sollen aber mit den Künstlern über die LED-Leinwand interagieren können: Dazu wird es Schalten über den Videokonferenz-Anbieter Zoom geben.
Neu ist auch, dass Besucher ihre Autos zum Kauf von Getränken und Speisen mit Masken verlassen können. Außerdem habe die Stadt zugestimmt, dass nun 250 Autos auf dem Gelände Platz haben – vorher waren es knapp 170. Damit werde es wieder Karten für bereits ausverkaufte Konzerte geben.
Die Fläche stellt die Müllverwertungsanlage (MVA) Bonn GmbH, ein Unternehmen der Stadtwerke, den Veranstaltern unentgeltlich für mehrere Monate zur Verfügung. „Dass der Sommer 2020 durch Corona anders verläuft als wir das gewohnt sind, steht außer Frage. Umso begeisterter waren wir von der Idee, auf unserer Fläche corona-konforme Autokonzerte zu ermöglichen“, sagt Saskia Kutsche, PR-Managerin der MVA. Die Tickets für die einzelnen Konzerte werden über das Interent verkauft.
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