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Gastro-Tipps für BonnUnterwegs am Rheinufer und in der Bonner Altstadt

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Rosa und Wolfgang Kaspar bieten feinen Wein unterhalb des Schänzchens in Bonn. Das Ambiente des Innenbereichs mit seinem Felsenkellergewölbe ist sehr reizvoll.

Bonn – Michael Sachse hat am Bonner Rheinufer ein Lokal besucht, das sich auf Champagner und Wein spezialisiert hat, und stellt das Irish Pub John Barleycorn vor, das in den Räumen des früheren Bierhaus Machold in der Bonner Altstadt durchstartet.

Kaspars Wein und Champagner

Es gibt kaum bessere Orte, um den Sommer ausklingen zu lassen, als die Terrasse von Rosa und Wolfgang Kaspar. Von der Uferpromenade des Rheins richtet sich der Blick auf den Fluss, die Lichter Beuels und die Schwarz-Rheindorfer Doppelkirche. Es fehlt nur noch ein Glas Wein oder Champagner für den perfekten Augenblick. Aber auch der Innenbereich mit seinem Felsenkellergewölbe ist reizvoll. Dort hatten Wolfgang Kaspars Söhne Felix und Lukas bis Ende 2019 Sterneküche betrieben. Anschließend stand der Raum zweieinhalb Jahre leer. Eine solche Location in derart attraktiver Lage muss endlich wieder gastronomisch genutzt werden, dachte sich Rosa Kaspar. Mit der Unterstützung ihres Ehemanns Wolfgang, der die Küche leitet, präsentiert sie nun ein Lokal, das Champagner und Wein in den Mittelpunkt rückt. „Wir sind jahrelang ein bis zwei Mal pro Jahr in die Champagne gereist. Die Region fasziniert uns vor allem aufgrund des guten Essens und Trinkens. Dabei ist meine Liebe für den Champagner entstanden“, erklärt Rosa Kaspar. Nun gibt es das „Kaspars Wein und Champagner“ unterhalb des Biergartens Schänzchen.

Auf der Terrasse an der Uferpromenade können annähernd 50 Gäste Platz nehmen. Innen stehen 45 Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Wer das Lokal schon früher besucht hat, wird feststellen, dass das charakteristische Ambiente weitgehend geblieben ist. Besonderes Merkmal ist die steinerne Wand. Neu sind Holztische und schwarz-weiße Fotos an den Wänden, die das Thema Wein illustrieren. Die Auswahl an Wein und Champagner lässt kaum Wünsche offen. Dabei sind verschiedene Preissegmente vertreten. „Wir möchten nicht nur die reifere Klientel erreichen, sondern wünschen uns auch, dass möglichst viele jüngere Gäste den Geschmack von Champagner entdecken“, sagt Rosa Kaspar. Die Champagnerkarte kann mit zwölf Positionen aufwarten. Darunter befinden sich Cuvée Reserve Brut (0,1 l für 9,50 Euro) und Rosé (0,1 l für 15 Euro) vom Weingut Bouché im offenen Ausschank. Die Kaspars sind mittlerweile mit der Familie Bouché befreundet, so führt jede Tour in die Champagne auch nach Pierry, wo Vater und Sohn Bouché das Gut bewirtschaften. Das Champagner-Flaschensortiment reicht von 45 Euro bis 425 Euro, die für einen Brut Grande Cuvée Krug fällig werden. Die edlen Tropfen werden ausführlich mit ihren Geschmacksnuancen vorgestellt.

Bei der Weinauswahl hat Sommelier Lukas Kaspar intensiv beraten. Neben deutschen Weinen stehen italienische, französische und spanische Tropfen zur Auswahl. Alleine 13 Weißweine sind im offenen Ausschank. Darunter Weißburgunder vom Weingut Bourdy (0,2 l für 6,50 Euro) oder Kerner vom Weingut Schreieck (0,2 l für 6,90 Euro) aus der Pfalz. Ebenfalls offen ausgeschenkt wird Merlot „Tinto Roble“ von der Bodegas Orvalaiz (0,2 l für 6,20 Euro) aus der Region Navarra. Hinzu kommen weitere 50 Positionen an Flaschenweinen. Das Speiseangebot gibt sich weinbegleitend und konzentriert sich auf Flammkuchen zum Beispiel Elsässer Art für 10,90 Euro oder mit Parmaschinken für 13,90 Euro. Außerdem werden Kleinigkeiten wie Tiroler Speck (9,50 Euro) oder Tomate, Mozzarella, Basilikum jeweils mit Ciabatta (8,50 Euro) serviert.

Weitere Informationen: Kaspars Wein und Champagner, Rosental 105, 53111 Bonn, Telefon (0228) 36944920, in den Sommermonaten Donnerstag Ruhetag, an allen anderen Tagen ab 15 Uhr.

John Barleycorn

In englischsprachigen Ländern steht John Barleycorn als spöttische Bezeichnung für Alkohol. Jack London hat seinen 1913 erschienenen autobiografischen Roman (deutsch: König Alkohol) ebenso genannt. Darin blickt der Autor auf seine persönlichen Erfahrungen mit Alkohol zurück. Keine Frage, auch im Irish Pub John Barleycorn in der Bonner Altstadt spielt Alkohol eine zentrale Rolle. Aus den Zapfhähnen fließen alleine 14 verschiedene Biere und zwei Sorten Cider. Hartmut Ast und Jens Dellhofen sind die neuen Inhaber des früheren Bierhaus Machold. Beide betreiben zudem das Irish Pub James Joyce in der Bonner Fußgängerzone. Von Februar bis Juli wurde das Lokal kernsaniert. Die kupfernen Braukessel im großen Saal, die rostfarbenen Kupferrohre und das hohe Glasdach sind als zentrale Elemente geblieben. Der große Saal wurde grün und im selben rostfarbenen Ton wie die Rohre gestrichen. Außerdem sorgen eine Wand in Ziegelsteinoptik und rankender Efeu für neue optische Reize.

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Für Dartsspieler dürfte der Besuch dank eines separaten Dartraums besonders reizvoll sein. Gemütlich ist es im Wohnzimmer, dem „irischsten unserer Räume“, wie Geschäftsführer Bastian Bous sagt. Der verwinkelte Raum ist voller Bücherregale, mit zahlreichen Fotos geschmückt und in den Farben bordeauxrot und grün gestrichen. Die Theke wurde geschliffen und mit neuen Regalen versehen. Der Kanon der Fassbiere reicht von Guinness und Kilkenny über Heineken und Starnberger Hell bis hin zu Newcastle Brown Ale. Neben Shots, Spirits und Longdrinks sticht die Whiskeyauswahl heraus. Die Mehrzahl stammt aus Irland und Schottland. Die Küche leiten Björn Koch und Niko Pylypchak.

Die Speisekarte eröffnet mit Kleinigkeiten wie irischem Cheddar mit Brot und Butter (5,90 Euro) oder Chicken Wings (9,90 Euro). Den Bacon Burger gibt es für 14,90 Euro, Fish and Chips für 16,90 Euro und Irish Stew 13,90 Euro. Zusätzlich können die Gäste Speisen von einer Saisonkarte wählen. Irische Kulinarik wird mit regionalen Einflüssen kombiniert. So kommt zum Beispiel das Lammfleisch von einem türkischen Metzger aus der Altstadt und die Würstchen von der nur 200 Meter entfernten Metzgerei Haupt.

Weitere Informationen: John Barleycorn, Heerstraße 52, 53111 Bonn, Telefon (0228) 18034684, täglich ab 17 Uhr, samstags zu Bundesligaspielen ab 15 Uhr.