Serie Rheinische TafelIn der Badewanne in Hennef tafelt man in einem Ex-Sanitätshaus
Hennef – Wer in Hennef in die Wanne steigt, muss sich anschließend nicht abtrocknen, wird dafür aber satt und glücklich. Vor 51 Jahren hat Familie Tsoussis ein Sanitärhaus in eine Mischung aus Kneipe und Imbiss verwandelt. In Anlehnung an die Vormieter tauften sie ihre Anlaufstelle auf den Namen Badewanne. Knapp vier Jahrzehnte später übernahm der Filius das Ruder. Mit dem Generationenwechsel vollzog sich seit 2010 ein allmählicher Wandel.
Aus dem Imbiss wurde ein gemütliches Restaurant. Essen zum Mitnehmen, Fußballübertragungen oder das Thekengeschäft verschwanden nach und nach. Und mit dem Umbau 2018 erhielt das Lokal ein modernes Aussehen. Gleichzeitig erhöhte Tsoussis durch einen Anbau die Zahl der Sitzplätze deutlich.
Das Restaurant zieht längst Gäste aus einem weiteren Umfeld an. Das liegt nicht nur an der zugewandten Art des Hausherren, sondern auch an der Kochkunst seiner Ehefrau Veronika. „Sollte sie einmal ausfallen, bleibt die Küche kalt“, sagt Niko Tsoussis. „Denn nur die Chefköchin kann die hundertprozentige Qualität der Speisen garantieren.“
Fleischgerichte dominieren den Speiseplan. Tsoussis legt Wert darauf, die Waren von einem regionalen Metzger seines Vertrauens zu beziehen. Ein Wiener Kalbsschnitzel mit Pommes und gemischtem Salat (23 Euro) ist ein ebenso beliebter Klassiker wie die verschiedenen Spieße mit Hähnchenbrust, Kalbssteak oder Schweinefilet.
Eine kulinarische Reminiszenz an die griechische Herkunft der Familie darf nicht fehlen. Viele Gäste schwören auf den Geschmack von Stifado aus dem Rinderschmortopf, das mit Ofenkartoffeln, Zwiebeln, Zimt und Kreuzkümmel (19,50 Euro) serviert wird. Dazu schmecken sowohl Augustiner Hell, Gaffel Kölsch und König Pilsener vom Fass als auch deutsche und italienische Weine. Zu den Favoriten zählen die Tropfen vom Weingut Diehl aus der Pfalz.
Badewanne, Beethovenstraße 8, 53773 Hennef, (02242) 5125, dienstags bis sonntags 17 bis 23 Uhr.