Gastro-Tipps Bonn und UmgebungCafé Trebellii bietet Kuchen mit Aussicht aufs Rheintal
- Nach zwei Jahren Planung und Sanierung hat das Café in Merten eröffnet und lockt mit wundervollen Aussichten und Köstlichkeiten.
- Wir stellen darüberhinaus auch das Eiscafé Sorbettiera in der Bonner Südstadt vor.
Bornheim/Bonn – Der Gedanke, ein eigenes Café zu eröffnen, hat schon viele Menschen beschäftigt. Doch nur wenige setzen dieses Vorhaben letztlich um. Bei Ute Gierlich war alles ein bisschen anders. „Die Sehnsucht nach einem eigenen Café war mir ursprünglich fremd“, sagt sie. Als der Großvater vor zweieinhalb Jahren verstarb, stand die Familie vor der Frage, was mit dem Haus geschehen soll. Auch über einen Abriss dachte man nach.
Den Ausblick zu genießen, diese Freude wollten Ute Gierlich und ihr Mann Mario allerdings schon gerne mit vielen Menschen teilen. Und so reifte letztlich doch die Idee, das Haus oberhalb von Merten in einen Treffpunkt zu verwandeln. Nach mehr als zwei Jahren der Planung und Sanierung ist nun das Café Trebellii mit 27 Sitzplätzen entstanden. Der lateinische Name des Mertener Ortsteils Trippelsdorf („Pagus Trebellii“) stand dabei Pate.
Die ursprüngliche Schönheit verbarg sich über viele Jahrzehnte hinter Eternitplatten. Erst als die Schutzhülle entfernt und das Haus bis auf die Grundmauern entkleidet war, offenbarte sich das Fachwerk in seiner ganzen Pracht. „Letztlich stand nur noch das Holzgerippe“, berichtet Ute Gierlich. Der Teil eines alten Balkens, der über der Theke hängt, erinnert an das Haus im vormaligen Zustand. Jetzt bestimmen neue, helle Eichenbalken das Erscheinungsbild. Im Zusammenspiel mit Möbeln in gedeckten Naturtönen und modernen Lampen sorgen sie für ein ansprechendes Ambiente. Aus den Fenstern und von der Terrasse des Cafés schweift der Blick weit über das Vorgebirge.
Bei guter Sicht fällt es schwer sich zu entscheiden, wohin man zuerst schauen soll: links der Kölner Dom, rechts der Lange Eugen und der Post-Tower sowie die Aussicht auf das Siebengebirge und die Hügel des Bergischen Landes – dem Gast erschließt sich ein beeindruckendes Panorama.
Ute Gierlich ist gelernte Pharmazeutisch-technische Assistentin, übte ihren Beruf lange in der Bonner Uniklinik und letztlich in einer Mertener Apotheke aus. „Als Café-Betreiberin habe ich jetzt auch wieder mit Menschen zu tun. Das passt eigentlich ganz gut“, sagt sie. Um sich auf die neue Aufgabe vorzubereiten, sammelte sie Erfahrungen im Eiscafé Eiszeit in Siegburg-Kaldauen und besuchte sogar ein Eisseminar in Stuttgart. Die Eisspezialitäten, die nun im Café Trebellii angeboten werden, stammen daher auch aus der Eis-Welt des Konditormeisters Günter Singel in Kaldauen. Das Winterangebot umfasst Klassiker wie Vanille, Schokolade, Nuss, Amarena, Erdbeere, Waldfrucht und Kekseis. Eine Kugel kostet 1,30 Euro (außer Haus: 1,10 Euro). Kuchen backt Ute Gierlich selber und wird dabei von ihrer Mutter unterstützt.
Wechselndes Angebot
Das Angebot wechselt beständig, wobei Käsekuchen fast immer vorrätig ist. Die Stücke kosten zwischen 2,20 und 2,90 Euro. Um dem Bedürfnis der Gäste nach herzhaften Speisen zu begegnen, bietet die Gastgeberin zusätzlich Gemüsekuchen an. Außerdem bereitet sie während der kälteren Jahreszeit Crêpes und Waffeln aus eigenem Teig zu, zum Beispiel mit heißen Kirschen, Sahne und Vanilleeis für 5,40 Euro. Zu trinken gibt es fairtrade Kaffee von Darboven, Tee bezieht man bei Gschwendner, Saft vom Apfelbauern Schmitz-Hübsch und Wein von Brogsitter. Die Getränkeauswahl komplettieren diverse Flaschenbiere. Bis auf weiteres bleibt das Café abends geschlossen. Das muss allerdings keine Entscheidung für immer sein. Es gibt zumindest Überlegungen, die Öffnungszeiten in Zukunft auszudehnen. Bis dahin ist das Café Trebellii, Holzweg 3, 53332 Bornheim-Merten, Telefon (02227) 9292797, www.trebellii.de, täglich außer dienstags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
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Café Sorbettiera
Ein Eiscafé fehlte der Bonner Südstadt nach dem Aus des „Allegro“, das nach verheißungsvollem Auftakt schnell wieder schloss. Nun aber ist pünktlich zum Auftakt der neuen Saison mit dem Café Sorbettiera die Nachfolge geregelt. Die neuen Betreiber Tatiana Brustolon und ihr Ehemann Simone Ciabattoni führen in Bonn eine Tradition fort, die Tatianas Großvater Vincenzo vor 80 Jahren in Koblenz begann. Damals kam die Familie aus dem für seine Eismacher berühmten Val di Zoldo in den südlichen Dolomiten nach Deutschland. „Das Eismachen wurde mir praktisch in die Wiege gelegt“, sagt die Betreiberin. „Unsere Tradition geht sogar bis auf das Jahr 1884 zurück, als mein Urgroßvater in Vicenza den ersten Eisladen eröffnete.“ Die Urenkelin startete ihre Selbständigkeit mit dem ersten Eisladen 1994 in der Koblenzer Altstadt.
Der Begriff „Sorbettiera“ stammt aus der Zeit, als man Eis nur aus Wasser zubereitete. Damals sprach man von „sorbetti“. Den Metallbehälter, in dem das gefrorene Sorbet aufbewahrt wurde, nannte man „Sorbettiera“. Die Eis-Philosophie des Ehepaares beruht darauf, hochwertiges und natürliches Eis herzustellen. Das beginnt bei der Auswahl der Zutaten. „Unsere Zitrusfrüchte kommen aus Sizilien, die Haselnüsse aus dem Piemont und Vanilleeis wird aus Madagaskarschoten hergestellt“, versichert die Eis-Expertin. Die Geschmacksrichtungen wechseln. In der Hochsaison wird es maximal 16 Sorten geben, augenblicklich sind es acht. „Wir verfahren nach dem Prinzip: weniger dafür frisch“, sagt Tatiana Brustolon.
Es gibt Sorten wie Torta di miele (Apfelkuchen), Fior di Latte al Caffé oder weiße Schokolade mit Himbeeren. Eine Kugel zum Mitnehmen kostet 1,50 Euro, ab der zweiten Kugel kosten die Bällchen nur noch 1,30 Euro. Kuchen, Waffeln und Crêpes vervollständigen das Angebot. Besuchen können Sie das La Sorbettiera, Weberstraße 91, 53113 Bonn, Telefon (0228) 96191740, www.lasorbettiera.de, montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 19 Uhr und sonntags von 12 bis 19 Uhr.