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Gastro-SzeneZwei neue Adressen in der Bonner Altstadt

Lesezeit 4 Minuten
Café an der Ecke Heerstraße mit blühenden japanischen Kirschbäumen.

Das Café „Per Tutti“ an der Heerstraße 61, umgeben von blühenden Kirschbäumen.

Michael Sachse stellt diesmal zwei neue Cafés in der Bonner Altstadt vor, die während der aktuellen Kirschblüte Eröffnung feiern.

Die Bonner Altstadt ist in diesen Wochen der Hotspot der Stadt. Wer sich durch die Straßen des Viertels bewegt, wird sich oft in großer Gesellschaft befinden. Die blühenden Kirschbäume ziehen Menschen aus Nah und Fern an, die mit ihren gezückten Handys das kurze Naturschauspiel festhalten. Bei bestem Wetter gipfelte das Spektakel am ersten Aprilwochenende im Kirschblütenfest. Gleichzeitig feierten zwei Cafés ihre Premiere.

Café „Per Tutti“

Das Café „Per Tutti“ möchte nicht nur dem Namen nach ein Treffpunkt für alle sein. Zu den Gästen sollen sowohl die Fans von Kaffee und Kuchen als auch die Anhänger von Leckereien aus der Cucina Italiana gehören. Gianluca Preto hat das Lokal im Zentrum der Bonner Altstadt übernommen, in dem zuvor das „Café Blüte“ residierte. Der Liebe wegen zog es Preto vor einigen Jahren von Koblenz nach Bonn. Seine Lebensgefährtin Antonia Bialdyga lebt in Bonn und unterstützt ihn bei seiner neuen selbstständigen Aufgabe als Gastronom. „Ich bin bereits seit meinem 14. Lebensjahr in der Gastronomie tätig“, erzählt Preto. In Koblenz hat seine Familie mehrere Restaurants betrieben.

Gastgeber Gianluca Preto zeigt ein belegtes Baguette.

Gianluca Preto ist der Gastgeber im Café „Per Tutti“.

Als der mittlerweile 34-jährige 2020 nach Bonn kam, hat er sich erst einmal mit der hiesigen Szene vertraut gemacht. Vor dem Start des eigenen Cafés arbeitete er deshalb im „Café Galestro“, das inzwischen den Namen „5 Senses“ trägt. Nach der Übernahme des Ladenlokals an der Heerstraße wurden die Räumlichkeiten seit Anfang Januar renoviert. Die Kooperation mit der lokalen Denkmalschutzbehörde bezeichnet Preto als sehr fruchtbar und unkompliziert, so dass die Ergebnisse sich entsprechend gut sehen lassen können. An der Decke hat Preto Stuck anbringen lassen. Außerdem wurde altes Mauerwerk freigelegt, das für zusätzliches Ambiente sorgt.

Die Theke hat der Gastronom von einem Schreiner anfertigen lassen. Tischplatten und Massivholzplatten, die als Fensterbänke und Sitzplätze dienen, hat Preto in Eigenregie zugeschnitten und gebeizt. Die Wände sind in einem cremefarbenen Ton, die Decke mokkafarben gestrichen. Ein Eye-Catcher ist die Extraanfertigung einer BFC Siebträgermaschine der Firma Monza aus dem norditalienischen Conegliano. Die Kaffeemaschine wurde von der Dresdner Industriedesignerin Tina Bobbe mit einer leuchtend gelben Einfassung gestaltet. Zu den weiteren optischen Highlights zählen Lampen aus Chrome und ein Spiegel im Stil des Space Age.

Herzform auf einem Getränk.

Herziges Detail im Café „Per Tutti“.

Der Innenbereich verfügt neben dem großen Gastraum über einen zweiten kleinen Bereich, in dem zwei Tische stehen. So können im Innenbereich insgesamt 35 Gäste verweilen. Auf der Terrasse kommen weitere 24 Sitzgelegenheiten hinzu. Die Kaffeebohnen aus eigener Röstung sind eine Mischung aus 60 Prozent Arabica und 40 Prozent Robusta. Der Kuchen kommt aus der eigenen Backstube. Zum festen Angebot zählen zum Beispiel Cheese Cake und Schoko Bueno Kuchen. Bis zum Ende der Kirschblüte gibt es zudem einen besonderen Kuchen, der auf Kirschen und Mascarpone basiert. Aktuell dürfen die Gäste Speisen von einer speziellen Karte zur Kirschblüte aussuchen. Später soll das Angebot erweitert werden.

Neben Kuchen, Dolci und Eis stehen Panini und Pinsa im Fokus. Eine Pinsa Mortadella etwa kostet 12,90 Euro, ein Panini Formaggio 5,40 Euro. In Kürze wird das Sortiment um Pasta al forno erweitert. Dann kommen zum Beispiel Cannelloni, überbackene Rigatoni oder Tortellini aus dem Ofen. Salate und Cous Cous sollen das Mittagssortiment bereichern. Außerdem bieten Preto und sein Team Frühstück an. Aufgetischt werden beispielsweise Stullen mit Avocado, Salami oder Mortadella sowie Croissants und Franzbrötchen. Das Getränkesortiment umfasst frisch gezapftes Birra Moretti, italienische Weine und Aperitifs wie Limoncello Spritz.

„Per Tutti“, Heerstraße 61, 53111 Bonn, sonntags, mittwochs und donnerstags 9 bis 19 Uhr, freitags und samstags 9 bis 21 Uhr.

Café-Gelateria „Milo“

Parallel zum Start des „Per Tutti“ vollzog sich lediglich 200 Meter entfernt eine weitere Neueröffnung. Wo sich Heer- und Kölnstraße treffen, hat ebenfalls pünktlich zur Kirschblüte das „Milo“ als Mischung aus Café und Gelateria seine Premiere gefeiert. Die beiden Gastgeber Elvis Jakupi und Atilla Temizel haben erst im vergangenen Herbst das Café Kauz am Stiftsplatz eröffnet. Nun verfügt das Duo ganz in der Nähe über ein zweites Standbein. Die Räumlichkeiten, in denen zuvor das Eiscafé „Ciao.Ciao“ untergebracht war, haben Jakupi und Temizel über sechs Wochen renoviert.

Ein Mitarbeiter zeigt ein Eis im Hörnchen.

Eis in vielen leckeren Sorten gibt es im „Milo“ an der Heerstraße.

Herzstück der Inneneinrichtung ist eine lange, mit weißen Kacheln versehene Theke, die sich an die Eisvitrine anschließt. Die Möbel wurden ausgetauscht. Kugellampen, cremefarbene Wände und eine breite Fensterfront sorgen für Transparenz. Im Innenbereich können 40 Gäste verweilen. Zusätzlich stehen auf der Terrasse 20 Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Auch bei Jakupi und Temizel wählen die Gäste Speisen und Getränke gegenwärtig noch von einer vorläufigen Karte. Herzstück des Angebots ist italienisches Eis. Es gibt in der Regel 20 verschiedene Geschmacksrichtungen, darunter besondere Sorten wie Lotus Biscuit. Eine Kugel Eis kostet 1,70 Euro, die Sorbets gibt es für 1,90 Euro. Außerdem bereichern belegte Bagels zum Beispiel mit Avocado, Frischkäse, Rucola und Cherrytomaten für 6,90 Euro sowie Croffle, eine Kombination aus Croissant und Waffel, und Porridge das Sortiment. In Kürze kommen Frühstücksvarianten hinzu.

„Milo“, Heerstraße 1, 53111 Bonn, täglich 11 bis 20 Uhr.