Bonner InnenstadtCafé Extrablatt folgt in der Kaiserpassage auf das „Roses“
Restaurants, Kneipen und Cafés auf den belebten Plätzen einer City müssen in der Regel eine hohe Pacht stemmen. Das führt dazu, dass sich viele Gastronomen ein Lokal in bester Lage nicht mehr leisten können. Zumal dann, wenn sie keinen etablierten Namen tragen. Da scheint es von Vorteil zu sein, einen Lizenz- oder Franchisegeber im Rücken zu haben. Dieser Trend lässt sich in der Bonner Innenstadt gut beobachten und könnte sich in Zeiten der Coronakrise fortsetzen. In der Passage unter dem Bonner Hauptbahnhof etwa haben sich im vergangenen Jahr zahlreiche Imbisse und Bistros niedergelassen, die bis auf wenige Ausnahmen einem Franchise- oder Lizenzunternehmen angehören. Das setzt sich nun oberhalb im „Urban-Soul“ Komplex fort. An der in Kürze fertiggestellten Piazza werden noch in diesem Jahr mehrere Gastronomiebetriebe eröffnen. Alle vier haben mindestens eine weitere Filiale. Nichtsdestotrotz werden sie zur Anziehungskraft des Quartiers beitragen. Gleiches gilt für das gerade eröffnete Café Extrablatt in der Kaiserpassage.
Es folgt auf das Restaurant „Roses“, das den Betrieb im Frühjahr eingestellt hatte. Mit dem Lizenzunternehmen hat sich nun ein Nachfolger gefunden. Die Verantwortlichen hatten in Bonn schon geraume Zeit nach einem passenden Standort gesucht. Das Lokal am Martinsplatz erfüllt die Voraussetzungen. Es verfügt über immerhin jeweils 120 bis 130 Plätze im Innen- und Außenbereich. Für Bonner Verhältnisse ist das eine beachtliche Kapazität. Allerdings sind viele der über 90 Restaurants des Unternehmens noch größer. „Wir hatten zunächst geplant, das Lokal noch eine Weile unter dem alten Namen weiterzuführen. Dann kam allerdings die Coronakrise und wir haben uns anders entschieden“, berichtet Geschäftsführer Luigi Colangiuoli.
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So kam es zu dem Entschluss zu einem sofortigen und kompletten Umbau. Lediglich zwei Spiegel und die Lüftung haben die Kernsanierung überlebt. Entstanden ist ein modernes Lokal mit markanter Holzvertäfelung über zwei Ebenen. Bänke und einzelne Tische wechseln sich ab. Vor der Theke wird morgens das Frühstücksbuffet aufgebaut und dahinter werden abends Cocktails gemixt. In der Zwischenzeit bietet man Lunch mit sogenannten Mittagsschnäppchen, später gibt es Kaffee und Kuchen und abends unterschiedliche Gerichte in großer Auswahl. Das Speise- und Getränkesortiment sowie die Atmosphäre sind bis auf wenige Ausnahmen in allen Filialen identisch. Kulinarisch gibt man sich international. Dabei achtet man darauf, auch für vegetarische oder vegane Gäste attraktiv zu sein. „Im Vergleich zum früheren Roses sind wir mehr dem Mainstream verpflichtet“, sagt Colangiuoli.
Üppiges Frühstücksbüffet
„Wir sprechen ein breites Publikum an, so dass Gäste aus jeder Altersgruppe etwas finden.“ Dieses Angebot beginnt mit einem Frühstücksbuffet, das wochentags von 8.30 bis 12 Uhr (8,95 Euro) bereitsteht. An den Wochenenden (samstags von 8.30 bis 13 Uhr und sonntags von 9 bis 13 Uhr) fällt das Buffet umfangreicher aus und kostet dafür zwei Euro mehr. Von montags bis freitags werden „Mittagsschnäppchen“ offeriert. Darunter fallen verschiedene Gerichte, die inklusive eines Softdrinks für 8,50 Euro angeboten werden. Von einer Extrakarte locken zwölf verschiedene Burger wie ein Avocado Burger, der mit Pommes frites 11,95 Euro kostet. Die kulinarische Bandbreite reicht von italienisch (Bruschetta, Pizza und Pasta) bis hin zu mexikanisch (Fajita). Darüber hinaus noch Schnitzel (Wiener Art für 8,95 Euro), Flammkuchen (Elsässer Art für 7,45 Euro) und Salate (Chicken Salad für 9,95 Euro). Abends wird das Licht gedimmt und die Musik ein wenig lauter. Dann möchte man die Gäste mit Kneipenflair anziehen. Frisch gezapft werden Bitburger Pils, Benediktiner Weizenbier und Sion Kölsch. Das Cocktailsortiment ist breit aufgestellt. Während der Happy Hour bis 22 Uhr gibt es Mojito, Caipirinha und Co. zum halben Preis. Danach kosten die Cocktails 9,60 Euro, 8,40 Euro (ohne Alkohol) oder 14,60 Euro (Jumbo Cocktails). Besuchen können Sie das Café Extrablatt, Martinsplatz 2 A, 53111 Bonn, Telefon (0228) 4330653, cafe-extrablatt.de, montags bis samstags ab 8.30 Uhr und sonntags ab 9 Uhr.
Neues im „Urban-Soul“-Komplex
Ihren Beitrag zur Attraktivität der Innenstadt leisten in Kürze verschiedene Gastronomen im „Urban-Soul“-Komplex vor dem Bonner Hauptbahnhof. Die ersten Neueröffnungen werden noch in diesem Herbst stattfinden. Dabei handelt es sich um das Restaurant Sander, das mit einem Ganztageskonzept von Frühstück über Mittagstisch bis hin zum klassischen Restaurant- und Barbetrieb am Abend eine breite Produktpalette bietet. Der Fokus liegt auf einer modern interpretierten deutschen Küche mit internationalen Einflüssen. Eine neue kulinarische Facette wird die Stadt mit dem Restaurant „MA´LOA“ erhalten. Auf dem Speiseplan stehen hawaiianische Gerichte. Grundlage ist das hawaiianische Nationalgericht Poké, das die Geschmäcker Japans, Polynesiens und der US-amerikanischen Westküste vereint und so viel bedeutet wie „in kleine Stücke schneiden“. Insgesamt existieren aktuell zehn MA´LOA-Restaurants unter anderem in Köln, Hamburg, Berlin und Paris. Auch die Riege der Kaffeeanbieter in der Stadt steigt weiter. In Köln ist der Name Kaffeesaurus bereits durch zwei Dependancen am Friesenplatz und am Barbarossaplatz ein Begriff. Nun wird nach Bonn expandiert, mit einem Angebot aus Kaffeespezialitäten, die auf Bohnen aus nachhaltigem Anbau basieren und aus der hauseigenen Rösterei kommen. Das gastronomische Angebot von „Urban-Soul“ wird durch die Burgerkette „Five Guys“ ergänzt, die gleich um die Ecke an der Poststraße einzieht. Die Burgerkette ist seit 2013 in mehreren europäischen Großstädten unter anderem in London und Paris vertreten.
Christoph Nolden, Inhaber des beliebten Restaurants „die Küche“ am Altstadtplatz in Rheinbach, hat vor wenigen Tagen in einer örtlichen Facebookgruppe bestätigt, dass er das Lokal zum Ende des Jahres aufgeben werde. Der Catering-Betrieb werde fortgeführt. Die Schließung „nach 13 erfolgreichen Jahren“ habe private, persönliche Gründe und nichts mit „Corona“ zu tun. Das „Eiswerk“ bleibe am Altstadtplatz und werde „größer und schöner“, kündigte er an.