Bonn: Gaststätte „Zur Linde“ und Kneipe „Schröder’s 2.0“ öffnen wieder ihre Türen

Bonn – Wenn man vom Wandern Hunger hat und Durst noch obendrein, dann gönne man sich eine Rast und kehre in der Linde ein“. Als der Landgasthof „Zur Linde“ in Heidgen vor acht Jahren geschlossen wurde, hinterließ er eine schmerzliche Lücke und der zitierte, über dem Eingang verewigte Willkommensgruß verblasste als unerfülltes Versprechen. Dank Claudia und Sascha Wolter hat die Gaststätte jetzt endlich wieder eine Perspektive.

Das ist nicht nur für die Bewohner im Umfeld des Witterschlicker Ortsteils eine gute Nachricht, sondern dürfte auch Wanderer, Radfahrer und Reiter erfreuen, die im nahen Kottenforst unterwegs sind und nun wieder rasten und einkehren können. Das Betreiberpaar arbeitet normalerweise als Schausteller auf Jahrmärkten und Weihnachtsmärkten. Das Coronavirus und der damit verbundene Wegfall fast aller Veranstaltungen hat die Branche jedoch in eine tiefe Krise gestürzt. Viele Menschen sind seit Monaten beschäftigungslos.

Abzuwarten war keine Lösung

Auch Familie Wolter stand vor der Herausforderung, sich nach einer Alternative umzuschauen. Nur abzuwarten, bis die Pandemie und die damit verbundenen Restriktionen überstanden sind, sahen die beiden jedenfalls nicht als Lösung ihrer schwierigen Situation an. „Wir wohnen in Witterschlick und sind im Mai an der Linde vorbeispaziert. Dabei kam erstmals der Gedanke auf, dass die Linde etwas für uns sein könnte“, berichtet Claudia Wolter.

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Den Zuschlag bekamen die Wolters rasch und auch die Renovierung ging flott über die Bühne, doch bis alle Genehmigungen vorlagen, dauerte es dann doch etwas länger. Claudia Wolters Eltern hatten unter anderem einen Imbiss geführt und auch noch eine Reisegastronomie unterhalten. Daher konnte die gebürtige Düsseldorferin gastronomische Erfahrungen sammeln, die ihr jetzt in der Küche des Landgasthofes zugute kommt.

Traditionelle Tagesgerichte zu moderaten Preisen

Gekocht werden vornehmlich gutbürgerliche Speisen. Vor allem mittags serviert man traditionelle Tagesgerichte zu moderaten Preisen. Dann bereitet die Gastgeberin zum Beispiel Möhren untereinander mit Frikadellen oder Hackbraten mit Wirsing zu. „Bei uns wird gekocht wie zu Hause“, bringt die Chefin das kulinarische Motto auf den Punkt. Auf der kleinen Eröffnungskarte finden wir unter anderem Sahneheringsfilet mit Bratkartoffeln (8,90 Euro), Fleischkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln (9 Euro) oder Schnitzel „Wiener Art“ mit Beilagen (10,50 Euro). Diverse Flammkuchen und kleinere Speisen wie Käseschnittchen (6 Euro) sorgen für weitere Abwechslung.

Im Herbst und Winter sollen zusätzlich Gerichte wie Sauerbraten, Rouladen oder Haxen angeboten werden. Nachmittags erwartet man die Gäste obendrein zu Kaffee und Kuchen. Der Innenbereich wie auch die Terrasse und der Wintergarten verströmen einen rustikalen Charme, der von viel Holz geprägt wird. Vor allem rund um den Kamin dürfte es in der kalten Jahreszeit urgemütlich werden. Draußen haben die Wolters ein kleines Kinderkarussell aufgestellt, das die jüngsten Gäste kostenlos nutzen dürfen. Unter der Linde, der das Lokal seinen Namen verdankt und die gegenüber dem Eingang steht, wird in Kürze wieder eine Tränke für Pferde aufgebaut.

Wolter’s Landgasthof Zur Linde, Kottenforststraße 82, 53347 Alfter-Heidgen, Telefon (02 28) 24 04 18 55, www.linde-heidgen.de, sonntags bis freitags außer dienstags von 12 bis 22 Uhr und samstags 15 bis 22 Uhr.

„Schröder’s 2.0“ mischt Beuels Nachtleben auf

Beuel ist nicht gerade bekannt für Bars und Kneipen. Das Nachtleben am rechten Rheinufer ist überschaubar. Bis 2016 sorgte das „Schröder’s“ als Kneipe und Bar dafür, dass Beuelerinnen und Beueler auch zu vorgerückter Stunde noch ein Bier trinken konnten. Das Lokal wurde deshalb lange vermisst. Jetzt wird die Zeit noch einmal zurückgedreht. Verantwortlich dafür ist erneut Wolfgang Maas, der auch schon bis 2016 das Lokal gemanagt hatte.

Sein „Schröder’s 2.0“ residiert ebenfalls im Combahnviertel, einige Straßen entfernt vom Vorgänger in der Rheinaustraße. Maas hat in der Zwischenzeit im Schwarzrheindorfer Restaurant Assenmacher gearbeitet, aber währenddessen auch immer mal wieder nach einer passenden Location für ein Comeback geschaut. Nun ist er fündig geworden. Das Ladenlokal wurde früher unter anderem als asiatisches Restaurant genutzt, stand aber in den vergangenen Jahren leer. Entsprechend aufwändig war die Renovierung, an der Maas und seine fleißigen Helfer 14 Monate gearbeitet haben.

Mischung aus Café, Bar und Kneipe

Unter anderem wurden in dieser Zeit Lärmschutzdecken eingezogen und es wurde die Elektrik komplett erneuert. „Der Umbau dauerte bis März. Dann kam der Lockdown und hat den Startschuss weiter hinausgeschoben“, erzählt der erfahrene Gastronom. Das Lokal ist eine Mischung aus Café, Bar und Kneipe. Mag die Lage auch ein wenig versteckt sein, so sieht Maas doch Vorteile gegenüber dem alten Standort. Schließlich verfügt das „Schröder’s 2.0“ über eine Fläche von 240 Quadratmetern und ist damit doppelt so groß wie der Vorgänger. Weitere Spielräume ergeben sich durch eine kleine Terrasse vor der Tür und einen separaten Raum im Untergeschoss.

Dort steht augenblicklich noch eine Kegelbahn, die aber bald entfernt werden soll. Künftig sollen unten Dartpfeile fliegen und Billardkugeln rollen. Das Lokal verfügt zudem über eine kleine Küche, in der demnächst Baguettes, Burger und Tapas zubereitet werden. Der Besuch dürfte auch für Fußballfans reizvoll sein: Bundesligaspiele und die Partien der Champions League werden live übertragen. Aus der Leitung fließen Bitburger Pils und Peters Kölsch. Außerdem bietet man jede Menge Spirituosen, Longdrinks und Cocktails an.

„Schröder’s 2.0“, Rheindorferstraße 96, 53225 Bonn, ist täglich ab 18 Uhr geöffnet.