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Argumente gegen Tiefgarage und TunnelStadtverwaltung äußert sich zu Bau unter dem Viktoriakarree in Bonn

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Ein Auto fährt auf einer Straße

Die Stadtverwaltung ist gegen Pläne für eine Tiefgarage unter dem Viktoriakarree.

In ihrer Stellungnahme führt die Verwaltung nun verschiedene Argumente ins Feld.

Eine zusätzliche Tiefgarage für Autos und Fahrräder unter dem Viktoriakarree und eine mögliche Verschiebung der Marktgaragenausfahrt am Bischofsplatz: Zu diesen beiden Projekten sollte sich die Stadtverwaltung nach politischem Beschluss positionieren. Nun liegen die Antworten vor. Und sie sind in beiden Fällen von Ablehnung getragen.

In ihrer Stellungnahme führt die Verwaltung nun verschiedene Argumente ins Feld. Der Westteil des Karrees zur Stockenstraße, der frei vermarktet werden soll, also nicht von der Uni gekauft wurde, sei nicht breit genug für eine wirtschaftlich zu betreibende Garage und zudem so eng, dass der Betrieb nur „über wenig leistungsfähige Autoaufzüge“ denkbar sei. Eine Garage unter dem gesamten Areal würde nach Angaben der Verwaltung wegen der notwendigen Rampen Flächen kosten, die die Universität für ihr Raumprogramm benötige. Es bestehe auch die Gefahr, die Pläne der Uni zu verzögern.

Tunnellösung zu teuer

Auch zu einer Tunnellösung äußert sich die Stadt. Gemeint ist damit ein Vorschlag, der noch aus den Zeiten stammt, zu denen das Unternehmen Signa im Viktoriakarree eine Einkaufswelt errichten wollte. Dazu kam es nach einem erfolgreichen Bürgerbegehren nicht. Die Idee: Eine gemeinsame Zu- und Abfahrt in Markt- und Viktoriakarree-Garage auf der anderen Seite des Stockentors. Die Kosten für ein solches Projekt lagen vor neun Jahren bei etwa 7,4 Millionen Euro. Nun beziffert sie die Verwaltung mit „schätzungsweise 16,6 Millionen Euro“. Schon 2014 habe die Stadt eine solche Investition als zu teuer verworfen.

Stattdessen äußert die Verwaltung, die wegfallenden Parkplätze könnten durch bestehende Tiefgaragen kompensiert werden. Nach Angaben der Bonner City Parkraum stünden werktags 80 Parkplätze in Markt- und Unigarage durchgehend zur Verfügung. Was die Verlegung der Marktgaragenausfahrt am Bischofsplatz beziehungsweise die Vermeidung der Umwege am Hofgarten entlang betrifft, hat die Verwaltung mehrere Optionen geprüft. Dazu zählen ein veränderter Ausfahrtsweg über den Unihof und die Franziskanerstraße sowie die Verlegung der Ausfahrt neben die jetzige Einfahrt.

Die Verwaltung befürchtet bei der ersten Variante Konflikte mit Bus-, Rad- und Fußverkehr und weist auf notwendige bauliche Änderungen hin, bei der zweiten verweist sie auf die bestehende Rechtslage, die bei Großgaragen separate Ein- und Ausfahrten vorschreibe. In Anbetracht von (im November 2022 gezählten) 150 ausfahrenden Kfz pro Stunde sei „keine der Optionen verhältnismäßig“.

Der Sachverhalt steht auf der Tagesordnung des Stadtrats für Dienstag, 19. September.