AboAbonnieren

Gewerbegebiet statt FußballplatzNeue Pläne für Sportanlage in Niederdollendorf

Lesezeit 2 Minuten
Fußball Symbolbild

Symbolbild

Königswinter-Niederdollendorf – Gewerbe statt Fußball: Das soll bald Realität auf der Hermann-Wallraf-Sportanlage, dem Fußballplatz in Niederdollendorf, sein – zumindest, wenn es nach dem Planungs- und Umweltausschuss geht. Dieser hat in seiner jüngsten Sitzung in der vergangenen Woche einstimmig beschlossen, dass auf der Anlage künftig Gewerbetreibende angesiedelt werden sollen.

Das Großfeld kommt weg

Grund dafür ist die „geringe Auslastung“ des Platzes sowie „die räumliche Nähe zur Peter-Breuer-Anlage“, wie bereits der städtische Sportausschuss im Rahmen seiner „Sportkonzeption für die Sportfreianlagen der Stadt Königswinter“ festgestellt hat. Während auf dem Großfeld künftig also kein Spielbetrieb mehr möglich sein wird, soll das bisherige Kleinfeld als Kompensationsfläche erhalten bleiben und den Anforderungen des E-Jugend-Spielbetriebs entsprechen, wie die Verwaltung in ihrer Sitzungsvorlage für den Planungsausschuss berichtete.

Ergänzt werden soll diese Kompensationsfläche um das Kleinfeld schließlich um das angrenzende Haus der Jugend und die Umkleide, wie es weiter heißt. Auch eine Skateranlage soll auf dieser Fläche realisiert werden. Dafür müsste der derzeit gültige Flächennutzungsplan, der aktuell eine öffentliche Grünanlage mit der Zweckbestimmung „Sportplatz“ vorsieht, in eine „Gewerbliche Baufläche“ abgeändert werden.

Parkplatz wird zur Wohnbaufläche

Weiterhin soll auch der bisherige Parkplatz eine neue Bestimmung erhalten: Hier soll Wohnbaufläche entstehen. „Wir sollten zügig weitermachen“, betonte Roman Limbach (CDU) im Ausschuss. Die Umnutzung der Sportanlage befürwortete er, weil es keinen Sportbetrieb mehr gebe. Ähnlich sahen das die übrigen Mitglieder des städtischen Planungs- und Umweltausschusses.

Stieldorfer Sportplatz

Nicht nur die Hermann-Wallraf-Sportanlage soll künftig nicht mehr als Fußballplatz fungieren: Auch die Sportanlage in Stieldorf, die aus einem Tennisspielfeld sowie einem Umkleidegebäude mit Versammlungsraum im Obergeschoss besteht, könnte demnächst anders genutzt werden. Wie berichtet, gibt es ab 2020 keinen Nutzer mehr für den Stieldorfer Sportplatz. Sollte sich keine Lösung finden, könnte die Fläche – deren Pachtvertrag noch bis 2026 läuft – wieder in eine landwirtschaftliche Fläche umgewandelt werden. (mdh)

Hinsichtlich der Umsetzbarkeit, Gewerbetreibende auf dem großen Spielfeld der Niederdollendorfer Anlage anzusiedeln, sieht die Stadtverwaltung zunächst keine Bedenken. Ein „einheitlicher Gebietscharakter“ für die gesamte Fläche liege zwar nicht vor, allerdings passen die Pläne der Verwaltung zu den in der unmittelbaren Umgebung der Hermann-Wallraf-Sportanlage vorherrschenden Nutzungen in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Industrie.

Allerdings, so betont die Verwaltung, seien aufgrund der besonderen Lage der Fläche im Überschwemmungsgebiet des Rheins sowie unmittelbar angrenzend an verschiedene Emissionsquellen wie der Bahntrasse oder gewerbliche und industrielle Nutzungen verschiedene Fachgutachten notwendig – unter anderem den Schallschutz betreffend. Darüber hinaus müsse ein Altlastengutachten in Auftrag gegeben werden, weil das Gebiet als „Verdachtsfläche“ gelte. Auch eine Bahnunterführung nahe der Anlage soll geprüft werden.