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Wohngipfel zeigt WirkungBundesanstalt will Mehrfamilienhäuser in Rheinbach bauen

Lesezeit 4 Minuten

Auf der bisherigen Grünfläche der bestehenden BImA-Siedlung sollen vier Mehrfamilienhäuser entstehen.

Rheinbach – Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2024 etwa 3000 neue Wohnungen bundesweit aus dem Boden zu stampfen. „Wir wollen auf Grundlage des Wohngipfels der Bundesregierung so schnell wie möglich so viele Wohnungen wie möglich bauen“, erklärte BImA-Geschäftsstellenleiterin Ulrike Birkner dem Rheinbacher Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen in seiner jüngsten Sitzung. Denn auch in Rheinbach wolle man aktiv werden.

Auf einer gut 7100 Quadratmeter großen Fläche zwischen der Münstereifeler Straße und der Turmstraße, die im Besitz der BImA ist, sollen vier Mehrfamilienhäuser errichtet werden mit 36 Wohneinheiten von jeweils 50 bis 80 Quadratmetern. Die Nettokaltmiete sei überall auf zehn Euro pro Quadratmeter gedeckelt, versprach Birkner.

Barrierearm und technisch gut ausgestattet

Trotzdem sollen alle Wohnungen technisch und energetisch auf der Höhe der Zeit zudem auch noch barrierearm sein. Die BImA werde der Eigentümer bleiben und sich auch um die Verwaltung kümmern, so der Plan. Erwünscht sei auch eine gute Durchmischung des kleinen Siedlungsgefüges, denn in direkter Nachbarschaft gibt es bereits sechs Mehrfamilienhäuser der BImA aus den 1950er Jahren mit insgesamt 58 Wohneinheiten zwischen 72 und 130 Quadratmetern. Die neuen Häuser entstehen sozusagen auf deren Grünfläche.

Dennoch wolle man auch künftig soviel Grün wie möglich zwischen den Gebäuden belassen, weshalb ein Großteil der erforderlichen 49 Pkw-Stellplätze in einer Tiefgarage für 32 Fahrzeuge unterkommen sollen. Zudem werde man pro fünf Stellplätze einen Platz für Elektrofahrzeuge mit Lademöglichkeit errichten, um so die E-Mobilität zu fördern. Darüber hinaus wolle man auch noch 66 gebäudebezogene und überdachte Fahrradstellplätze bauen. Die neuen Gebäude sollen zwei Vollgeschosse mit Satteldach haben und bis zwölf Meter hoch werden, so Birkner weiter. Auf dem Dach sei eine Photovoltaikanlage geplant, nicht zuletzt, um die Nebenkosten niedrig zu halten.

Für Bedienstete von Bund, Land und Stadt

Vermietet werden sollen die Wohnungen in erster Linie an Bedienstete von Bund, Land und Stadt, doch übrige Wohnungen könnten auf dem freien Markt angeboten werden. Der Ausschuss befürwortete einstimmig den Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan als „beschleunigtes Verfahren für Bebauungspläne der Innenentwicklung“ ohne Umweltprüfung.

Während Fußgänger und Fahrradfahrer das Gelände von der Turmstraße und dem Münstergäßchen im Süden aus erreichen können, sollen Autos über eine im Norden des Plangebiets zwischen der Bestandsbebauung angeordneten Tiefgaragenzufahrt mit Anbindung an die Münstereifeler Straße anfahren.

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Dr. Reinhard Ganten (UWG) begrüßt die Planung, denn sie trage zur Entspannung des Wohnungsmarktes in Rheinbach bei. Allerdings vermisse er den Einsatz erneuerbarer Energien. Auch Dr. Nils Lenke (Grüne) fragte sich, wie man dem Anspruch gerecht werden wolle, ein Vorbild in Sachen Ökologie zu sein. Axel Nagel (Grüne) kritisierte die zu geringe Klimaneutralität. So hatte er ausgerechnet, dass allein für den Bau und für das Beheizen der Gebäude in einem Zeitraum von 30 Jahren insgesamt rund 1,5 Millionen Kilogramm CO2 freigesetzt würden, was einem Umweltschaden von etwa einer Million Euro entspreche. Deshalb beantragte er, die Verwaltung solle mit der BImA über mögliches klimaneutrales Bauen und Beheizen verhandeln und nach Möglichkeit auf den Einsatz von Beton verzichten.

Das mache man ohnehin, entgegnete Fachbereichsleiterin Margit Thünker-Jansen, denn das sei ein Geschäft der laufenden Verwaltung. Man könne dies ohnehin nur anregen und nicht erzwingen. Bürgermeister Ludger Banken (parteilos) sprach sich ebenfalls gegen den Antrag aus und wollte stattdessen lediglich als Protokollnotiz aufnehmen, die Politik lege Wert auf ein klimaneutrales Bauen und Beheizen.

Auch Hinrich Kramme (UWG), Markus Pütz (CDU) und der Ausschussvorsitzende Dr. Georg Wilmers (SPD) sahen keinen rechten Sinn in dem Grünen-Vorstoß und legten Nagel nahe, seinen Antrag zurückzuziehen. Er lehnte das ab, weshalb lediglich die drei Grünen dafür stimmten und die fünf Vertreter von FDP und UWG das Ansinnen ablehnten. Weil sich SPD und CDU enthielten, war der Antrag damit durchgefallen. „Wir machen es aber trotzdem“, stellte Banken noch einmal klar, dass eigentlich alle dasselbe Ziel verfolgten und nur über den formalen Weg uneinig seien. (jst)