„Wir für Rheinbach“Senioren genießen die Rikschafahrten im E-Bike

Die Stiftung „Wir für Rheinbach“ brachte ihre Plakette an dem besonderen Fahrrad an.
Copyright: Matthias Kehrein
Rheinbach – „Eine tolle Möglichkeit, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, findet nicht nur Bürgermeister Stefan Raetz: Dem Seniorenheim „Römerkanal“ in Rheinbach steht seit einiger Zeit eine Fahrradrikscha zur Verfügung. Doch nicht nur die Bewohner, sondern alle Rheinbacher Senioren und Gehbehinderte können diesen Service nutzen. Das Gefährt sorgt überall, wo es auftaucht, für strahlende Gesichter.
„Endlich wieder Wind um die Nase spüren“
Schon vor etwa einem Jahr war die Idee zu diesem ausgefallenen Service geboren worden, die damalige Quartiersentwicklerin Katharina Dallal hatte die Weichen gestellt. „Endlich wieder Wind um die Nase spüren“, so lautete das Ziel, denn mit der Fahrradrikscha haben nicht mehr so mobile älteren Menschen die Möglichkeit, Exkursionen durch Rheinbach und Umgebung zu unternehmen. „Wir fahren auch mal zur Waldkapelle oder einfach durch die Felder “, weiß Joachim Gießler, einer der fünf ehrenamtlichen „Chauffeure“. Er wechselt sich mit Hermann Linke, Helge Fiedler, Jochen John und Ralf Dittrich ab und bietet einen Service, der für den Nutzer kostenlos ist. „Wir können damit unseren älteren Mitbürgern eine große Freude an der frischen Luft bieten“, freute sich Gießler.
Idee kommt aus Dänemark
Vorbild ist die Initiative „Radeln ohne Alter“, die 2012 in Dänemark gegründet wurde und mittlerweile in mehr als 40 Ländern weltweit Nachahmer findet. Auch in Bonn gibt es einen entsprechenden Verein, bei dem die fünf Rheinbacher „Rikschapiloten“ eine spezielle Ausbildung erhalten haben, denn es sei gar nicht so leicht, sie sicher durch den Stadtverkehr zu steuern. Das ist schon anders als mit einem normalen Fahrrad“, weiß der sportliche Joachim Gießler, der in diesem Jahr auch schon 10 000 Kilometer mit dem Rennrad absolviert hat.
Dank zahlreicher Sponsoren und Spenden sei es gelungen, das rund 9000 Euro teure E-Bike mit Doppelsitzbank anzuschaffen. Unter anderem hatte sich die Bürgerstiftung „Wir für Rheinbach“ mit 2500 Euro beteiligt, weshalb Raetz als deren Vorsitzender zusammen mit Vorstandsmitglied Thomas Spitz jetzt die Unterstützung mit einem Aufkleber dokumentierte.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Rikscha ist eine spezielle Anfertigung, die eine sichere und komfortable Fahrt ermöglicht. Sie verfügt über einen elektrischen Motor, der die Tretleistung der ehrenamtlichen Fahrer je nach Bedarf unterstützt. Schließlich soll der Ausflug sowohl dem Fahrer wie auch den Passagieren Spaß bereiten. Wie etwa beim Rheinbacher Veilchendienstagszug, als die Rikscha als Ergänzung zur Fußgruppe des Seniorenheims „Römerkanal“ erstmals zum Einsatz kam. Hier dürfte Senior „Charly“ Schrickel den Platz auf der Sitzbank einnehmen, er schwärmt noch heute vom einmaligen Erlebnis. Um noch mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, das Angebot zu nutzen und damit am sozialen Leben in der Stadt teilnehmen zu können, sind noch weitere Rikschas erforderlich, ebenso noch weitere ehrenamtliche Fahrer. (jst)
Kontakt: Sabine Petersen, Leiterin der sozialen Dienste im Seniorenzentrum Römerkanal, Tel.: (0 22 26) 16 99 72