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„Rheinbach ist bunt“400 Rheinbacher demonstrieren gegen AfD-Veranstaltung

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Auf dem Himmeroder Wall versammelten sich rund 400 Menschen, die die AfD-Veranstaltung mit lautstarkem Protest begleiteten. 

Rheinbach – Rund 400 Bürger, Vertreter von Vereinen und Parteien gingen gestern auf die Straße, um eine Veranstaltung der AfD Rhein-Sieg im Rheinbacher Glasmuseum kritisch zu begleiten.

Aufgefordert hatten sie die Verwaltungsangestellte Elena Zavelberg, der Künstler Uwe Reuter und die Studentin Britta Schäfer, denen Anfang der Woche – noch im Karnevalstrubel – klar geworden war, dass diese Parteiveranstaltung nicht unkommentiert bleiben dürfe. Die drei Freunde gründeten eine Gruppe unter dem Namen „Rheinbach ist bunt“ und stellten innerhalb von nur 72 Stunden die gestrige Kundgebung und einen Demonstrationszug auf die Beine.

Menschen aufrütteln

„Im Sommer werden hier bei Veranstaltungen wie ,Kultur im Hof’ Lieder von Künstlern gespielt, die sich ganz klar gegen Rechts stellen. Es werden hier regelmäßig Vorträge über die deutsche Geschichte gehalten und Ausstellungen gezeigt. Das ist bunt, das ist Kultur“, sagte Britta Schäfer.

Dass sich an diesem Ort eine Partei versammele, die Mitglieder in ihren Reihen hat, die fremdenfeindlich sind und von denen man einen ganz offiziell als Faschisten bezeichnen darf, das wolle das Bündnis nicht stillschweigend hinnehmen. Es sei wichtig, das auf der Straße kundzutun, um Menschen aufzurütteln, die das vielleicht noch nicht verstanden hätten. Schäfer: „Wir setzen ein buntes Zeichen für die Demokratie. Wir zeigen Flagge gegen die Weltanschauung der AfD.“

AfD-Abgeordneter auf Klima-Veranstaltung

Initiatorin Elena Zavelberg rief die Teilnehmer der Kundgebung dazu auf, laut zu sein gegen Rechts, gegen Leugner des von Menschen verursachten Klimawandels und laut zu sein gegen die AfD. Es solle aber friedlich bleiben, „Beleidigungen wollen wir hier nicht hören“.

Die Teilnehmer der Veranstaltung „Klima – Grund zur Aufregung!“ mit dem AfD-Bundestagsabgeordneten Dr. Michal Espendiller – ungefähr 26 – wurden mit Trillerpfeifenlärm und „Nazis raus“-Rufen empfangen. Der Mathematiker war eingeladen worden, die AfD-Position, dass eine Verhaltensänderung des Menschen den Klimawandel nicht abwenden könne, zu belegen. Klimamodelle mit schwacher statistischer Aussagekraft beschädigten die Rahmenbedingungen der deutschen Wirtschaft, gefährdeten den Lebensstandard der Bürger und verängstigten Teile der Bevölkerung und besonders die Jugend, so die AfD.

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Bürgermeister Stefan Raetz dankte den Initiatoren aus der Bürgerschaft, die spontan und aus dem Herzen heraus gehandelt hätten: „Wir leben in einem freien Land, in einem der besten der Welt. Die Mitte erhebt die Stimme und zeigt, für Hass und Hetze ist in Rheinbach kein Platz!“ Wer Typen wie Björn Höcke bei sich dulde, müsse mit Widerstand rechnen, sagte er in Richtung der AfD-Versammlung. „Wir sagen Nein zu Volksverhetzung und Ausländerfeindlichkeit. Kein Pakt mit Faschisten – niemals und nirgendwo! Unsere Alternative für Deutschland heißt Solidarität“, so der Bürgermeister.

Die Polizei, die mit rund 50 Beamten im Einsatz war, sprach von einem friedlichen Verlauf der Kundgebung. Gegen einen Ordner der AfD wurde ein Platzverbot ausgesprochen, weil er sich provozierend vor den Demonstranten aufgebaut hatte.