Ihre Gaben für die Ukraine und die unermüdliche Arbeit der Hilfsorganisation „Rheinbach hilft“ haben der Glasstadt einen greifbaren Dank aus dem Kriegsgebiet im Osten eingebracht.
„Rheinbach hilft“Rheinbach erhält Holzrelief als Dank aus der Ost-Ukraine
In Rheinbach wird es nicht viele Menschen geben, die lesen können, was auf der Dankesurkunde oder auf dem Holzrelief steht, die der Leiter der humanitären Hilfe in Charkiw, Jakob Syzoniatnykov, der Stadt mitgebracht hat. Aber die beiden Gegenstände sind ein Zeichen aufrichtiger Dankbarkeit. Und die ist verdient: Einmal mit den Gaben der Stadt, die nämlich einen größeren Betrag für die Ukrainehilfe um Alfred Eich zur Verfügung stellte sowie ein ausrangiertes Feuerwehrfahrzeug. Aber auch durch die unermüdliche bis wahnsinnige Arbeit des Vereins, der schon größte Risiken eingegangen ist, um Menschen in der Ostukraine Lebensmittel und Winterkleidung zu bringen. Auch medizinisches Gerät ist in großem Umfang in die Oblast Charkiw transportiert worden.
Bereits seit den ersten Tagen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind Andreas Klassen und Alfred Eich, die beide in der Gemeinde Swisttal leben, für die notleidende Bevölkerung in der Ukraine mit dem nötigsten zu Versorgen. Hierzu zählen auch Krankenhäuser und Kinderheime. Seit Ende 2022 besteht der Verein „Rheinbach hilft“ unter Vorsitz von Alfred Eich, der aus der Fluthilfe im Pallotti mit 17 Mitgliedern gestartet ist und heute fast 120 Mitglieder zählt.
In Rheinbach werden für das Projekt Ukraine Hilfe seitdem Spenden gesucht, auch jetzt noch. So kam es dazu, dass die Stadt das ausgemusterte Feuerwehrfahrzeug von Neukirchen spendete und die Feuerwehr es aufarbeitete. Ein zweites Auto kam hinzu, und Eich und sein Team brachten sie nach der Ablieferung von Medizingeräten in Charkiw anschließend in die Region Kupjansk. Im Stauraum befanden sich weitere medizinische Hilfsgüter für das dortige Krankenhaus. Mit kugelsicherer Weste und militärischem Helm auf dem Kopf fuhren Eich, Klassen und Frank Kremer im Konvoi unter dem Beschuss von Raketen hinweg (wie berichtet) ins Kriegsgebiet.
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Urkunde und Holzrelief übergeben
„Unser besonderer Dank gilt Bürgermeister Ludger Banken, der Ersten Beigeordneten Daniela Hoffmann und der Leitung der Feuerwehr, Stadtbrandmeister Jörg Kirchhartz, die dafür Sorge getragen haben, dass wir die dringend benötigten Fahrzeuge in die Ukraine bringen konnten“, sagte Eich bei der Übergabe von Holzrelief und Urkunde.
Das Holzrelief stammt vom Bürgermeister und Kommandeur von Kupjansk, Andrij Besin, acht Kilometer vor der Grenze zu Russland. Besin dankt in der Urkunde „für die Bereitstellung humanitärer Hilfe für die Gemeinschaft und den großen Einsatz für die Sache unter Bedinungen der bewaffneten Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine“. Klassen berichtete von der Angst, die die Konvoiteilnehmer bei der Fahrt trotz ihrer gepanzerten Kleidungsstücke hatten: „Aber wir sind mit Gottes Hilfe von da wieder gesund zurückgekommen.“
Großen Dank an die Rheinbacher Verwaltung
Jakob Syzoniatnykov schilderte eindrucksvoll die aktuelle Lage in Charkiw und Kupjansk. Großen Dank richtete er ausdrücklich an die Stadt Rheinbach, „die mit ihrer großzügigen Spende dazu beigetragen hat, Menschenleben zu retten.“ Dabei sei „Rheinbach hilft“ ein wichtiges Bindeglied und aktiver Unterstützer aller Hilfsmaßnahmen. Bürgermeister Ludger Banken bedankte sich bei den Besuchern für ihre unermüdliche humanitäre Hilfe und sicherte weitere Unterstützung zu.
Syzoniatnykov nahm bei der Abfahrt eine neue Ladung Hilfsgüter aus dem Spendenlager in der Pallottikirche mit auf die 2500 Kilometer lange Tour nach Charkiw.
„Rheinbach hilft“ sammelt am 2., 9., und 16. Dezember jeweils von 10–11 Uhr Sachgüter in der Pallottikirche in Rheinbach.