AusstellungRheinbacher Ausbildungsmesse hilft bei der Suche nach einem Beruf

Die digitale Ausbildungsbörse stellten Hans Dorow, Manuel Knauber und Raffael Knauber vor (v. l.).
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Rheinbach – Trotz Corona gibt es am Samstag die 21. Rheinbacher Ausbildungsmesse: Die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Rheinbach (WFEG) bringt Bewerber und Unternehmen aber ausschließlich online zusammen.
„Als innovative Wirtschaftsförderung passen wir uns den Umständen an. Gerade jetzt brauchen junge Menschen Orientierung und Perspektiven. Die geben wir ihnen und begegnen ihnen dort, wo sie ohnehin gerne sind: im Internet“, erklärte Dr. Raffael Knauber, Geschäftsführer der WFEG.
Einigen musste aufgrund der begrenzten Platzkapazitäten sogar abgesagt werden
Über 100 Unternehmen und Institutionen hatten sich für dieses Jahr angemeldet. Einigen musste aufgrund der begrenzten Platzkapazitäten sogar abgesagt werden. „Dieses Problem haben wir nun nicht mehr. Die digitale Messe bietet neue Möglichkeiten. Wir sind sehr glücklich, dass uns zahlreiche Aussteller bei diesem spannenden Projekt unterstützen. Klar ist aber auch, dass dieses Format den persönlichen Kontakt und den ersten Eindruck nicht gleichwertig ersetzen kann.“
Bewerber haben dennoch die Möglichkeit, direkt mit den Ausstellern in Kontakt zu treten und ihre Unterlagen einzureichen. „Gerade die direkte Austauschmöglichkeit macht eine Jobmesse aus. Daher achten wir darauf, auch digital die Interaktivität zu ermöglichen“, erklärt Hans-Eberhard Dorow, Wirtschaftsförderer in Rheinbach. Die digitale Variante bringt darüber hinaus den Vorteil mit, dass alle Vorträge online abrufbar sind. Somit können Bewerber erstmalig von allen Präsentationen profitieren. Die Bandbreite der vorgestellten Ausbildungs- und Studienangebote reicht vom Handwerk über das Gesundheitswesen bis hin zur Informationstechnologie.
Die eingetragenen Ausbildungsverhältnisse liegen um mehr als 20 Prozent unter dem Vorjahreswert
Die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hat die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in der Region in dieser Woche als „sehr schwierig“ bezeichnet. Nach Angaben der IHK liegt die Zahl der eingetragenen Ausbildungsverhältnisse um mehr als 20 Prozent unter dem Vorjahreswert. Starke Rückgänge seien etwa bei Fachinformatikern, Industriemechanikern, Industriekaufleuten oder Maschinen- und Anlagenführern zu verzeichnen.
Im kaufmännischen Bereich sei dies bei Fachkräften für Lagerlogistik, Bankkaufleuten, Hotelfachleuten, Köchen oder Kaufleuten im Einzelhandel der Fall. „Das zeigt, dass neben coronabedingten Ursachen wie in der Hotellerie und Gastronomie auch wirtschaftliche Probleme wie in der Industrie und den Automobilzulieferern oder Digitalisierungsschübe wie im Bankensektor sich bei den Ausbildungsverträgen auswirken“, sagt Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung der IHK.
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Zumindest rechnerisch, so die IHK, haben zum Ausbildungsbeginn am 1. September aber 1085 unversorgten Bewerbern noch immer 1186 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenübergestanden.