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Musiker Oliver WellingPlattenvertrag für Song über die erste Liebe

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Oliver Welling vor dem Alfterer Schloss.

Rhein-Sieg-Kreis – „Eigentlich bin ich ein Spätzünder“, behauptet Oliver Welling von sich. Mit 15 Jahren bekam er eine Gitarre geschenkt. Vor allem die bekannte Akustik-Ballade „I See Fire“ von Ed Sheeran hatte es ihm angetan. Mit diesem Hit trat der 21-jährige Rheinländer auch zum ersten Mal auf: Bei einem Schulfest. Am heutigen Freitag erscheint nun auf allen gängigen Streaming- und Download-Portalen seine Debütsingle „Immer wenn ich aufsteh’“.

Vor einigen Monaten stellte Welling einen Clip mit dem Song, den er selbst komponiert und getextet hat, auf YouTube online. Das Lied hatte er zuvor aus „Spaß an der Freud’“ auf eigene Kosten in einem Tonstudio eingesungen und von Thomas Kern produzieren lassen. Vertreter das Labels WPL Records aus Bad Honnef entdeckten den Track auf dem Videokanal, waren begeistert, riefen bei Wellings Produzenten an und boten wenig später dem jungen Musiker einen Plattenvertrag an. Für Welling kam das vollkommen überraschend: „Ich hatte nie den Wahnsinnstraum einmal Popstar zu werden“, sagte er der Rundschau.

Aufnahmetermin zum Geburtstag bekommen

Seine Freunde scheinen das Talent von Welling viel früher erkannt zu haben. Sie schenkten ihm zum 18. Geburtstag einen Aufnahmetermin in einem professionellen Tonstudio und meldeten ihn 2020 in Köln zur jüngsten Staffel von „The Voice of Germany“ zum Casting-Termin an. Dort durchlief Oliver Welling mehrere „Stages“, sang vor bekannten Vocal Coaches, und war kurz davor, in den „Blind Auditions“ zu singen, also jener Casting-Runde, bei denen die musikalischen Talente vor den Juroren singen und live im Fernsehen auftreten dürfen. In der vergangenen Staffel zählten Mark Forster, Nico Santos sowie jeweils im Team Yvonne Catterfeld und Silbermond-Sängerin Stephanie Kloß sowie Rea Garvey mit Samu Haber zu den Experten: „Um ins Fernsehen zu kommen, muss man alle Etappen gewinnen. Man hat 15 Sekunden Zeit vorzusingen.“ Am Ende wollen das jedes Jahr Tausende schaffen, daher ist es für Oliver Welling am Ende nicht schlimm, dass er es nicht ins Fernsehen geschafft hat: „Dafür habe ich jede Menge Erfahrung und Tipps von den Vocal Coaches sammeln können.“

Und die hat er für sein Erstlingswerk bestens genutzt. „Immer wenn ich aufsteh’“ ist eine Ballade in der Tradition derzeit erfolgreicher Song-Poeten wie Wincent Weiss, Mark Forster, Max Giesinger oder Philipp Poisel. Sein ganz großes Vorbild allerdings bleibt Ed Sheeran: „Ich bin ein Riesenfan von ihm und kenne jeden seiner Songs.“ Ursprünglich sang Welling auch auf Englisch, merkte aber bald, dass er seine Emotionen authentischer auf Deutsch zum Ausdruck bringen kann. In seiner Debütsingle dreht sich alles um die große Liebe und darum, wie es sich anfühlt, zum ersten Mal so richtig verliebt zu sein. Auch, wenn er mit seinen Texten eigene Geschichten verarbeitet – am Ende ist es dem Musiker wichtiger, dass diejenigen, die seine Lieder hören, sich mit ihren persönlichen Erfahrungen in seinen Zeilen wiederfinden. „Zuerst überlege ich mir, worüber ich schreiben möchte, kann versuche ich dazu die passende Melodie zu finden“, schildert der 21-jährige gebürtige Bonner, der übrigens aus einer sehr musikalischen Familie stammt: „Wir singen in Chören oder in Bands, ich selber singe gerne im Auto oder unter der Dusche.“

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Sobald es Corona wieder zulässt, sind Bühnenauftritte geplant. Wird die Single ein Erfolg, kann es mit weiteren Aufnahmen und vielleicht einem ganzen Album weitergehen.

Ob es am Ende mit der großen musikalischen Karriere klappen wird, wird sich für den jungen Künstler zeigen. Auf jeden Fall hat er einen Plan B und studiert derzeit im zweiten Semester Humanmedizin in Varna, in Bulgarien. „Die kreative Ader wird auf jeden Fall bleiben“, da ist sich Oliver Welling sicher. Und wer weiß, bekanntlich schaffte es ja in den 90er Jahren ein schwedischer Zahnarzt auf die Spitzenplätze der internationalen Charts. Sein Name: Dr. Alban. Seine Hits: „It’s My Life“ oder „Sing Hallelujah“.