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Pläne durchkreuztStadtrat zieht Angebot für Kauf der Christuskirche in Meckenheim zurück

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Die evangelische Cjristuskirche mit einem kleinen Park drumherum.

Die Christuskirche in Meckenheim wird jetzt schon nicht mehr genutzt.

Der Meckenheimer Stadtrat hat das Angebot, die evangelische Christuskirche zu kaufen, zurückgezogen. Der Grund: Die Kirche wird wohl unter Denkmalschutz gestellt. 

Die Stadt Meckenheim hätte sie gerne gekauft, die evangelische Christuskirche. Aber es wird nichts draus. Der Denkmalschutz durchkreuzt das Vorhaben, der Stadtrat hat den Beschluss zum Kauf von Kirche und Areal am Mittwoch einstimmig zurückgezogen. Dies ist möglich, weil die Notarverträge nach Auskunft von Holger Jung noch nicht unterschrieben waren. Es ging um eine Kaufsumme von rund zwei Millionen Euro.

Die Einschätzung des Landschaftsverbandes Rheinland zur Denkmalwürdigkeit der Christuskirche in Meckenheim hat weitreichende Folgen. Wegen der hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Christuskirche tatsächlich unter Denkmalschutz gestellt wird, wird das zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde und der Stadt Meckenheim ausgehandelte Grundstücksgeschäft im Hinblick auf die Nachnutzung also nicht zustande kommen. Die Kirchengemeinde ist aus finanziellen Gründen gezwungen, sich von zwei ihrer drei Kirchenzentren in Meckenheim zu treffen. Neben der Christuskirche, die bereits nicht mehr genutzt wird, läuft gerade der Abschied von der „Arche“ in Merl.

Der Denkmalschutz „erschwert eine sinnvolle Anschlussnutzung für den Gemeinbedarf erheblich. Dies hat direkte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Areals“, kommentiert die Stadt. Das Anwesen, auf dem die Kirche steht, sollte langfristig im Sinne des Gemeinwohls von der Stadt genutzt und entwickelt werden. Eine Kita war denkbar, aber auch betreutes Wohnen. Daher war die Stadt auch der „Wunschkandidat“ der Kirchengemeinde für die Nachnutzung.

„Risiken überwiegen“

Bürgermeister Holger Jung zeigt sich enttäuscht über diese Entwicklung: „Ich bedaure sehr, dass die seit mehreren Jahren geführten Gespräche jetzt nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten.“ Die Stadt Meckenheim werde die Evangelische Kirchengemeinde jedoch weiterhin bei ihren Bemühungen, das Areal zu vermarkten, unterstützen. „Der Erwerb und die Gestaltung des Grundstücks an dieser Stelle wäre für die weitere Stadtentwicklung eine große Chance gewesen. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen überwiegen jedoch die Risiken deutlich“, so Jung.

Die Kirche wolle aber weiterhin das Areal Christuskirche inklusive der nicht unter Schutz stehenden, baufreien Flurstücke verkaufen. Das Presbyterium werde den Vermarktungsprozess neu starten, heißt es, sei es für das Gesamtgelände oder Teilstücke. „Wir hätten uns die Stadt Meckenheim mit ihrem gemeinwohlorientierten Konzept sehr gut als Käuferin vorstellen können“, erklärt Michael Blum, Kirchmeister der Evangelischen Kirchengemeinde.