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AusstellungHaus Heisterbach in Königswinter zeigt Arbeiten von drei Künstlern

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann und eine Frau stoßen vor einem Kunstwerk mit einem Glas Sekt an.

Manfred Tulke und Renate Marx stoßen vor einem Bild von Mitausstellerin Gudrun Andres, die bei der Vernissage nicht anwesend war, auf die Ausstellung im Haus Heisterbach an.

Unter dem Titel „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ findet im Haus Heisterbach in Königswinter eine Ausstellung statt.

„Wir weigern uns, Feinde zu sein“, lautet der Titel einer Kunstausstellung im Haus Heisterbach, ein Titel, der uns zurzeit vielleicht mehr als sonst zu denken gibt. Festgehalten wurde der Satz als Sinnspruch in einer Kalligrafie von Manfred Tulke. Er leuchtet in einer modernen Schrift auf einem fein verschwimmenden Hintergrund von Bildfragmenten.

Der 90-jährige Kalligraf und Grafiker Manfred Tulke, der in Essen lebt, arbeitet immer in gleicher Präzision, ohne Alterseinbußen und ist aktuell an den Fragen seiner Zeit interessiert. In strichgenauer Kursivschrift und in harmonisch-ästhetischer Wiedergabe blättert er sein „Tagebuch“ voller Sinnsprüche auf.

Für Collagen nutzt die Künstlerin auch Sand und Zement

„Ich mag Menschen, die Menschen mögen“, hatte ihm sein Freund Dieter Golombek vor kurzem gesagt und schon konnte man diese neue Kalligrafie in der Ausstellung entdecken.

Eine weitere Künstlerin der Ausstellung ist Renate Marx aus Köln-Nippes. Sie hat lange als Lehrerin auch Kunst unterrichtet und gehört der „Ateliergemeinschaft Erzberger Platz“ an. Bewandert in vielen Mixed-Media-Techniken arbeitet sie in ihren Schichtbildern mit Malerei und gedruckten Elementen.

Im Laufe der Zeit verfeinerte sie ihre Techniken immer mehr. In ihren Materialcollagen verwendet sie Sand und Zement neben ihren Lasuren. Sogar Kaffeesatz kann hinzukommen. Im Mittelpunkt stehen hier ihre meistens mit schwarzem Fineliner eingefügten kreisförmigen Labyrinthe.

Dazu meint sie: „Man muss immer den Mittelpunkt vor Augen haben. Hat man das, dann kommt man sicher hin, während man sich dagegen in einem Irrgarten viel leichter verlaufen kann.“ Auch sie will über den Weg der Kunst gegen die „Gefühle der Ohnmacht“ ankämpfen.

Gudrun Andres aus Lohmar ist die dritte Künstlerin im Bunde

Die dritte Künstlerin, die ihre Arbeiten im Haus Heisterbach zeigt, ist Gudrun Andres aus Lohmar, Mitglied der Künstlergruppe LohmART. Die bildende Künstlerin hat im Hauptfach Musik studiert und ist als Geigerin in verschiedenen Orchestern und Kammermusikgruppen aufgetreten. Seit 1992 widmet sie sich der Malerei.

Dabei erprobt sie ebenfalls die Verbindung verschiedener Techniken wie Acrylmalerei und Collagengestaltung. In der Ausstellung geht es auch ihr um die leidvollen Themen von Krieg und Zerstörung, wie manche Titel verraten wie der: „Es ist leider Krieg und ich begehre nicht Schuld daran zu sein“.

Über den Anklang, den die Ausstellung zur Vernissage fand, freute sich Jochen Beuckers, ehrenamtlicher Vorsitzender des Trägervereins von Haus Heisterbach. 2019 war derselbe Lions-Club hier schon einmal mit einer Ausstellung vertreten. „Wir sind eine Organisation, die nur von Spenden lebt, und wir wollen Soziales und Kulturelles vereinen“, meint er und umreißt das Aufgabengebiet des Hauses: „Haus Heisterbach ist ein Wohnhaus für schwangere und alleinerziehende Frauen und ihre Kinder, verbunden mit einem Hilfs- und Informationszentrum."

Die Ausstellung begleitet das wöchentliche Mittwochscafé in den nächsten Monaten und ist jeden Mittwoch von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Das Haus Heisterbach befindet sich auf dem Gelände des Klosters Heisterbach an der Landesstraße 268 zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott.