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„Randalierer fliegen raus“Stadt Königswinter hat eine neue Obdachlosenunterkunft

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neue_obdachlosen_unterkunft Königswinter

Vor der für 500 000 Euro geschaffenen Obdachlosenunterkunft: Peter Wirtz, Stefan Sieben, Armin Krämer und Nicolas Klein (v. l.).

Königswinter – Die „Abenteuer-Baustelle“ in der Hauptstraße 569 ist nach einem Dreivierteljahr abgeschlossen und kann nun als Obdachlosenunterkunft genutzt werden. „Hier war eine Kernsanierung notwendig, und in deren Verlauf haben wir die Sanitär- und Elektroleitungen erneuert sowie eine hohe Zahl von Brandschutzauflagen umgesetzt“, erläuterte Stefan Sieben, Leiter des Geschäftsbereiches Grundstücke und Gebäude bei der Stadt Königswinter, bei der Vorstellung des Gebäudes. Es ersetzt die beiden Unterkünfte in der Grabenstraße, das durch einen Brand nicht mehr nutzbar war, und in der Malteserstraße.

„Die erste Planung sah vor, dass hier eine Flüchtlingsunterkunft entstehen sollte, aber dann mussten wir in Richtung Obdach aktiv werden“, erläuterte Bürgermeister Peter Wirtz, der zusammen mit Dezernentin Heike Jüngling sowie dem Leiter des Geschäftsbereichs Ordnungsamt Nicolas Klein und dem Leiter des Servicebereichs Sicherheit und Ordnung Armin Krämer für die notwendigen Erläuterungen bereitstand. Insgesamt 16 Zimmer für maximal 20 Personen stehen zur Verfügung und sind derzeit knapp zur Hälfte belegt. Drei Bäder, zwei Küchen und eine Waschküche, die mit einer Waschmaschinen-Trockner-Kombination bestückt ist, stehen im Gebäude bereit. In den Zimmern, die bei Zweierbelegung mit Doppelstockbetten ausgestattet sind, gibt es abschließbare Spinde, auch die Kühlschränke haben abschließbare Bereiche für die jeweiligen Nutzer.

Zahl der Nutzer gleichbleibend

„Die Zahl der Nutzer ist bei uns seit Jahrzehnten gleichbleibend“, führte Armin Krämer aus, „und gerade bei Familien wird viel im Vorfeld getan, dass es gar nicht erst zur Obdachlosigkeit kommt.“ Die Gründe, die zu Obdachlosigkeit führen sind, so Dezernentin Heike Jüngling, meist multikausal und höchst unterschiedlich.

Wie man es bei Michael sieht, der als Koch auf dem Petersberg arbeitete und vor drei Jahren an Knochenkrebs erkrankte. Als er im Oktober 2018 geschieden wurde, bekam er zwar eine Wohnung, aber die war zu groß und zu teuer und es blieb nur die Unterbringung in der Malteserstraße. Jetzt ist er einer der ersten Bewohner hier und ist zufrieden mit dem kleinen, aber sauberen Zimmer. Es kostet nach der gültigen Satzung 7,70 Euro pro Quadratmeter, was einer monatlichen Nutzungsgebühr von 150 bis 180 Euro entspricht, die aus Sozialleistungen aufgebracht werden.

Engmaschige Überprüfung

Die Lage der Unterkunft – es ist das letzte Haus am Ortsausgang Richtung Rhöndorf – in der Nähe der Stadtverwaltung ermögliche eine engmaschige Überprüfung, die nach den Worten von Nicolas Klein auch notwendig ist, um den ordentlichen Zustand zu erhalten. „Wer hier randaliert oder Sachbeschädigungen vornimmt, fliegt raus“, betonte auch Peter Wirtz, der trotz der nicht unerheblichen Summe von 500 000 Euro, die als Gesamtkosten für den Umbau veranschlagt werden mussten, betonte, dass man diese Entscheidung auch nochmals in dieser Form träfe.

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„Von hier aus können die Bewohner fußläufig die Stadt und ÖPNV-Anschlüsse nutzen“, sagte Armin Krämer, „denn wir sind auch bemüht ihnen Hilfsangebote für den Start in ein neues Leben zu geben.“ (mmn)