Ein kleines Jubiläum feierte die Kulturveranstaltung in Königswinter.
10. KönigssommerKunst und Kultur in der Altstadt von Königswinter
Ein beeindruckendes Durcheinander von Farben und Kunstwerken war am Wochenende in den vielen offenen Ateliers in der Altstadt zu bestaunen. Zum 10. Mal wurde im Rahmen der Königssommer Kunst ausgestellt und eine Reihe von Kulturveranstaltungen angeboten.
Ein Blickfang war die Performance der Gruppe „einsfuzzich“ im Hotspot-Delta auf der Hauptstraße. Die beiden Künstlerinnen gingen dabei Schritt für Schritt aufeinander zu, während sie mit Kreide ihre Fußabdrücke umrandeten. Dabei skandierten sie abwechselnd die Sätze „ich weiß es, aber ich möchte noch“ und „die anderen machen es auch“.
Dargestellt werden sollte die aktuelle Debatte im Klimaschutz, erklärt Margit Eisenschmid, eine der beiden Performerinnen. Im zweiten Teil der Präsentation „blubberten“ die beiden Künstlerinnen mit Strohhalmen Schaum aus einer Schüssel. Eisenschmid erklärt, dass sie damit Kritik an dem „Blubbern“ der Politiker äußern wollten, die ihrer Meinung nach zwar über den Klimaschutz redeten, aber die Klimaziele verfehlen.
Die Aufführung ist im Rahmen des Kunstprojekts „Hotspot KW“ entstanden. „Mit der Aktion soll neuer urbaner Raum belebt werden“, erklärt Helmut Reinelt, Organisator von Hotspot Königswinter. „Nicht jeder versteht so eine Performance-Aktion immer, aber wir möchten Denkanstöße geben“. Tatsächlich zog diese Performance viele neugierige Blicke an, die Interesse an der Botschaft von „einsfuzzich“ zeigten.
Das Hotspot KW veranstaltete in der Kunstfabrik „Kulturhaus Nr. 5“ auch das „Diner en Couleur“. Die Idee ist, dass jeder Teilnehmer Essen und Trinken mitbringt und es zu einem Austausch von Menschen aus verschiedenen Kulturen kommt. Karla M. Götze, Performancekünstlerin an der Kunstfabrik, sagt „Das Diner en Couleur“ soll die Vielfalt und Diversität stärken.“
Ateliers im Palastweiher
Seine Türen öffnete auch das Kunstforum Palastweiher am finalen Wochenende des Königssommers. Die Besucher konnten die Ausstellung „sommerlich“ und die offenen Ateliers besichtigen. Sechs Künstler hatten ihre Malerei, Keramik oder Fotografie ausgestellt. Neben Ölgemälden, abstrakter Kunst und Skulpturen in ausgefallenen Formen gab es auch ein politisches Statement zur Frauenrechtsbewegung im Iran.
Die Künstlerin Ingrid Klein erzählt: „Der Gründer von 4711 hat damals der Stadt Königswinter den Palastweiher als Volkswohlgebäude geschenkt. Davon profitieren wir heute noch.“ Seit über 15 Jahren sind dort nun die Ateliers ansässig.
In sonniger Abendstimmung klang der Tag mit Live-Musik verschiedenster Genres aus. So trat die Musikgruppe „Café Melange“ in einem französischen Café mit Chansons, Jazzklassiker und Sounds aus den 1930er- und 40er-Jahren auf. Dagegen stimmte ein paar Restaurants weiter die Band „Get Back“ Pop- und Rock-Töne an. Und so stand das finale Königssommer-Wochenende ganz im Zeichen von Kunst und Kultur.