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RuhestandCJD-Schule Königswinter verabschiedet Schulleiter Wilhelm Meyer

Lesezeit 3 Minuten
Junge Cheerleaderinnen rahmen den Schulleiter Wilhelm Meyer auf einer Bühne ein.

Mit den Cheerleadern nach einem „Rollerparcours“: Wilhelm Meyer, Leiter des CJD-Gymnasiums, wurde verabschiedet.

Er war Anfang der 1990er Jahre einer der Mitgründer des CJD Königswinter. Jetzt wurde Wilhelm Meyer in den Ruhestand verabschiedet.

Der „Jung von de Waterkant“ war sichtlich überwältigt und gerührt nach den Wort-, Spiel- und Akrobatik-Beiträgen bei seiner Verabschiedung als Schulleiter des CJD-Gymnasiums in der Aula der Christophorusschule Königswinter.

„Vielen Dank, es macht mich sprachlos“, sagte Wilhelm Meyer, „und zwischendurch habe ich mich echt gefragt, ob das wirklich ich bin, über den hier die ganze Zeit gesprochen wird.“

Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft und Besonnenheit bescheinigt

Wie ein roter Faden zogen sich die Begriffe „absolute Verlässlichkeit“, „Gelassenheit“, „Hilfsbereitschaft“, „Bereitschaft, über alle Themen zu reden“ sowie „Besonnenheit“ und „Humor“ durch die Reden der Grußwortüberbringer, bei denen Petra Densborn vom CJD-Vorstand den Anfang machte und das CJD-Kreuz als Ehrung für besondere Leistungen an Wilhelm Meyer überreichte.

Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste von der bislang noch stellvertretenden Schulleiterin des Gymnasiums Ursula Hamacher und Martin Krude, Schulleiter der Realschule. Heike Jüngling, zuständige Dezernentin bei der Stadt Königswinter, erinnerte an die Zeiten des „Schulkriegs“ Anfang der 1990er Jahre in der Stadt, als es darum ging, eine Gesamtschule oder weiterhin ein Gymnasium und eine Realschule hier zu etablieren. Am Ende kam das CJD.

Martin Kabath vom Schulpflegschaftsteam zeigte sich immer noch begeistert davon, wie eindrucksvoll man hier Corona gewuppt habe und hat einen der Leitsprüche von Wilhelm Meyer zu seinem eigenen gemacht: „We’ll cross the bridge when we come to it“ – wir überqueren die Brücke, wenn wir dort ankommen.

Peter Sticksel als Mitarbeitervertreter hatte Überlegungen angestellt, ob die „MS Christophorus“ ein Traum- oder ein Piratenschiff sei und den Schulleiter als eine Kreuzung von Sascha Hehn und Jack Sparrow gezeichnet, dem es gelungen sei „die Schule im Aufbau“ auf einen erfolgreichen Kurs gebracht zu haben.

Lehrer in der Grundschule sah Wilhelm Meyer nicht auf einem Gymnasium

Das Bild vom Schiff hatten auch Monika Einhoff und Reinhard Koglin aufgegriffen und bescheinigten dem „Vollmatrosen“ stets besonnene und kreative Lösungen gefunden zu haben, sowie die Klippen vom CJD-seits vorgegebenen Sparkurs und dem gewünschten Erfolgskurs bravourös umschifft zu haben.

Unter dem Begriff „Darbietung“ im Programm der Verabschiedung summierten sich humorvolle Beiträge, darunter ein Rollerparcours, den der in den Ruhestand gehende Pädagoge in Verbindung mit Quizfragen absolvieren durfte. Quintessenz war, dass Wilhelm Meyer zwar nicht überall glänzende Leistungen erbrachte, es jedoch für einen guten Abschluss reichte.

Weg in den Schuldienst war nicht einfach

Das hatte wohl sein Lehrer in der Grundschule in Emden nicht so gesehen, denn er hatte zur Mutter gesagt: „Gymnasium, das ist nix für Willem!“ Dass auch sein Weg in den Schuldienst kein einfacher war, erläuterte er in seiner Abschlussrede. „Ich habe 174 Schulen angeschrieben und es kam nur eine Postkarte aus Braunschweig zurück“, sagte er, „da hatte mich der Einstellungsstopp für Lehrer in Niedersachsen voll ausgebremst.“

Zwei Männer stehen vor einer Bühne, einer hält Zettel in den Händen.

Wilhelm Meyer mit CJD-Gründer Hans-Joachim Gardyan.

Dann aber hat er nach einem kurzen Intermezzo in Braunschweig als einer der „Glorreichen Sieben“ zusammen mit Hans-Joachim Gardyan das CJD in Königswinter gegründet, wurde 1993 Studienrat, 2001 Studiendirektor und 2015 Schulleiter und hinterlässt jetzt ein bestelltes Feld für die Umstrukturierung von G 8 auf G 9 und auch für bauliche Veränderungen.

Besonders dankbar sei er, dass er im CJD pädagogische Freiheiten nutzen konnte, die man in staatlichen Schulen nicht habe. Mit „Gottes Garten ist groß“ habe er einen weiteren Leitsatz gehabt, der verdeutliche, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Und das hatte schon Heike Jüngling betont: „Wilhelm Meyer kann einem Stresstest der eigenen Vorsätze standhalten!“


Das CJD Königswinter

Das CJD Königswinter ist eine Schulgemeinschaft von staatlich anerkanntem privatem Gymnasium mit integrierter Hochbegabtenförderung (rund 1000 Schüler) und staatlich anerkannter privater Realschule (rund 450 Schüler) sowie einem Internat. Die Schule ist Mitglied im MINT-EC, dem nationalen Excellence-Schulnetzwerk mathematisch-naturwissenschaftlicher Schulen. Das CJD verfügt über ein Kreativhaus, ein Selbstlernzentrum sowie zahlreiche Sportstätten in der Umgebung. (mmn)