Paul-Lemmerz-HallenbadZum Abschluss gab es ein Hundeschwimmen – voller Erfolg

Die Tage des Bades sind gezählt: Hundeschwimmen war die letzte Attraktion. Gordon Mäschig im Technikraum.
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Königswinter – Das gab es hier noch nie: einen Hundeschwimmtag im Paul-Lemmerz-Hallenbad in Königswinter. Kurz bevor hier die Abrissbirne kreist, hatte der Schwimmtreff für seine vierbeinigen Freunde zu einer letzten Baderunde die Pforten geöffnet. Hintergrund: Weil das neue Hallenbad für die Drachenfelsstadt teurer wird als angenommen, hatte die Stadtverwaltung die Schließung des alten Hallenbades und dessen Abriss verschoben. Die Schwimmtreff GmbH hatte sich bereit erklärt, das Bad bis Ende Oktober weiterzubetreiben. Der neue Zeitplan der Stadt sieht nun vor, Ende November mit dem Bau zu beginnen und das neue Hallenbad im April 2021 zu eröffnen.

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Die Abschlussaktion erwies sich als Volltreffer. „Das Abschlussschwimmen für die Hunde im Freibad war in diesem Jahr total verregnet“, sagte Ingolf Pott vom Schwimmtreff, „aber trotz des schlechten Wetters waren mehr als 200 Hunde und mehr als 400 Menschen Anfang Oktober dorthin gekommen.“ Nun hatten alle Hundehalter und ihre Fellnasen eine letzte Chance auf eine Badestunde, die vor sämtlichen Wetterunbilden sicher war. 360 Vierbeiner und ihre Halter hatten die Gelegenheit genutzt.
Bereits eine Woche zuvor die Chemie abgeschaltet
Während der noch nicht ganz zwei Jahre alte Boxer Crixus von Erdal Misir noch ein wenig unschlüssig am Beckenrand auf und ab lief, kläffte Reika (11) ihr Herrchen unablässig an, wenn das Stöckchen nicht schnell genug ins Becken flog. Joschi, ein zweijähriger Collie-Mix, den Angelika Müller von „Ein Herz für Streuner“ übernommen hatte, war die ganze Sache nicht ganz geheuer. „Ihm ist das hier viel zu laut und zu wuselig“, sagte sein Frauchen, „er hat sich als ehemaliger Straßenhund bei uns zwar super eingelebt, mag es lieber gemütlich.“ Unterschiedlichste Charaktere von Hunden ließen sich trefflich beobachten, und mancher Besucher war ohne Hund hier, einfach nur, um die Tiere zu beobachten.
Übungen
„Zwei Feuerwehrübungen stehen jetzt noch auf dem Plan vor dem Abriss“, sagte Gordon Mäschig. Der Löschzug Oelberg übt im verrauchten Keller und auch die Altstädter nutzen das leere Gebäude für eine Übung. „Wir räumen noch alles raus, was im Freibad genutzt werden kann wie Beleuchtung, Kücheneinrichtung und Stühle“, so Mäschig. (mmn)
„Bereits eine Woche zuvor haben wir die Chemie abgeschaltet. Die Tiere schwimmen jetzt in reinem Leitungswasser wie in einem See draußen“, erläuterte der Technische Leiter Gordon Mäschig vom Schwimmtreff. Einige der Tierhalter wagten sich auch in das Wasser und animierten so ihre Hunde, es ihnen gleich zu tun. Auch die Techniken, ins und aus dem Wasser zu kommen, waren höchst interessant und reichten vom „Bauchplatscher mit Anlauf“ bis zum sanften Hineingeschubst werden. Die Besucher am Beckenrand waren gut beraten, genügend Abstand zwischen sich und ihre Hunde bringen, wenn die aus dem Wasser kamen.

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Gelungenes Abschiedsfest für das Schwimmbad
Im Foyer hatte der Tierschutz Siebengebirge einen Stand aufgebaut, an dem alles „Rund um den Hund“ verkauft wurde. Antje Firmenich, die am Stand aktiv war, war neben dem Verkauf auch damit beschäftigt, die zweijährige Krümel trocken zu rubbeln, die nach dem Badevergnügen nun ein Mäntelchen anhatte, das sie warm hielt. Gegenüber war vom Verein Tierschutz Siebengebirge ein Kaffee- und Kuchenstand aufgebaut worden. Vor der Tür gab es frisch gebrutzelte Reibekuchen – ein gelungenes Abschiedsfest. (mmn)
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