Gute Zeit bei guter Musik8500 Besucher feiern beim Green Juice Festival in Villich
Bonn – „Ich stand hier schon knietief im Wasser, es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unpassende Kleidung“, meinte der festivalerprobte Roland aus Rheinbach, der mit einigen Freunden, darunter Anna und Johanna aus Hamburg, zum fünften Mal beim Green Juice Festival in Villich dabei war.
Kaum waren die Worte gesprochen, zogen erste Schauer auf, der 36-Jährige blieb trotzdem bestens gelaunt und feierte noch einige Stunden bei Bonns mittlerweile gar nicht mehr so kleinem Rock- und Indiepop-Festival ab. Gut 8500 Besucher zählten die Veranstalter am Freitag und am Samstag.
„Es ist wie ein Familienfest“
Mittendrin auch Roland. Was er an dem Event, das im August 2008 mit gerade mal 200 Besuchern das Licht der Welt erblickte, schätzt? „Es ist wie ein Familienfest, hier trifft man sich, man kennt Leute und lernt neue Leute kennen, das Bier schmeckt und es ist einfach cool.“
Auch seine Freundinnen Anna (30) und Johanna (26) ließen sich von den Regenschauern die Stimmung nicht vermiesen und fieberten ihren Lieblingsbands „Rogers“, „Sondaschule“ und als Top-Act Samstagabend „Royal Republic“ entgegen. Die Schweden begeisterten mit ihrem feurigen Indie-Rock, Hits und neuen Songs aus ihrem Album „Club Majesty“, das im Juni in den deutschen Top 20 landete.
Green Juice Festival ist erwachsen geworden
Überhaupt ist das Green Juice Festival längst erwachsen geworden. Das Line-Up konnte sich sehen lassen, etwa mit den Indie-Rock-Lieblingen „OK Kid“ (größter Hit: „Grundlos“) aus Hamm, die als Top Act den Freitagabend bestritten, aber auch Giant Rooks oder Bloodhype sind längst Szenegrößen.
Und vielleicht auf dem Weg dahin ist die sympathische Hamburgerin Alli Neumann, die mit ihrer mitreißenden Mischung aus deutschsprachigem New Wave mit Funkanleihen mit ihrer Band begeisterte: „Wow! Das geht ab hier“, schwärmte die „einzige weibliche Stimme auf dem Festival“, wie sie feststellte. Sie hätte nicht gedacht, dass schon am späten Nachmittag so viele Fans vor der Bühne abfeierten und lobte die großartige Stimmung in Villich. Nicht zu vergessen die sechs DJs, die während der Umbaupausen auf der Mainstage für Stimmung sorgten.
Besucher aus ganz Deutschland
Das Green Juice-Festival hat sich über die Jahre über Bonn und die Region hinaus etabliert, so Pressesprecher Johannes Klockenbring von Forisk Entertainment. Etwa die Hälfte der Besucher kommt aus dem Bonner Raum, der Rest aus NRW und ganz Deutschland. Etabliert hat sich auch die Möglichkeit zu campen.
Seit 2018 bieten die Organisatoren unweit des Areals, das mitten in einem Wohngebiet liegt, Zeltmöglichkeiten an. Gedanken machen muss sich Forisk Entertainment darüber, wo im kommenden Jahr die Gäste ihre Autos parken können. Bekanntlich soll auf dem freien Gelände ein Einkaufszentrum entstehen.
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Gespräche mit dem Betreiber des Lebensmittelmarktes, der sich dort ansiedeln möchte, liefen bereits, so Johannes Klockenbring. Dank gilt den Sponsoren und der Stadt Bonn, die die Organisatoren unterstützen. „Der größte Dank aber geht an euch! Ihr seid Green Juice!“, rief Veranstalter Julian Reiniger den Besuchern von der Bühne zu, als sich das Kernteam der jungen Veranstaltungsagentur kurz vor dem Auftritt der Headliner „Royal Republic“ vor der Bühne versammelte.
Verkündet wurde bereits der Termin für Green Juice 2020: Das soll am 31. Juli und 1. August über die Bühne gehen. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen, die ersten Band-Ankündigungen soll es demnächst geben.
„Insgesamt war das Festival ein voller Erfolg, die Arbeit des ganzen Jahres für die Organisation hat sich gelohnt, wenn ich sehe, wie viele Leute hier eine gute Zeit mir ihren Freunden und guter Musik haben“, resümierte Julian Reininger, der das Festival mit gerade einmal 13 Jahren mit ins Leben rief und mittlerweile von einem 200-köpfigen ehrenamtlichen Team unterstützt wird.