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Gastroszene Bonn und UmlandFoodtrucks – diese Imbisswagen sind voll im Trend

Lesezeit 6 Minuten
Foodtrucks Bonn

Su­per­le­cker sehen die ver­schie­de­nen Pommes aus, die Marc Haiduk, Maurice Zimond und Patrick Fink (v.l.) von "Onkel Fritts" anbieten.

Bonn – Foodtrucks werden immer beliebter. In einer Zeit, in der Restaurants, Bistros und so manche Kantine geschlossen sind, sind Speisen vom Wagen für viele Menschen eine willkommene Alternative. Die Rundschau hat vier Foodtrucks aufgesucht, die erfolgreich unterwegs sind.

Onkel Fritts in Bornheim

Ob ihre Fritten, Burger oder Reibekuchen derart angesagt sind, weil ein Virus gerade dazu beiträgt, dass die traditionelle Gastronomiebranche in einer tiefen Krise steckt, können Patrick Fink und Stefan Glashagen nicht beantworten. Sie haben ihren Foodtruck mit dem Namen „Onkel Fritts“ im Mai des vergangenen Jahres, also während des ersten Lockdowns, zum ersten Mal präsentiert. Die Bornheimer Jungs kommen ursprünglich nicht aus der Food-Branche. Fink ist gelernter Mediengestalter, während Glashagen als Industriekaufmann arbeitete. Die beiden einte stets die Liebe zum Kochen. „Wir hatten daher schon länger den Wunsch, gemeinsam gastronomisch etwas auf die Beine zu stellen“, sagt Fink. Nachdem sie ausführlich am Konzept und an den Gerichten gefeilt hatten, war es schließlich im vergangenen Frühjahr so weit. „Onkel Fritts“ parkt sechs Tage pro Woche rund um Bornheim an verschiedenen Standorten.

Schon der Wagen in mattgrauem Schiefer mit türkisfarbenen Aufschrift wirkt einladend. Da darf das Angebot nicht nachstehen: Beilagen wie die Saucen oder der Krautsalat werden in der Küche nach eigenen Rezepten zubereitet. Das Fleisch kommt von der Wurst- und Schinkenmanufaktur Peters aus der Eifel. „Wertige Produkte bürgen für Qualität und guten Geschmack“, lautet das Prinzip des Duos. Überdies sind beide bestrebt, ihre Kunden immer wieder mit neuen Streetfood-Kreationen zu überraschen und möglichst regionale Produkte zu verwenden.

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Eine ihrer Spezialitäten sind zum Beispiel rheinische Gerichte, die neu interpretiert werden, was zu Kombinationen wie „Riievkooche Suurbroode“ führt, vier frische Reibekuchen mit gezupftem Sauerbraten in hausgemachter Soße und Rotkohl (8,50 Euro). Gerichte wie „Onkel Schnibbel“, Fritten mit mariniertem, gegrilltem Schweinefleisch vom Eifelschwein, Krautsalat, karamellisierten Zwiebeln und Onkel Fritts Schmantal-Soße (8,50 Euro) oder „Onkel Icke“, Fritten mit Bratwurst, hausgemachter Currysauce und karamellisierten Zwiebeln sowie Onkel Fritts-Currymischung (6,50 Euro) gibt es immer. Neben Burgern wie dem „Kaventsmann“ (Rindfleisch, Tomatensalsa, Rucola, Balsamicocréme, und Parmesan im Burgerbrötchen für 10,50 Euro) vernachlässigt man mit „Onkel Veggie“ (Fritten mit Tomatensalsa, Rucola, Parmesan und Balsamico-Crème für 6,50 Euro) auch die vegetarische Kundschaft keineswegs. Der Wagen von „Onkel Fritts“ steht dienstags bis sonntags an verschiedenen Orten im Vorgebirge. Dazu zählen unter anderem der Parkplatz bei Edeka Breuer in Walberberg, der Bornheimer Peter-Fryns-Platz oder Floristik Stüsser in Waldorf. Die wochenaktuellen Tourdaten stehen auf onkel-fritts.de.

Campus Food in Bonn

Auch das Studierendenwerk Bonn hat die Zeichen der Zeit erkannt und sein hochschulgastronomisches Angebot um einen Foodtruck erweitert. Die Idee für das rollende „Campus Food“ existierte schon lange. Die Pandemie hat den Start noch einmal beschleunigt. Durch das digitale Semester sind gegenwärtig wenige Studierende an der Universität vor Ort und in den Mensen, die zudem nur teilweise mit einem To-go-Angebot geöffnet haben. Für die aktuelle Testphase steht das Mobil direkt vor dem Hörsaalzentrum auf dem Campus Poppelsdorf. Perspektivisch sollen auch größere Wohnheime des Studierendenwerks sowie weitere Standorte mit Hochschulbezug im Wechsel angefahren werden. Die beiden Leiter der Hochschulgastronomie freuen sich über den Start: „Wir möchten Studierende erreichen, für die der Gang zur Mensa vielleicht zeitlich nicht umsetzbar ist oder die sich aktuell gar nicht auf dem Campus befinden“, sagt Felix Jacques. „Außerdem“, ergänzt Jens Martin Birkenstein, „bietet der Verkauf am Foodtruck ein ganz anderes Kundenerlebnis. Wir kommen zu den Studierenden und nicht umgekehrt.“

Die Gäste erwartet ein vielfältiges und wechselndes Angebot. Zum Auftakt setzen die beiden Gastronomen auf klassisches Streetfood: Es gibt zum Beispiel verschiedene Hot Dogs oder Bratwurst mit Pommes (jeweils 4 Euro, für Studis 3,20 Euro). So bieten sie etwa einen Pulled Turkey Hot Dog, Fish Hot Dog und für vegetarische Kunden einen Italian Style Veggie Hot Dog an. Wer lieber etwas Süßes mag, darf sich auf ein täglich wechselndes Angebot an Donuts freuen (1,50 Euro). Das Getränkeangebot umfasst Charitea, Lemonaid (je 2 Euro) und Viva con Agua (1,50 Euro). Alle Speisen reicht man in kompostierbarer Verpackung, das Besteck besteht aus dem Biokunststoff CPLA. Die Stationen für die kommenden Wochen gibt das Studierendenwerk jeweils auf seiner Website www.studierendenwerk-bonn.de bekannt.

Pizza-Prinzip in Bonn

Ihr „Pizza-Prinzip“ verfolgen Dr. Boris Prinz und Christoph Nikolaus Jäger bereits seit 2015. Beide verbindet nicht nur die Liebe zu Italien, sondern auch eine Leidenschaft für Pizza. Deshalb haben sie sich die Kunst der Zubereitung von einem Pizzabäcker in Italien beibringen lassen. Prinz hat seinen ersten Ofen sogar selber gebaut. Selbstverständlich kommt nur original italienische Pizza aus dem Steinofen. Der Ofen wird mit Holz geheizt und steht auf einem Anhänger, den das Team nahezu überall hinfahren kann, um vor Ort Pizza zu backen. Die Karte umfasst elf verschiedene Pizzen, die selbstverständlich mit Mozzarella belegt werden.

Das Angebot reicht von der Pizza Margherita (6 Euro) über Pizza Salami (7 Euro) bis hin zur Pizza Napoli (8 Euro) mit Tomatensoße, Mozzarella, Sardellen, Kapern und Oliven. Die Qualität der Zutaten spielt eine entscheidende Rolle, was man unter anderem mit Fleisch in Bioqualität beweist. Die Salsiccia, eine sehr würzige, grobkörnige Rohwurst aus Italien, die verschiedenen Pizzen den letzten Pfiff gibt, stellt man sogar selber her. Zu den regelmäßigen Standorten zählen unter anderem die Beta-Klinik am Bonner Bogen, der DAAD an der Kennedyallee oder der Wochenmarkt in Oberkassel. Wo und wann Interessierte die Pizza probieren können, steht auf der Facebook-Seite facebook.com/DasPizzaPrinzip.

Los Angelinos in Bonn

Los Angeles ist ein kultureller Schmelztiegel. Das zeigt sich auch beim Essen. Ray Vincent Biasca verbindet asiatische, mexikanische und arabische Einflüsse zu einer attraktiven kulinarischen Melange, wie man sie aus Los Angeles kennt. Ray ist Bonner, seine Eltern haben lange in der früheren US-amerikanischen Botschaft gearbeitet. Später hat er neun Jahre in LA gelebt, ist anschließend aber wieder in seine Geburtsstadt zurückgekehrt, wo er lange im Café des UN-Campus gearbeitet hat. Dabei wurde sein Traum von einem eigenen Foodtruck geboren, den er während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr verwirklicht hat.

Als Vorbild für sein Gefährt mit dem Namen „Los Angelinos“ dient das für LA typische Streetfood. Das Angebot passt hervorragend in das international geprägte frühere Bundesviertel. Zu den regelmäßigen Standorten zählt folglich der Post Tower und die Heussallee im Schatten des UN-Campus. Das Angebot umfasst Burritos (8 Euro), Rice Bowls (7 Euro), Tacos (3 Euro) und Potato Fries (zum Beispiel Classic mit Röstzwiebeln, Ketchup und Mayo für 4 Euro). Die Speisen lassen sich individuell zusammenstellen und mit verschiedenen Saucen wie Avocado Cream, Teriyaki Cream oder Moroccan Salsa kombinieren. Weitere Informationen über Angebot und Standort steht online unter www.los-angelinos.com.