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Gastro-Tipps aus Bonn/ Rhein-SiegAuf der Suche nach dem Hit des Sommers

Lesezeit 6 Minuten
EIWERK RHEINBACH   Foto: Meike Böschemeyer

Im Eiswerk in Rheinbach gibt es viele kalte Köstlichkeiten.

Michael Sachse hat Eiscafés im Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn besucht und dabei manch neue Sorte probiert.

Café Amorini in Swisttal-Heimerzheim

Das Café Amorini in Heimerzheim wurde im Juli 2021 schwer von der Flut getroffen. Bis Anfang März dieses Jahres mussten die Stammgäste daher auf Eis verzichten. Jetzt kann sich Gastgeber Konstantin Wegener endlich wieder seiner Lieblingsbeschäftigung widmen. Mit Akribie tüftelt er in jedem Frühjahr und Sommer an der einen oder anderen neuen Geschmacksrichtung. Momentan beschränkt sich die Auswahl noch auf die etablierten Eissorten. „Wir möchten erst einmal unser gewohntes Programm wieder ans Laufen bringen. Unsere Kundschaft ist trotzdem genauso froh wie wir selbst, dass unser Café zurück ist. Die Zeit für besondere, neue Eissorten kommt wieder“, sagt Ehefrau Elisabeth Wegener.

Nichtsdestoweniger stehen 24 verschiedene Geschmacksrichtungen zur Auswahl. Darunter sind Leckereien wie Karamell, Zartbitter oder weißer Nougat. Eine Sorte entwickelt sich seit Mitte April vor allem bei den jüngsten Gästen zum absoluten Lieblingseis: Schoko-Erdbeer. Das Amorini ist außerdem nicht nur für seine Eisbällchen bekannt, sondern auch für seine erstklassigen Eistorten.

Weitere Informationen: Café Amorini, Euskirchener Straße 1, Swisttal-Heimerzheim, mittwochs bis samstags 10 bis 18.30 Uhr, sonn- und feiertags 13 bis 18.30 Uhr. Preis pro Bällchen: 1,50 Euro. Besondere Eissorte: Schoko-Erdbeer

Das Eiswerk in Rheinbach

Christopher Nolden ist eigentlich Koch. Lange verwöhnte er die Gäste in seinem Restaurant „die Küche“. Eine Vorliebe für Eis pflegte er schon damals. 2014 schließlich entschied er sich, dieser Leidenschaft intensiver nachzugehen, indem er eine Eisfachschule besuchte. Zwei Jahre später entstand „das Eiswerk“ auf dem Rheinbacher Altstadtplatz. Das Restaurant ist mittlerweile Geschichte. Nolden konzentriert sich ganz auf sein Eis und hat mittlerweile in Flamersheim einen zweiten Standort. Die Produktion verläuft nach konkreten Prinzipien: Das Eis basiert auf hochwertigen und natürlichen Rohstoffen. Künstliche Farbstoffe, Stabilisatoren oder Bindemittel sind tabu.

Auch die Form ist ungewöhnlich, statt mit Bällchen werden die Gläser und Becher mit Eisspachteln befüllt. Daraus ergeben sich drei Größen. Die kleine Portion entspricht ungefähr anderthalb bis zwei Kugeln. Manche Sorten, die Nolden in den vergangenen Jahren kreiert hat, sind zu einem Markenzeichen geworden, wie Salzkaramell, Milchreis oder Erdnuss. Mit Sermanns Riesling beispielsweise bereitet er ein Sorbet zu, das auf den Riesling-Trauben des Weinguts Sermann aus Altenahr basiert, Rüblikuchen-Eis entsteht aus Käsekuchen mit Möhren Variegato. Außerdem bietet er selbst gemachtes Eis am Stiel. Die jüngsten Kunden favorisieren in der Regel klassische Sorten wie Vanille und Erdbeer, aber auch Heidelbeer-Schmand-Eis („Einhorn-Eis“) steht bei den Kids hoch im Kurs. Der besondere Clou ist eine Sorte, die sich an vierbeinige Kunden wendet: Leberwursteis für Hunde (im kleinen Pappbecher für 3 Euro).

Weitere Informationen: Das Eiswerk, Weiherstraße 10 c, Rheinbach, montags bis samstags 11 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags 12 bis 18 Uhr (im Sommer länger geöffnet), Spachtel Eis (entspricht anderthalb bis zwei Bällchen): 2,50 Euro. Besondere Eissorte: Rüblikuchen-Eis

Nur eine Ecke weiter setzt Alessandro Guzzo die Familientradition fort. Sein Papa Pino hatte 1985 eines der ersten Eiscafés in Rheinbach eröffnet. Schon als kleiner Junge schaute Alessandro seinem Vater bei der Eisproduktion über die Schulter. Schnell war klar, dass er ihm irgendwann nacheifern würde. Vor vier Jahren war es soweit. 2019 eröffnete er direkt am Wasemer Turm „The Ice Cream“. Seitdem verbindet er die Treue zum italienischen Geschmack mit einem neuen Konzept der Eisherstellung. Guzzo verwendet mit Vorliebe zertifizierte Naturprodukte mit möglichst lokalem Hintergrund. Kinder, so hat Guzzo festgestellt, bevorzugen klassische Fruchtsorten wie Mango oder Erdbeer. Natürlich verzichtet auch Guzzo nicht auf individuelle Geschmacksrichtungen. Cheesecake-Karotte oder Bergamotte-Minze zum Beispiel findet sich nur in seiner Eistheke.

The Ice Cream, Pützstraße 23, Rheinbach, täglich 12 bis 18 Uhr (wetterabhängig auch mal länger), Preis pro Bällchen: 1,50 Euro. Besondere Sorte: Bergamotte-Minze

GRÜNES BASILIKUMEIS IN RHIENBACH  Foto: Meike Böschemeyer

Die Eisdielen und Manufakturen in der Region experimentierten mit den verschiedensten Kombinationen. Bei den Kunden kommt das gut an.

Eislabor in Bonn

Petra Recker und Michael Weiss setzen auf naturbelassene Lebensmittel als Grundlage für ihr handwerklich hergestelltes Eis, das sie in ihrem Bonner Eislabor produzieren und an drei Standorten anbieten. „Künstliche Aromen oder Farbstoffe sind bei uns Fremdwörter“, sagt Recker. Ein weiteres Credo ist die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit. Jeder kann einen Beitrag leisten, um die Umwelt zu schonen, sind Recker und Weiß überzeugt. Müll zu reduzieren und regionale Produkte zu bevorzugen, gehören in diesen Kontext. Eisbecher und -löffel sind deshalb aus essbarem Material. Spannende Eissorten zu entwickeln, gehört zum Selbstverständnis des Eislabors. Es wird mit viel Enthusiasmus experimentiert, um aus einer Kombination von klassischer Patisserie mit leckerem Eis neue Geschmackserlebnisse zu zaubern.

Daraus ergeben sich neben besonderen Sorten auch originelle Eispralinen, Eismacarons, oder Eistorten. Besonders beliebt sich zudem Eisknödel mit flüssigem Kern und einem geschmackvollen Mantel in den Geschmackskombinationen Marille-Vanille (mit Amaretto), Beeren Joghurt mit Granola und Schoko-Cookies. Die Herstellung geht auf die bekannten Wiener Knödel zurück. Bevor ein Eis von den Gästen genossen wird, haben sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter probiert und den Daumen gehoben. Sorten wie Lillet Wildberry, Mandarinen-Sorbet oder Tahiti-Vanille haben diesen Prozess längst durchlaufen. Aktuell steht weißes Kaffeeeis, das auf Milchbasis hergestellt wird, auf dem Prüfstand. Die Rezeptur ist so gut wie fertig. „Kinder entscheiden sich meist für Klassiker wie Schokolade oder Zitronen Sorbet. Aber auch unser veganes Schoko Cookies ist bei den Kleinen sehr beliebt“, verrät Recker.

Weitere Informationen: Eislabor, Friedrichstraße 50, Bonn, montags bis samstags 11 bis 20 Uhr, sonn- und feiertags 12 bis 20 Uhr (weitere Filialen in der Bonner Altstadt und im Beueler Zentrum), Preis pro Bällchen: 1,40 bis 1,80 Euro (abhängig von Sorte und Standort). Besondere Sorte: weißes Kaffeeeis

Das Eishaus – Casa del Gelato in Alfter

Vera Heiliger hat das Casa del Gelato in Witterschlick vor einem Jahr übernommen. Zuvor war sie Stammgast. Von ihrem Vorgänger Mario Körner ließ sie sich in die Geheimnisse der Eisproduktion einweisen. Sie hat schnell gelernt, Eis nach traditionellen Rezepten herzustellen. Das honoriert die Kundschaft und deshalb blickt Vera Heiliger zuversichtlich in ihre zweite Saison.

Weitere Informationen: Das Eishaus – Casa del Gelato, Hauptstraße 230, 53340 Alfter-Witterschlick, (0228) 76366962, täglich 12 bis 19 Uhr, Preis pro Bällchen: 1,20 Euro. Besondere Sorte: Kokos

Eiscafé Garda in Meckenheim

Das Eiscafé Garda gehört zu den Dauerbrennern. Seit 40 Jahren existiert die Eisdiele am Meckenheimer Neuen Markt. Gastgeberin Donata Campo hofft, dass die Temperaturen langsam steigen und die Sonne sich häufiger zeigt. Die Saison hat aufgrund der Witterung zögerlicher begonnen als sonst. Neben Klassikern stehen mehrere exotische Sorten zur Auswahl. Banane-Kokos ist momentan sehr gefragt. Sobald es wärmer wird, sollten auch erfrischende Geschmacksrichtungen wie Grüntee-Limette oder tropische Früchte, die auf der Basis von Mango, Melone und Papaya zubereitet werden, wieder Fahrt aufnehmen. Bei den jüngsten Gästen rangieren Oreo, Cookies und Blauer Engel ganz vorne.

Weitere Informationen: Eiscafé Garda, Neuer Markt 24, Meckenheim, montags bis samstags 9 bis 22 Uhr, sonn- und feiertags 10 bis 22 Uhr, Preis pro Bällchen: 1,30 Euro. Besondere Sorte: tropische Früchte

Trebellii in Bornheim-Merten

Seit einem Jahr stellen Ute und Mario Gierlich ihr eigenes Eis her. Zuvor wurden sie noch von einem Eismacher aus Siegburg beliefert. Die Resonanz war schon damals großartig, die Lage des Café Trebellii oberhalb von Merten ist ein weiterer Pluspunkt. Der Blick schweift von hier bis in die Domstadt. Dabei lassen sich besondere Eissorten wie Avocado-Orange-Minze oder griechischer Joghurt mit Honig und karamellisierten Walnüssen genießen. Die jungen Gäste kommen vor allem bei Krümelmonstereis auf ihre Kosten. In der Regel stehen 20 Sorten zur Auswahl, die meist in kurzen Abständen wechseln.

Weitere Informationen: Trebellii, Holzweg 3, Bornheim-Merten, täglich außer dienstags 12 bis 18 Uhr, Preis pro Bällchen: 1,60 Euro. Besondere Sorte: griechischer Joghurt mit Honig und karamellisierten Walnüssen