Wegen CoronaTrimborn-Hof in Bornheim-Rösberg steht zum Verkauf

Seit 2006 ist der Timbornhof ein Ort der Kultur.
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Bornheim-Rösberg – Der Trimborn-Hof in Rösberg steht erneut zum Verkauf. „Hundertprozentig überzeugt, dass dies auch die richtige Entscheidung ist, sind wir aber nicht“, sagt Rolf Eckertz, und viel Wehmut schwingt in seiner Stimme mit. Und auch seine Frau Gesine Riebesehl-Eckertz möchte es lieber gar nicht aussprechen. „Mit diesem Hof und diesem Café haben wir uns einen Lebenstraum erfüllt“, sagt sie. Der Verkauf hängt jetzt vom Angebot ab.
Zum Jahresende 2016 hatte das Mertener Ehepaar das Anwesen gekauft. Die gelernte Speditionskauffrau Riebesehl-Eckertzkein betrieb zuvor auf Burg Satzvey bei Mechernich (Kreis Euskirchen) ein kleines Geschäft mit Gewürzen und Likör.
Auch 2016 stand das in Rösberg und dem Vorgebirge beliebte Café in der historischen Hofanlage vor der Schließung. Damals stoppte die Stadt Bornheim Umbaupläne für die alte Scheune an der Rückseite der Hofanlage. Dort sollte Wohnraum entstehen.
„Die Arbeit und dieser Hof hier waren und sind immer noch ein richtiger Traum“, sagt Gesine Riebesehl-Eckertz. Nach der Neueröffnung im Januar 2017 habe sich ihr kleines Unternehmen schon zwei Jahre später selbst getragen.

Haben sich mit dem Trimbornhof einen Traum erfüllt: Gesine Riebesehl-Eckertz und Rolf Eckertz.
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Corona machte allen einen Strich durch die Rechnung
„Wenn nur die Corona-Pandemie nicht dazwischengekommen wäre“, seufzt die 58-Jährige. Mit den Kosten, die während der Lockdowns weiterliefen, wäre das Paar noch klargekommen. „Wir hatten hier auch einen Kuchenverkauf ab Hof aufgebaut, der sehr gut von der Bevölkerung angenommen wurde“, berichtet sie. Doch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe sie in dieser Zeit nicht halten können. „Die meisten haben sich inzwischen Jobs in anderen Branchen gesucht und auch gefunden“, erklärt sie. „Dabei waren wir vor der Pandemie personell fantastisch aufgestellt“, berichtet die Gastronomin. Aktuell und mit den unsicheren Prognosen könne sie jedoch nicht einmal um Personal werben. „Ich kann ja zurzeit keinerlei Versprechen geben“, so die 58-Jährige.

Rolf Eckertz
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Seitens der Politik werde eine große Unsicherheit geschürt, auch wegen der neuen Corona-Variante Omikon. Wegen ihr und der politisch empfohlenen Kontaktbegrenzung hätten auch einige ihrer Kunden die für den November und Dezember bereits gebuchte Hochzeiten, Firmenfeste und Geburtstage teils kurzfristig abgesagt. „Dabei sind genau diese Feste unser Kerngeschäft“, betont Riebesehl-Eckertz. „Das Schlimmste ist die Ungewissheit“, seufzt sie. Keiner wage zurzeit eine Prognose für die Zukunft. Von Kollegen in der Gastronomie habe sie gehört, dass auch für sie nicht nur die wochenlangen Schließungen ein großes Problem gewesen sei, sondern jetzt auch das fehlende Personal.
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„Dabei bin ich so gerne Gastgeberin“, sagt die 58-Jährige. Noch möchte sie den Gedanken deswegen gar nicht zulassen, sich von der Hofanlage zu trennen. „Wir haben hier ja auch eine ganze Menge investiert“, erklärt sie. Gerne erinnert sie sich an Ausstellungen, Konzerte und viele Feste, die sie für ihre Kunden vorbereitet und organisiert hat. Darauf müssten die Gäste nun jedoch erst einmal verzichten. Zunächst gehe es in die Winterpause. Bis einschließlich 19. Dezember wolle sie das Café geöffnet halten. „Danach werden wir auf jeden Fall bis in den März hinein schließen.“