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GesamtschuleAusschuss zieht die Reißleine beim Schulneubau in Bornheim

Lesezeit 2 Minuten
Seitenansicht der Mertener Heinrich-Böll-Schule mit Schulhof.

Die Mertener Heinrich-Böll-Schule hat Platzprobleme.

In Bornheim muss jetzt der Stadtrat entscheiden, wie es mit dem Neubau der geplanten Gesamtschule weitergeht.

Was zu erwarten war: Der Bornheimer Schulausschuss hat am Mittwochabend mehrheitlich in nichtöffentlicher Sitzung die Vergabe der Generalunternehmerleistung für den Neubau der Heinrich-Böll-Gesamtschule (HBG) in Merten abgelehnt und empfiehlt die Aufhebung des Vergabeverfahrens. Es gibt also keine Zustimmung dafür, den rund 140 Millionen Euro teuren Neubau so zu errichten, wie er aktuell geplant ist. Damit geht die Entscheidung in die nächste Stadtratssitzung am 26. Februar.

„Wegweisend für die Stadt“

Der Auftrag über einen dreistelligen Millionenbetrag ist wegweisend für die Stadt. Ein Auftrag mit Auswirkungen nicht nur auf die Schullandschaft, sondern auch auf den Haushalt der klammen Kommune. Schon im Vorfeld der Sitzung war deutlich geworden, dass sich die Politiker wohl einen Schulneubau wünschen, aber die Investitionssumme für zu hoch halten.

„Schulausschuss und Verwaltung bedauern sehr, dass diese Empfehlung in Verantwortung für unsere Stadt aufgrund der in den letzten Jahren stark negativ veränderten Rahmenbedingungen ausgesprochen werden muss“, reagierte Bürgermeister Christoph Becker. Darüber hinaus habe der Schulausschuss der Verwaltung verschiedene Prüfaufträge gegeben. „Ziel ist es dabei, die erfolgreiche Weiterentwicklung der Heinrich-Böll-Gesamtschule und der Martinus-Grundschule als Schulträger bestmöglich zu unterstützen und zu ermöglichen.“

„Keine Denkverbote“

Viele Gespräche innerhalb der Fraktionen und untereinander waren dieser Abstimmung vorausgegangen, einer „Entscheidung mit sehr großer Tragweite für die Heinrich-Böll-Gesamtschule und die gesamte Stadt Bornheim“, wie sie die SPD nannte. Dass sie der 140-Millionen-Euro-Investition nicht zustimmen können, hatte in einer Rundschau-Umfrage bereits die UWG bestätigt, die FDP stieß sich an der teuren Planung, der ABB gerieten die Kosten zu sehr aus dem Ruder. Zunächst war die neue Schule mit 69 Millionen Euro veranschlagt.

Die Grünen hatten sich „keine Denkverbote auferlegt“, machten aber deutlich, dass es „ein einfaches Ja oder Nein ohne Lösungsperspektive nicht geben darf“. „Zwei herausragende Schulgemeinschaften müssen gehört, beachtet und ihre Situation verbessert werden! Raum muss geschaffen werden“, unterstrich die CDU. Die endgültige Entscheidung obliegt jetzt dem Rat in der Sitzung am Mittwoch, 26. Februar, im Ratssaal des Rathauses, Rathausstraße 2 in Bornheim. Beratung und Beschluss finden wieder im nichtöffentlichen Teil statt.