Optimal gegart, clever verpacktSo schmeckt Spargel „to go“ in Bornheim und Umgebung
Bornheim – Die kühle Witterung der vergangenen Wochen hat dazu beigetragen, dass die Spargel-Ernte bis in die zweite Aprilhälfte hinein eher mäßig ausfiel und die Preise entsprechend hoch waren. Mit steigenden Temperaturen nehmen die Erträge auf den Feldern rund um Bornheim nun allmählich zu, und das edle Gemüse wird erschwinglicher. Für viele hiesige Restaurants ist der Zeitpunkt gekommen, Variationen mit Spargel auf ihre Karte zu setzen. Vorerst verläuft die Saison unter dem Motto „Spargel to go“. Der Leitspruch dürfte vielen Gastronomen noch aus dem vergangenen Jahr bekannt vorkommen, als der erste Lockdown bis Mitte Mai anhielt.
Restaurant Chaka’s
Qualität ist für Heinz Niedecken aus dem Mertener Restaurant Chaka’s das entscheidende Kriterium. Schließlich gilt Spargel als sensibler als andere Gemüsesorten. Die Mahlzeiten werden daher in hochwertigen Aluminiumschalen verpackt. „Wir achten vor allem darauf, dass sämtliche Beilagen einzeln verpackt werden“, sagt Niedecken. Durch zahlreiche positive Rückmeldungen von Kunden fühle er sich darin bestätigt. Niedecken versteht sich als Profi in puncto „Speisen To Go“. Schließlich beliefert er seit Jahren Schulen und Kindertagesstätten mit Mittagessen. Beim Spargel verlässt sich der Gastwirt auf bewährte Qualität und regelmäßige Lieferung. „Ich beziehe meinen Spargel seit Jahren vom selben Bauern aus der Nachbarschaft“, verrät er. Deshalb war das Chaka’s auch eine der ersten Adressen, die in dieser Saison Spargel angeboten haben. Auf der Saisonkarte – die Preise gelten für den Außer-Haus-Verkauf – steht zum Beispiel eine Portion Spargel (etwa 300 Gramm) mit Schinken und Butterkartoffeln für 13 Euro, mit Wiener Schnitzel vom Schwein für 20,90 Euro oder mit argentinischem Hüftsteak für 20 Euro. Die Beilagen variieren. Es gibt Butterkartoffeln, Rösti, Pommes frites und Kroketten.
Vorgebirgsblick in Merten
Variantenreich wird der Spargel in der Küche von Daniel Hendricks im Mertener Vorgebirgsblick komponiert. Der junge Gastronom hat gewartet, bis Klima und Preise stimmten. Seit vergangener Woche sind die Bedingungen für ihn so akzeptabel, dass fortan reichlich weiße und grüne Stangen geschält und gekocht werden. Als Caterer hat sich Hendricks bereits einen Namen gemacht. Diese Expertise bewährt sich, wenn es darum geht, ein eher sensibles Gemüse wie den Spargel nicht à la minute auf den Teller zu bringen, sondern zu verpacken und zu garantieren, dass er in bester Qualität beim Kunden ankommt. „Man muss den richtigen Garpunkt finden. Wir kochen den Spargel daher al dente, damit er noch genügend Biss hat. Das ist eine logistische Herausforderung, die wir gerne annehmen“, versichert der Koch. Er bietet zum Beispiel eine Spargelsuppe mit Räucherlachs (8,50 Euro), Flammkuchenröllchen mit Spargel, Bärlauch, Schafskäse und Beilagensalat oder Tagliatelle mit buntem Spargelragout, confierten Tomaten und Parmesan (je 12,50 Euro). Den Klassiker, Stangenspargel mit hausgemachter Hollandaise und Petersilienkartoffeln, gibt es für 14,50 Euro.
Landgasthaus Zur Gemütlichen Ecke in Roisdorf
Geduld ist in diesem Jahr ein guter Ratgeber“, meint Hans Hamacher aus dem Landgasthaus Zur Gemütlichen Ecke in Roisdorf. Wie die Mehrzahl der Kollegen startet auch er die Saison deutlich später als üblich. Am Wochenende war es endlich soweit. „Im vorigen Jahr haben wir aufgrund des guten Wetters einen Monat früher mit dem Spargel begonnen. Wer auf Qualität und Top-Geschmack setzt, wartet einfach ab“, sagt er. Hamacher liefert kein Essen aus, dafür kann man Spargel und sonstige Speisen donnerstags bis sonntags abholen. Zum Angebot zählen unter anderem Bornheimer Stangenspargel (500 g Rohware) mit zerlassener Butter oder Sauce Hollandaise, Salzkartoffeln und Schinken (20,80 Euro) oder Lachsmedaillon mit gebratenem grünem und weißem Spargel, Cherrytomaten und Tagliarini in Bärlauchsahne (24,90 Euro). Für Abwechslung sorgt der Hausherr mit einer asiatischen Spargel-Variante auf Gemüse-Nudelbett mit Cashewkernen in pikanter Sauce (20,50 Euro). gemuetliche-ecke.de
Gaststätte Kreuel in Waldorf
Hans-Willi Schiefbahn aus der Gaststätte Kreuel in Waldorf hat ebenso lange gezögert, doch in dieser Woche soll der Startschuss für das beliebte einheimische Gemüse erfolgen. „In meiner Küche wird ausschließlich Bornheimer Spargel zubereitet, und der war bis Ende vergangener Woche noch zu teuer“, begründet Schiefbahn den späten Start.
Vor allem für den Muttertag lässt sich der Koch traditionell jede Menge Variationen mit Spargel einfallen. Los geht es mit drei Schinkenröllchen gefüllt mit Spargel (11,90 Euro). Die klassische Variante aus 500 g Spargel mit Schinken und Salzkartoffeln bietet Schiefbahn für 19,90 Euro. Damit die Speisen zu Hause genauso gut schmecken wie in der Gaststätte, hat der Gastronom einen Bringservice organisiert, der die Mahlzeiten auf vorgewärmten Porzellantellern bis zur Haustür liefert.
Bad Honnefer Restaurant Altes Standesamt
Bei Familie Schwalb im Bad Honnefer Restaurant Altes Standesamt und Altes Rathaus spielt der Spargel im Frühjahr traditionell die Hauptrolle. Seit Ostern ziert das edle Gemüse die „Lockdown-Karte“ des Hauses. Dieter Schwalb bezieht sein Gemüse von einem Spargelbauern am Niederrhein. Es gibt zum Beispiel kleinere Gerichte wie Spargeltoast mit Schinken und Hollandaise, das mit Gouda überbacken wird (13,20 Euro) oder knusprig gebratene Spargel-Rollen, ummantelt mit Gouda und Schinken, abgerundet mit einer Hollandaise-Preiselbeer-Chili-Sauce (13,50 Euro). Den Klassiker – ein Pfund Spargel mit gekochtem Schinken, Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise - kann man für 19,20 Euro abholen. Wie viele Gastronomen aus Bad Honnef kooperiert Schwalb mit Taxi Trommeschläger, die Speisen für fünf Euro im gesamten Stadtgebiet und bis nach Rheinbreitbach ausliefern.