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Müllaktivisten am WerkNeue Gruppe aus Walberberg entfernt Unrat aus der Natur

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Einen aufgeräumten Wald hinterließ Initiatorin Birgit Paulsen.

Bornheim-Walberberg – Mit einer so großen Resonanz hatte Birgit Paulsen nicht gerechnet. Unter dem Motto „Walberberg räumt auf“ hatte sie am Samstagvormittag zum Müllsammeln für ein schöneres und saubereres Vorgebirge aufgerufen. Es war zugleich die erste Aktion der vor zwei Wochen neu gegründeten Aktivgruppe „CleanUp Vorgebirge“. Acht Helfer hatten sich angemeldet, ein ganzes Dutzend war gekommen. „Und die Mitgliederzahl unserer Gruppe ist direkt von 48 auf 55 Mitglieder gestiegen“, freute sich die Initiatorin.

Im Vorfeld hatte die 48-jährige Wahl-Walberbergerin ein Areal im Wald hinter dem Sportplatz ausgekundschaftet, in dem der Müll augenscheinlich schon mit dem Waldboden verwachsen schien. Genau diese Fläche nahmen sich die Müll-Aktivisten vor, um sie nach knapp zwei Stunden blitzblank zu verlassen. „Wir haben altes Plastik, Glas, Bierflaschen, Bauschutt, Stahlstangen, Asbestplatten, einen Duschvorhang, Spielzeug, ein Keramikhuhn, PVC-Böden, Teppiche, Schuhe, Küchenböden und sogar Teile alter Motorräder gefunden“, berichtete Paulsen. Es sei schlichtweg erschreckend, wie schlecht einige Menschen mit ihrer Umwelt umgingen.

Freiwillige kamen von außerhalb angereist

Die Helfer kamen längst nicht nur aus Walberberg. Um Paulsens Idee von einer sauberen Umwelt und Natur zu unterstützen, waren auch Freiwillige aus Brühl, Köln und Merten gekommen. „Egal wo man in Feld oder Wald unterwegs ist, Müll findet man inzwischen überall“, stellte Ferdinand Fuchss (34) aus Köln fest. Ute Zimmermann (31) erlebte dasselbe. Seit sieben Jahren wohnt sie in Walberberg und hat nur auf eine Gelegenheit wie diese gewartet, um sich ganz aktiv einbringen zu können. Auch die Wahl-Walberbergerin Katharina Tillmanns findet es richtig, sich an einer solchen Aktion zu beteiligen. „Der Müll ist inzwischen ja wirklich überall zum Problem geworden“, sagte sie. Sie könne nicht nachvollziehen, warum einige Ausflügler ihre Lunchpakete mit in den Wald trügen, die Verpackungen nach dem Picknick jedoch nicht wieder aus dem Wald hinaustragen könnten. Ganz schlimm findet sie diejenigen, die extra in den Wald fahren, um dort ihren Müll abzuladen. Fuchss findet, es sei doch viel einfacher, den Müll direkt zum Bauhof zu bringen. Mit einer Mülltüte, Handschuhen und einer Dreckzange machte sich coronakonform auch Ortsvorsteher Andreas Schlösser munter mit auf die Müllsuche. „Die Ziele dieser Gruppe decken sich ja zu 100 Prozent auch mit meinen persönlichen Vorstellungen“, sagte er. Auch ihn ärgere der Dreck und der Müll, auf den man inzwischen fast überall stoße. Die Gründung einer solchen Aktivgruppe sei daher sogar längst überfällig gewesen, findet er: „Ich bin jedem einzelnen Menschen dankbar, der bei der Entmüllung mithilft.“

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Auch Daniel Mandt (23) aus Merten wollte nicht länger untätig zugucken, wie die Müllberge im Wald größer werden: „Ich möchte unseren Nachkommen eine saubere Welt hinterlassen.“

Mit ihren Ideen lief die Initiative „CleanUp Vorgebirge“ auch offene Türen bei der Stadt Bornheim ein, die den Ehrenamtlern Dreckzangen, Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung stellte. Am Ende war dann jedoch der etwa drei Kubikmeter fassende Anhänger fast zu klein. In dem sammelte das Umweltteam die Müllsäcke, um sie zum Bauhof nach Waldorf zu fahren, damit sie dort sortiert und sachgerecht entsorgt werden können.

Schon in vier Wochen plant „CleanUp Vorgebirge“ die nächst Säuberungsaktion. Termin und Ort stehen noch nicht fest.