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Paralympische SpieleInklusiver Sportverein aus Bornheim reist nach Paris

Lesezeit 3 Minuten
Der inklusive Sportverein "Sporteinander" aus Bornheim vor dem Velodrome National bei den Paralympics 2024 in Paris. Hier finden die Bahn-Wettbewerbe im Para-Radsport statt.

Der inklusive Sportverein 'Sporteinander' aus Bornheim vor dem Velodrome National bei den Paralympics 2024 in Paris. Hier finden die Bahn-Wettbewerbe im Para-Radsport statt.

„Sporteinander“ aus Bornheim, Preisträger des Bundeswettbewerbs „Inklusion durch Sport“, verbrachte ein ereignisreiches Wochenende bei den Paralympischen Spielen in Paris.

Der inklusive Sportverein „Sporteinander“ aus Bornheim war zu Besuch bei den Paralympischen Spielen in Paris. 30 Personen, Vereinsmitglieder und deren Familien, feuerten die Athletinnen und Athleten beim Rollstuhlbasketball und Bahnradrennen an. Höhepunkt der dreitägigen Reise war eine Führung hinter die Kulissen der Bahnradwettbewerbe sowie die Begegnung mit der deutschen Medaillengewinnerin Maike Hausberger.

Der Verein durfte „eine unglaublich tolle Stimmung und ein unvergessliches Wochenende erleben“, so Sporteinander-Trainer Michael Rockel. Die Gruppenreise war der erste Preis des bundesweiten Wettbewerbs „Inklusion durch Sport“ der DZ Bank und der Volksbanken Raiffeisenbanken in Zusammenarbeit mit Visa. Aus 150 Vereinsbewerbungen hatte eine Jury 54 regionale Gewinner sowie einen Bundessieger gekürt: den Verein „Sporteinander“.

In dem eigens für die Reise im Olympia-Design gestaltete Reisebus ging es vom Rhein an die Seine: Jannes Dorschu (l.) und Pepe Michel fühlten sich dabei fast wie Spitzensportler.

In dem eigens für die Reise im Olympia-Design gestaltete Reisebus ging es vom Rhein an die Seine: Jannes Dorschu (l.) und Pepe Michel fühlten sich dabei fast wie Spitzensportler.

Jannes Dorschu und Pepe Michel bekamen in dem eigens für die Reise im Olympia-Design gestaltete Reisebus das Gefühl, fast wie Spitzensportlerinnen und Sportler unterwegs zu sein. Am frühen Freitagmorgen ging es los: vom Rhein an die Seine. Mit einem Vier-Sterne-Hotel im Herzen von Paris als Ausgangspunkt besuchten die Vereinsmitglieder noch am Abend das Rollstuhlbasketballspiel China gegen Spanien, bevor am Samstag Bahnradsport und die Erkundung der französischen Hauptstadt auf dem Programm stand.

„‚Sporteinander‘ ist ein Verein, der in kürzester Zeit seit seiner Gründung eine enorme Reichweite entwickelt hat. Der Inklusionsgedanke zeigt sich dabei nicht nur innerhalb des Sportangebots, sondern auch in der Trainerausbildung und den Schulungsangeboten für andere Vereine. Das hat letztlich den Ausschlag für den Sieg gegeben“, sagte Till Glaser von der DZ Bank, der die Reisegruppe als Mitorganisator des Wettbewerbs begleitete.

Für die Trainerinnen und Trainer und die Ehrenamtlichen ist dieser Preis ein riesengroßes „Dankeschön“, sagte Vereinsvorsitzender Philipp Michel: ein Dankeschön für ihr „Engagement und ihren Einsatz, ohne die es ‚Sporteinander‘ nicht geben würde.“

Vor allem für die jungen Übungsleiterinnen und Übungsleiter, die zum Teil selbst beruflich einen sozialen oder sonderpädagogischen Weg einschlagen, sei es eine einmalige Chance, Sport auf dieser großen Bühne zu erleben. „Es ist toll zu sehen, wie die Athletinnen und Athleten hier Grenzen überwinden, die vor allem durch Schranken im Kopf und gesellschaftliche Barrieren gesetzt werden“, sagte Michel.

Mitlgieder des inklusive Sportvereins "Sporteinander" aus Bornheim trafen bei den Paralympics 2024 in Paris die deutsche Bahnradsportlerin Maike Hausberger.

Mitlgieder des inklusive Sportvereins 'Sporteinander' aus Bornheim trafen bei den Paralympics 2024 in Paris die deutsche Bahnradsportlerin Maike Hausberger.

„Das Essen in Paris und das Radrennen fand ich besonders gut“, sagte Sporteinander-Mitglied Malvine Lassen. Die Achtjährige war auch dabei, als eine Gruppe in einer Pause vor dem Velodrom zufällig auf Radsportlerin Maike Hausberger trafen, deren Fahrt zu Bronze sie nur wenige Minuten vorher von der Tribüne aus verfolgt hatten.„ Sie war total nett und fragte als erstes ‚Wo kommt Ihr denn her‘“, erinnerte sich Malvines Mutter Dörte.


Wer den Verein, seine Mitglieder sowie Schwimm- und Sportangebote für Kinder und Erwachsene kennenlernen möchte, bekommt am Samstag, 7. September, die Gelegenheit: Unter dem Motto „Ein Fest für alle“ veranstaltet „Sporteinander“ sein Sommerfest. Los geht es ab 13 Uhr auf dem Schulhof der Europaschule Bornheim, Goethestraße 1.

Der 2021 gegründete Verein bietet ein vielfältiges, soziales und niederschwelliges Sporttreiben für alle. Zu den Gründern zählen auch Lehrkräfte für Sonderpädagogik, die jedes Jahr eine Übungsleiter-Ausbildung mit dem Fokus auf Inklusion/heterogene Lerngruppen anbieten. Neben den Sport- und Schwimmangeboten ist „Sporteinander“ auch sozial aktiv. Der Verein veranstaltet Läufe und Feste, sammelt Spenden für den guten Zweck und bietet Fortbildungen zum Thema Inklusion an.