AboAbonnieren

Box für den HobbygebrauchErste Feinstaubmessanlage in Bornheim installiert

Lesezeit 2 Minuten

Christian Neuhaus (l.) und Bernd Marx stellten die Feinstaubmessanlage vor.

Bornheim – Die Heisterbacher Straße in Uedorf ist zwar nicht vergleichbar mit der dicht befahrenen Bonner Reuterstraße, doch sie ist eine mehrerer Feinstaubquellen in dem kleinen Rheinort, meint Christian Neuhaus. Er arbeitet als Meteorologe bei „Wetteronline“ und betreut die Internetseite des Ortsausschusses Uedorf. Um die Schadstoffemissionen zu messen, hat er in Eigenleistung in seinem Garten an der Heisterbacher Straße eine Wetterstation mit Feinstaubmessung installiert, die er nun gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Ortsausschusses und Ortsvorsteher Bernd Marx vorstellte.

Box für den Hobbygebrauch

Dafür hat sich Neuhaus eine sogenannte Sensebox gekauft, die für den Hobbygebrauch Schadstoffe misst und auch in Schulen eingesetzt wird. Eine Holzkiste schützt die Box und weitere Messinstrumente vor Witterungseinflüssen. Gleichzeitig werden UV- und Sonneneinstrahlung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck gemessen. Tagesaktuell landen die Werte im Internet.

Das könnte Sie auch interessieren:

Doch wie sieht es aus in dem 900-Seelen-Dorf am Rhein? Ist die Luft schlecht, oder lässt es sich hier einigermaßen gesund leben? Für exakte Auswertungen sei es noch zu früh, findet Christian Neuhaus, denn die Station sei erst seit Februar in Betrieb. Doch es sieht gut aus: Erst einmal hat er bislang den Spitzenwert von 100 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Das klingt zunächst hoch, zumal der Grenzwert in Deutschland bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter liegt. Doch Neuhaus beruhigt: „Der Grenzwert ist ein Jahresmittelwert und von dem sind wir in Uedorf weit entfernt.“ Feinstaub, der durch Verbrennungsprozesse entsteht, gebe es dennoch reichlich. Etwa durch den Autoverkehr auf der L 300 oder auf der Heisterbacher Straße, durch Kaminöfen sowie Dieselmotoren von Traktoren und Schiffen. Die Spitzenwerte hat Neuhaus in den Monaten gemessen, in denen geheizt wird.

Erste Feinstaubmessanlage in Bornheim

Die Uedorfer fühlen sich wie Pioniere. Der Ortsausschuss hatte nicht nur die bislang einzige Webcam im Stadtgebiet installiert, am Rheinufer am Caféhäuschen, sondern dürfte auch die erste Feinstaubmessanlage in Bornheim haben. „Zumindest ist uns keine andere bekannt“, sagt Marx.

Gut 200 Euro kostete die Anlage. Ansonsten liegt das Dorfleben coronabedingt brach. So wird in diesem Jahr kein Uedorfer Meilenstein verliehen, sagte Marx. Diese Würdigung erhalten Uedorfer, die sich um das Dorfleben verdient gemacht haben beim Sommerfest des Tischtennis-Clubs. 2015 wurde diese Ehre übrigens Neuhaus selbst zuteil. Erst 2021 wird der Preis wieder vergeben. Auch der Garagenflohmarkt und eine für dieses Jahr geplante Schiffstour auf dem Rhein für Uedorfer Bürger wurden laut Marx auf nächstes Jahr verschoben.

www.uedorf.de