Internationale SilvesterfeierFamilie Lütz feiert mit Gästen aus der ganzen Welt
Bornheim-Merten – „Wenn man ein großes Haus und die Möglichkeit zu helfen hat, dann ist man als Christ doch auch irgendwie verpflichtet, den Menschen zu helfen“, sagte Bestsellerautor Manfred Lütz. Er und seine Frau Isabelle sind diesbezüglich wahre Vorbilder. Zum sechsten Mal luden sie an Silvester Flüchtlinge zu sich nach Hause ein, um mit ihnen bei internationalen Speisen den Jahreswechsel zu feiern.
Waren es in den ersten Jahren jedoch immer mehr als 50 Silvestergäste, so hat sich die Zahl inzwischen fast halbiert. „Das spricht in meinen Augen auch für den sehr guten Integrationserfolg der Flüchtlinge, die in Deutschland angekommen sind und den Jahreswechsel inzwischen im eigenen Freundes- und Familienkreis feiern“, analysierte Manfred Lütz.
Yasir Jirjees ist sehr dankbar für die Hilfe
Im Laufe des Abends schauten aber auch Flüchtlinge der ersten Stunde vorbei. Yasir Jirjees (46) zum Beispiel war 2015 aus dem Irak nach Deutschland gekommen. Inzwischen spricht er fast fließend Deutsch, trifft sich auch mit deutschen Freunden und hat seit einigen Monaten eine feste Arbeitsstelle. „Es ist in Ordnung hier“, sagte er. Immer noch ist er dankbar, Isabelle Lütz kennengelernt zu haben. „Sie hat mir beim Start in Deutschland doch sehr geholfen“, sagte Jirjees.
Erst vor knapp zwei Jahren ist Glassbr Obene (40) aus Nigeria nach Deutschland gekommen. Auch sie spricht und versteht bereits die deutsche Sprache: „Ich muss aber noch sehr viel üben.“ In ihrer Heimat war sie Sozialarbeiterin. Ihr größter Wunsch für 2020 ist nun eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. „Im Juni beginnt meine Ausbildung“, sagte sie.
Gäste aus zehn Nationen essen gemeinsam
Gut erinnerte sich Mohammed Said Zain (27) aus Syrien noch an seinen ersten Jahreswechsel in Deutschland vor fünf Jahren. Was habe er sich damals verloren und einsam gefühlt, ohne die deutsche Sprache verstehen und sprechen zu können. Jetzt jedoch schmiedet der junge Mann Zukunftspläne.
„Ich möchte weiter Deutsch lernen, ein Zimmer in einer deutschen WG finden und endlich auch eine Ausbildung in einem technischen Beruf beginnen“, erklärte er. Zunächst half aber auch er mit, das Silvesterbüfetts zu kreieren. „Apothekensalat“, nannte er beispielsweise seine Kreation aus Tomaten, Zwiebeln, Petersilie, Granatapfel mit viel Zitronensaft. Täglich gegessen stärke der Salat das Abwehrsystem und könnte sogar den Gang zum Arzt ersparen.
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Spätestens als am späteren Abend alle Gäste aus den zehn Nationen gemeinsam am Tisch saßen, gab es keine Flüchtlinge mehr. „Wir sind doch alle Kinder Gottes und sehr froh, dass der liebe Gott uns hier zusammengebracht hat“, versicherte Isabelle Lütz ihren Gästen vor dem Ansturm auf das Büfett.