AboAbonnieren

Bei Bad HonnefEhemaliges Schwimmbecken wird in Unkel zur Skateanlage

Lesezeit 3 Minuten
Eine Gruppe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen haben sich mit Rollern, Skateboards und Fahrrädern zum Gruppenbild postiert. Viele Kinder tragen Fahrradhelme.

Freuen sich über die Skateranlage: (v.l.) Vanessa Busler (Gemeinsam für Vielfalt) Martin Koch und Thilo Riede („Wheelies“) sowie René Rondot (GfV; r.) und die fröhlichen Nutzer aller Altersklassen.

Der Verein „Gemeinschaft für Vielfalt“ hat ein neues Projekt im Bürgerpark Unkel verwirklicht. Der Skatepark ist das Ergebnis von zwei Jahren Arbeit.

Nun hat auch das ehemalige Nichtschwimmerbecken des vor fast 20 Jahren endgültig geschlossenen Freibades wieder eine neue Funktion im Bürgerpark: Es wurde zum Skatepark umfunktioniert.

Zur Einweihungsfeier konnte die Skatepark-Initiative des Vereins Gemeinsam für Vielfalt, die sich den Namen „Wheelie“ gegeben hat, stolz das Ergebnis von zwei arbeitsreichen Jahren präsentieren und nahezu alles, was Räder hatte, war auf der Anlage unterwegs.

Gewimmel und Gewusel und zugleich gegenseitige Rücksichtnahme

Trotz des Gewimmels und Gewusels von Skateboards, Inlinern, BMX-Rädern, Rollern, Scootern oder Rollschuhen, mit den die Kids über Rampen, Mini-Bowl, Funbox oder durch die Halfpipe schossen, war gegenseitige Rücksichtnahme das Gebot für die Nutzer.

Von den Anfängen der Arbeiten erzählte Martin Koch, dessen Sohn Otto (12) nicht ganz „unschuldig“ an der Entwicklung war. Zusammen mit seinem Freund Felix (11) war er auf die Suche nach einer geeigneten Fläche per Google Maps gegangen, nachdem sie feststellten, dass in der Gegend eine Skaterbahn einfach fehlt.

Sein Vater gründete dann mit gleichgesinnten Eltern die Initiative „Wheelie von Gemeinschaft für Vielfalt e.V.“, um eine solche Bahn in die Realität umzusetzen. „Das Becken für Nichtschwimmer war zu Beginn völlig verschlammt und zugewachsen“, sagte er. Zunächst hieß es „Ordnung schaffen“ und „Fugen abdichten“.

Zahlreiche private Spenden wurden eingeworben und dank einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne mit Unterstützung durch die VR-Bank Rhein/Mosel konnten einige Elemente bei Ebay gebraucht gekauft oder selbst gebaut werden. Die große Halfpipe schlägt selbst als Secondhand-Kauf mit 5000 Euro zu Buche.

Kids drehten mit Begeisterung ihre Runden

Vor der Einweihungsfeier stand noch die sicherheitstechnische Abnahme, die erfolgreich absolviert werden konnte. So stand nun dem entscheidenden Startschuss nichts mehr entgegen und die Kids drehten mit Begeisterung ihre Runden. Unter Planen an Beckenrand befinden sich schon die Schuttmengen, die für die Errichtung einer neuen Einfahrrampe benötigt werden. Und unter einer Rampe mitten im Kurs errichteten die Pänz sich einen Regenunterstand mit Paletten als Sitzgelegenheit.

„Unser Traum ist der Bau einer professionell erbauten Skaterbahn“, sagte Martin Koch, „aber das ist noch Zukunftsmusik.“ Realität geworden ist jedoch der Fingerboardpark im ehemaligen Gebäude des Schwimmbads, der als Spende eingeworben werden konnte und der bei Regen zum Zeitvertreib bereitsteht. Mit Miniboards, die per Hand über die Minianlage bewegt werden, können sollen erste Erfahrungen gesammelt werden. Das Original befindet sich in Eindhoven.

Erste Wettbewerbe in den Mai verschoben

Aufgrund des großen Zuspruchs bei der Eröffnungsfeier, haben sich die Veranstalter kurzfristig entschieden, die ersten angekündigten Wettbewerbe in den Mai zu verschieben. „Wir hätten für die Wettbewerbe das gesamte Becken räumen müssen“, sagte Martin Koch, „und das hätten die vielen kleinen Laufrad- und Rollerfahrer sicher nicht verstehen können.“


Die Öffnungszeiten

Die Skateranlage steht den Kindern und Jugendlichen zu den allgemeinen Öffnungszeiten des Bürgerparks zur Verfügung. Derzeit ist der Park abends bis 21 Uhr geöffnet; im Sommer wird er bis 22 Uhr nutzbar sein und im Winter bis zum Einbruch der Dunkelheit. Kinder ab acht Jahren können die Anlage ohne Einschränkungen nutzen. Jüngere dürfen nur unter Aufsicht der Eltern auf die Bahn. (mmn)