„Rhine Clean Up“Freiwillige sammeln eine Tonne Müll am Rheinufer

Im Einsatz für die Umwelt bei der Aktion „Rhine Clean Up“: Steffen Klinzmann sammelte mit Simone Monning und deren Sohn Micah Müll auf der Bad Honnefer Insel Grafenwerth.
Copyright: Ralf Klodt
Bad Honnef – Die Trillerpfeife hat Hildegard Humpert immer griffbereit: „Falls ich die Übeltäter aus frischer Tat ertappe“, sagt die 69-Jährige lachend. Die Übeltäter, das sind für Humpert Leute, die Kippenstummel, Bonbonpapierchen und Glasflaschen achtlos in die Umwelt werfen. Außerdem immer in der Bauchtasche der Bad Honneferin: Plastiktüten und Handschuhe.
So sammelt sie im Vorbeigehen Abfälle auf, zum Beispiel während ihrer Walking-Runden am Rhein. Sportklamotten und Walking-Stöcke wurden am Samstagvormittag gegen Müllzange und blauen Sack eingetauscht: Beim „Rhine Clean Up“ in Bad Honnef (siehe Infokasten) befreiten rund 35 freiwillige Helfer das Rheinufer zwischen der Rheinfähre und dem Ortsausgang in Rhöndorf von Unrat.
Zigaretten, Kronkorken und jede Menge Plastikmüll hat Hildegard Humpert nach einer guten Stunde bereits im Sack. „Viele Leute sind sich nicht bewusst, dass so etwas das Trinkwasser verunreinigt“, bedauert die 69-Jährige. Die gute Nachricht: „Rund um den Biergarten auf der Insel sieht es schon ordentlicher aus als letztes Jahr.“ Humpert hat sich im Vorfeld bei der Stadt für die Aktion angemeldet, andere haben dagegen spontan zur Müllzange gegriffen: „Wir haben ein Plakat in der Stadt gesehen“, erzählt Christian (43) aus Bad Honnef: „Bei schlechtem Wetter hätten wir wahrscheinlich nicht mitgemacht.“
Eine Tonne Müll gesammelt
Zum Glück scheint die Sonne, und Christian, Ehefrau Aimee (41), Madeleine (9), Tim (8) und Jan (7) lesen eifrig Glasscherben, Porzellanteller, halbvolle Trinkpäckchen und die Überreste der letzten Grillfete von der Erde auf. „Am Biergarten haben wir mehr als eine halbe Tüte voll gesammelt“, berichtet Madeleine.
Das könnte Sie auch interessieren:
Für größere Fundstücke rücken Annette Engels und ihre Mitarbeiter vom Ordnungsamt mit dem Transporter an. Am Spitzenbach haben Helfer zum Beispiel ausrangierte Holzschilder aus dem Gebüsch geborgen. Mit der Resonanz auf die Aktion ist Engels zufrieden. Nach der aus dem Ruder gelaufenen Party auf der Insel Grafenwerth vor zwei Wochen – rund 1000 Jugendliche hatten sich nach einem Aufruf in sozialen Netzwerken getroffen; die Polizei löste das Treffen auf – hatte die Stadt den Bereich rund um die Insel zwar großflächig reinigen lassen.
Nichtsdestotrotz, schätzt Engels, sei rund eine Tonne Müll zusammengekommen, „hauptsächlich Kleinkram.“ Am Ende wartete eine Belohnung im Inselcafé auf die fleißigen Helfer. (mo)