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Cura-Krankenhaus in Bad HonnefProtest gegen Schließung der Geburtshilfe

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Das Cura-Krankenhaus in Bad Honnef

Bad Honnef/Unkel – Der Widerstand gegen die geplante Schließung der Geburtshilfe im Bad Honnefer Cura-Krankenhaus nimmt zu: Andrea Behrendt und Carsten Krause aus Unkel haben eine Online-Petition gestartet, die bis gestern mehr als 4200- mal unterzeichnet wurde. „Die Schließung der Geburtsstation des Cura-Krankenhauses Bad Honnef zum 1. Februar muss unbedingt zurückgenommen werden“, heißt es in der Petition.

Zuvor hatten schon verschiedene Parteien die Ankündigung der gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) kritisiert, aus personellen und finanziellen Gründen die Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie zum 1. Februar zu schließen und nach Bonn beziehungsweise Troisdorf zu verlegen.

Fall einer Rettung in der Geburtsstation

Die beiden Initiatoren der Petition schreiben: „Unser Sohn Arian lebt! Er wird am 19. Februar 2021 ein Jahr alt! Seine Mutter lebt! Sie kann diesen Geburtstag mit ihm gemeinsam feiern! Wäre die Entscheidung, die Geburtsstation im Cura-Krankenhaus Bad Honnef zu schließen, bereits zum 1. Februar des letzten Jahres gefallen, würden sie beide heute sicherlich nicht mehr leben! Ein Plazentaabriss in der Nacht bedrohte ihr Leben. Es ging um Minuten. In der Geburtsstation in Bad Honnef wurden sie durch einen Notkaiserschnitt gerettet. Wir sind dem Team der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus Bad Honnef unendlich dankbar! Sie haben das Leben unseres Sohnes und seiner Mutter gerettet!“ Alle vier Kinder der Familie seien auf der „sehr familiären Geburtsstation in Bad Honnef geboren“ worden, heißt es weiter.

Gute Erfahrung mit der Geburtshilfe in Bad Honnef, in deren Kreißsaal rund 500 Kinder im Jahr geboren werden, und die Bedeutung einer ortsnahen Versorgung betonen auch viele Unterzeichner der Online-Petition, die aus der ganzen Region – viele auch aus dem Westerwald – kommen, in ihren Kommentaren. „Weil es die beste Station im Honnefer Krankenhaus ist, mit den nettesten Hebammen!“, schreibt beispielsweise jemand.

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Andrea Behrendt und Carsten Krause betonen in ihrer Petition: „Wirtschaftlichkeit und Personalmangel können nicht die einzigen Kriterien sein eine Geburtshilfe zu schließen.“ Im Notfall sei eine zeitnahe Versorgung der betroffenen Mütter und Kinder nicht mehr gewährleistet.

Hans-Joachim Ehrhardt, Geschäftsführer der GFO-Kliniken Bonn, unter deren Dach das Cura-Krankenhaus Bad Honnef 2018 geschlüpft ist, hatte betont, dass sich das Defizit der Abteilung Geburtshilfe und Gynäkologie jährlich auf 700 000 Euro belaufe. Durch den Tarifabschluss des Marburger Bundes für Ärztinnen und Ärzte würde es sich wegen neuer Vorgaben bei den Arbeitszeiten, Bereitschaftsdiensten und Personalstärken noch einmal um 550 000 Euro jährlich erhöhen. Zudem fehle es seit langem an Ärzten und Hebammen. Den 40 betroffenen Mitarbeitern – Pflegekräfte, Hebammen und Ärzten – wird ein Wechsel nach St. Marien in Bonn oder in die zwei GFO-Kliniken in Troisdorf angeboten.

Die CDU Bad Honnef hat die Entscheidung der GFO laut einer Pressemitteilung „mit Bedauern und großer Sorge“ aufgenommen. Zwar sprächen die betriebswirtschaftlichen Zahlen eine eindeutige Sprache, es sei aber gut, dass Bürgermeister Otto Neuhoff (parteilos) versuche, auf eine Revision der Entscheidung hinzuwirken. Die CDU: „Die Geburtsstation ist ein wichtiger Standortfaktor für Bad Honnef.“