GrafenwerthStiftung erweitert Skulpturenpark auf Bad Honnefer Insel um Kunstwerk „Theia“

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In einem Metallkorb, der an Stahlstelen befestigt ist, liegt ein großer Lehmball. Aus ihm sprießen Mohnblumen.

Vergänglich: Der Erdball aus Lehm des Kunstwerks „Theia“ wird durch Wind und Wetter verändert, die Stelen bleiben.

Die Kummer-Vanotti-Stiftung hat den Skulpturenpark auf der Insel Grafenwerth in Bad Honnef um das Kunstwerk "Theia“ erweitert.

Wer auf der schönen Insel Grafenwerth spazieren geht, wird schon bald auf dem gepflegten Rasen im Park eine neue Skulptur entdecken. Mithilfe der Kummer-Vanotti-Stiftung konnte in dem 2022 eingerichteten Skulpturenpark nun die Skulptur „Theia“ von Laura Sacher aufgestellt werden.

Die 1990 in Friedrichshafen geborene Künstlerin studierte an der Kunstakademie Karlsruhe und wurde Meisterschülerin bei Harald Klingelhöller, der selbst zu den Teilnehmern der Documenta IX gehörte. Schon von weitem sind nun die neun hohen Stahlstelen sichtbar, die in den Parkboden gerammt wurden.

Der Erdball aus Lehm zeigt die Gefährdung unseres Planeten

Doch hier geht es nicht allein um minimalistische Kunst, wie beispielsweise bei den 16 Eisen-Stelen von Gustav Peichl vor der Bundeskunsthalle. Denn beim Näherkommen nimmt man in der Mitte eine große, mit einer Kette befestigte Kugel wahr.

Dass sie ganz und gar aus gepresster Erde gemacht ist, merkt man spätestens, wenn man davor steht, und einige Mohnpflanzen mit ihren roten Blüten darin wurzeln sieht. Die Kugel besteht aus Lehm, aus Erde also, und sie symbolisiert den Erdball. Der Titel „Theia“ (Titanin und auch Protoplanet) bezieht sich auf jenen (Proto-) Planeten, durch dessen Aufprall auf die Erde vor 4,5 Milliarden Jahren der Mond entstand.

Erst vor kurzem hat ein amerikanisch-britisches Forschungsteam zu belegen versucht, dass sich Teile des Protoplaneten tief im Erdmantel, unter dem Pazifik und unter dem Kontinent Afrika befinden. So nur konnte man sich die verschiedene Dichte der Erde in einigen rätselhaften Regionen erklären.

Der „Erdball“, den die 1990 geborene Künstlerin, in der Mitte der Eisenstelen angebracht hat, will insbesondere die Gefährdung unseres Planeten darstellen, denn mit der Zeit werden Wind und Wetter die Lehmkugel verändern, die Stelen aber bleiben als bleibende Erinnerung.

Kunstpreis der Bad Honnefer Stiftung wird ab 2025 mit 25.000 Euro dotiert

Damit sollen die Betrachter und Besucherinnen der Insel zugleich für Umwelt und Klimaschutz sensibilisiert werden. Und die Stadt leistet damit einen „Beitrag zur Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele.“

Die Kummer-Vanotti-Stiftung (Dr. Beate Kummer, Christoph Dänzer-Vanotti) fördert Projekte, die sich besonders kreativ mit Umwelt- und Klimaschutz auseinandersetzen und vergibt jährlich einen Environment & Art Award, der ab 2025 mit 25.000 Euro dotiert ist. „Theia“ ist nun das 4. Kunstwerk im Umweltskulpturenpark der Insel Grafenwerth.

Beate Kummer sagte laut Mitteilung der Stiftung: „Die Besucher sollen und müssen sich mit den geänderten Umwelt- und Klimabedingungen auseinandersetzen, Theia ist eine hervorragende visualisierte Grundlage dafür.“

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