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Nach ProtestenKapelle auf dem Waldfriedhof in Bad Honnef wird doch nicht abgerissen

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Eine Kapelle mit Turm und Trauerhalle, auf das Schieferdach wächst zum Teil Moos.

Wird instandgesetzt: die Kapelle auf dem Waldfriedhof.

Der Abriss der maroden Kapelle auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof ist kein Thema mehr. Eine Instandsetzung kostet aber viel Geld.

Die bei vielen Rhöndorfern und beim Orts- und Bürgerverein auf deutlich Kritik gestoßene Idee, die marode Kapelle auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof abzureißen, ist aus der Welt. Stattdessen wird es eine „sparsame Instandsetzung“ geben. Das beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung jetzt einstimmig.

Die neue Variante kostet zwar immer noch rund 182.000 Euro. Sie ist damit aber satte 143.000 Euro preiswerter als die ursprünglich auch angedachte „weitgehende Komplettsanierung“. Ein Abriss, bei dem nur Lagerräume im Untergeschoss erhalten würden, sollte nach den ersten Angaben rund 173.000 Euro kosten.

„Unwiederbringlicher Verlust an kultureller und historischer Substanz“

Als die Überlegungen im Herbst bekannt wurden, hatte sich unter anderem der Bürger- und Ortsverein eingeschaltet. Er warnte vor einem „unwiederbringlichen Verlust an kultureller und historischer Substanz“. Er fürchtete einen symbolischen und emotionalen Schaden für die Bürgerinnen und Bürger, so seinerzeit Vorsitzender Patrick Pieper in einem „Offenen Brief“.

Zahlreiche weitere Schreiben gingen seither bei Ratsmitgliedern und in der Verwaltung ein. Er selbst „wäre nicht auf die Idee gekommen“, das Gebäude abzureißen, sagte im Ausschuss der Geschäftsbereichsleiter Städtebau, Bernhard Rothe.

Zuvor hatte er das Gemäuer, das, anders als der Waldfriedhof insgesamt, nicht unter Denkmalschutz steht, in Augenschein genommen. Ergebnis: Das Dach müsse nicht komplett erneuert, sondern könne lediglich repariert werden. Auch die Fensteranlage der Trauerhalle solle nicht mehr ausgetauscht, sondern repariert werden.

Damit ist der größte Kostenblock schon mal geschrumpft – von 180.000 Euro auf 37.600 Euro. Bei den meisten übrigen Arbeiten soll es bleiben, darunter das Abdichten der Kellerwand, Pflasterarbeiten unter dem Turm oder die Sanierung des Untergeschosses, in dem eine barrierefreie Toilette installiert werden soll.

2019 gab es Pläne für einen Neubau der Waldkapelle auf dem Rhöndorfer Friedhof

Bernhard Rothe versicherte, dass das Dach nur repariert und anschließend gewartet werden müsse. Dann werde es nicht in ein oder zwei Jahren einen Totalschaden geben. Man können die Kosten also über einige Jahre strecken.

Wegen der Baumängel war die 1966 errichtete Kapelle schon vor Jahren geschlossen worden. 2019 habe es Pläne für einen Neubau gegeben, der hochgerechnet auf heutige Preise rund 600.000 Euro kosten würde, so die Stadtverwaltung in ihrer Sitzungsvorlage.

In den seit 1919 entstandenen Waldfriedhof, der seit 2011 unter Gartendenkmalschutz, hat die Stadt etwa von 2010 bis 2016 knapp 430.000 Euro in eine aufwendige Sanierung investiert. Die Kapelle hat aus Sicht des Bürgervereins nicht nur architektonischen Wert, sondern sei auch „ein Ort des Gedenkens, der Trauer und des Trostes für viele Rhöndorferinnen und Rhöndorfer.“

Nach Angaben der Stadt werden auf den Friedhöfen nur noch in etwa der Hälfte der Beerdigungen die Trauerhallen genutzt. Auf dem Waldfriedhof werden im Jahr rund 60 Menschen bestattet. Den Erhaltungskosten stehen Einnahmen durch die Gebühren für die Halle in Höhe 214 Euro gegenüber.