NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach informierte sich in Bad Honnef über den Stand der Förderprogramme. Auch das Menzenberger Stadion ist im Fokus
LandesförderungIn der Bad Honnefer City eröffnen neue Geschäfte
„Das Programm ist eine gute Sache“, sagte Konstantinos Boidanidis. Aber es sei nur ein Grund, der seine Familie dazu bewogen hat, in der Bad Honnefer City im Herbst dieses Jahres ein Restaurant mit portugiesischen Spezialitäten zu eröffnen. Das ehemalige Fischgeschäft in der Fußgängerzone (Kirchstraße 9) wird also bald wieder mit Leben gefüllt.
„Wir wollen langfristig weitermachen“, betonten Konstantinos Boidanidis, seine Frau Sandra Pinheiro-Boidanidis und deren Tochter Attina Boidanidis am Donnerstagmorgen mit Blick auf das auf zwei Jahre befristete Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte“, das unter anderem Zuschüsse für die Mieten bisher leerstehender Ladenlokale ermöglicht.
In der Vergangenheit zunehmend Leerstände in der Bad Honnefer City
Die NRW-Ministerin für Heimat und Kommunales, Ina Scharrenbach, informierte sich auf Einladung des Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald (CDU) in Bad Honnef über den Stand der aktuell laufenden Programme.
Das Geschäft mit den portugiesischen Spezialitäten ist in diesem Zusammenhang eine Erfolgsmeldung, die Bürgermeister Otto Neuhoff und seine Wirtschaftsförderin Miriam Brackelsberg vermelden konnten. In der jüngeren Vergangenheit hatten sich in der Bad Honnefer City die Leerstände gehäuft.
Sie seien in der Gastronomie groß geworden, betonte die Familie Boidanidis, die seit Jahren mit einem Streetfood-Trailer unterwegs ist. Als sie vor vier Jahren das erste Mal in Bad Honnef waren, hätten sie sich in die Stadt verliebt. So gesehen geht nun ein Traum in Erfüllung.
Und zur Freude von Miriam Brackelsberg versprach Konstantinos Boidanidis: „Wir machen natürlich bei allen Veranstaltungen mit“. Passend dazu wird das Lokal zum Martini-Markt im Herbst eröffnen.
Maßgeschneiderte Kleidung für anspruchsvolle Klientel in Bad Honnef
Sie habe sich „ein Leben im Siebengebirge immer gewünscht“, sagte ein paar Minuten darauf vor einem zurzeit noch leeren Ladenlokal in der unteren Fußgängerzone Ludmila Larusso. Sie will voraussichtlich im Herbst mit ihrem Geschäft für maßgeschneiderte Kleidung von Köln nach Bad Honnef ziehen. Vermutlich werde sie sogar zwei oder drei Näherinnen einstellen.
„Das Förderprogramm ist für mich perfekt“, betonte die Geschäftsfrau. Sie wolle ein fast vergessenes Handwerk wieder bekannter machen. Nach Einschätzung von Otto Neuhoff passt das Geschäft zur anspruchsvollen Klientel in Bad Honnef.
Bei der Auswahl der Bewerber für das Innenstadtprogramm hat der Innenstadtbeirat ein Wörtchen mitzureden. Deren Vertreterinnen und Vertreter Charlotte Bertus, Sabine Reinhardt, Anna Bröhl und Konrad Weber führten ein kurzes Gespräch mit der Ministerin führten, die darüber hinaus in der City das – ebenfalls mit Fördermitteln angesiedelte – Yoga-Studie besuchte.
Konrad Weber wies auf den zweimal in der Woche stattfindenden Wochenmarkt auf dem Kirchplatz hin, der sehr gut angenommen werde. „Davon profitieren wir alle“, betonte Charlotte Bertus, die gleich nebenan ihr Karlottas Kaffee betreibt.
Bad Honnefer Stadion am Menzenberg wird saniert
Ebenfalls auf dem Programm der ministeriellen Visite: das Stadion am Menzenberg. Für die Sanierung des Stadions, der Tribünen und des Bolzplatzes werden rund 3,8 Millionen Euro aufgebracht, 2,3 Millionen Euro davon fließen als Zuschuss an Städtebaufördermitteln aus dem Ministerium von Ina Scharrenbach.
„Die Anlage ist sehr, sehr wichtig“, betonte Norbert Grünenwald, Fachdienstleiter Bildung und Sport. Unter anderem sechs Schulen und die Leichtathletikvereine mit 300 Kindern und Jugendlichen nutzten das Stadion, das 1969 erbaut wurde und das inzwischen ziemlich marode ist.
Vermutlich im März 2025 werde man mit den Arbeiten am Stadion beginnen, so Carolin Böhm, Leiterin des Fachdienstes Umwelt und Stadtgrün. Hinzu kommt das geplante Quartierszentrum anstelle der heutigen Anbauten der Menzenberger Halle direkt nebenan.
Es soll unter anderem Versammlungs- und OGS-Räume bieten. Die Kosten dafür waren allerdings von geschätzten vier Millionen Euro auf acht Millionen Euro gestiegen. „Wir sind fast in Ohnmacht gefallen“, sagte der Bürgermeister.
Als Zuschuss gibt es bisher „nur“ 1,57 Millionen. Laut Otto Neuhoff ist es nicht gelungen, den Fördersatz entsprechend der gestiegenen Kosten zu erhöhen. Der Bürgermeister nutzte am Donnerstag die Gelegenheit: Wenn die Ministerin noch einen Fördertopf habe oder einen kenne?
Im Rathaus würden wohl die Sektkorken knallen.