Hitachi Energy baut sein Werk in Bad Honnef aus und investiert 30 Millionen Euro. Im Gewerbegebiet Lohfeld haben Abrissarbeiten begonnen.
ErweiterungHitachi Energy investiert in Bad Honnef 30 Millionen Euro in Transformatorenfabrik
Mit Abrissarbeiten im Gewerbegebiet Lohfeld ist ein Startschuss für eine Rieseninvestition gefallen. Rund 30 Millionen Euro steckt Hitachi Energy in die Erweiterung der Transformatorenfabrik in Bad Honnef.
Durch den Ausbau und die Modernisierung der Leistungstransformatoren-Fertigung entstünden bis zu 100 neue Arbeitsplätze in der Region, teilte das Unternehmen schon im Frühjahr mit. Bislang arbeiten mehr als 300 Beschäftigte in dem Werk, dessen „Keimzelle“ ein von August Lepper (1873–1931) im Jahre 1906 gegründetes Maschinenbauunternehmen ist. Es beschäftigte laut der Online-Enzyklopädie Wikipedia im Jahr 1960 mehr als 1000 Menschen.
Betrieb in Bad Honnef wird auf mehr als 15.000 Quadratmeter erweitert
Die aktuelle Investition, die eine Erweiterung der Anlage auf über 15 000 Quadratmeter bedeute, soll im Jahr 2026 abgeschlossen sein. Sie solle den Übergang zu sauberer Energie in Europa unterstützen und der steigenden Nachfrage nach Transformatoren gerecht werden.
Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff wertet die Investition als „ein deutliches und für unsere Stadt auch wichtiges Bekenntnis des Unternehmens Hitachi zum Standort Bad Honnef. Hitachi ist mit dem Transformatorenbau einer der größten Arbeitgeber unserer Stadt und in einer absoluten Zukunftsbranche tätig – hier werden Bausteine für die Energiewende gefertigt“, so Neuhoff. Davon profitiere die Stadt durch Arbeitsplätze, durch einen Beitrag zum Klimaschutz und auch durch Gewerbesteuern für den städtischen Haushalt.
Das seit 1906 in Betrieb befindliche Werk sei einer der wichtigsten Produktionsstandorte von Hitachi Energy in Europa, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. Die Fabrik produziere große Leistungstransformatoren, die zur Erhöhung oder Senkung des Spannungsniveaus für eine effiziente Übertragung und Verteilung verwendet würden und damit wichtige Komponenten des Stromnetzes bildeten.
In Kombination mit Prozessverbesserungen sei die modernisierte Fabrik darauf ausgerichtet, die Produktionskapazität zu steigern, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, so Hitachi Energy.
„Elektrizität wird das Rückgrat unseres gesamten Energiesystems sein. Im globalen Energiesystem von 2050 benötigen wir im Vergleich zu 2020 etwa das Vierfache der Stromerzeugungskapazität und die Übertragung von bis zu dreimal so viel elektrischer Energie“, wird Norbert Beatrix, Leiter des Geschäftsbereichs Transformers in Europa bei Hitachi Energy, in der Mitteilung zitiert.
„Transformatoren sind ein zentraler Bestandteil der Energiewende und unsere Fabrik in Bad Honnef bietet mit ihrer Lage am Rhein und mit dem geschulten Personal ideale Voraussetzungen“, sagte seinerzeit Pascal Daleiden, der Vorstandsvorsitzende der Hitachi Energy Germany AG.
Auf die zwei Standortvorteile wurde auch die Bundestagsabgeordnete Nicole Westig (FDP) hingewiesen, wie sie Ende Mai nach einem Betriebsbesuch mitteilte. Neben dem geschulten und qualifizierten Personal sei der zweite Pluspunkt für Bad Honnef die nahe Nato-Rampe am Rhein, die das Unternehmen nutze, um die fertigen Transformatoren auf Schiffe zu laden.
Westig nahm nach eigenen Angaben die dringende Bitte des Unternehmens mit nach Berlin, sich für die Erhaltung dieser für die Logistik der Firma so wichtigen Rampe einzusetzen. Die Erweiterung der Fabrik in Bad Honnef ist nach Unternehmensangaben Teil eines umfassenderen Ausbaus der Kapazitäten von Hitachi Energy in Europa. So erweitere man auch die Produktionskapazitäten in Schweden und werde in den nächsten zwei Jahren weitere 2000 Arbeitsplätze schaffen.
Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef begleitet das Projekt von Hitachi
Otto Neuhoff betonte gegenüber dieser Zeitung: „Die Wirtschaftsförderung und ich haben das zeitkritische Projekt von Anfang an eng begleitet und insbesondere die komplexen Vertragsangelegenheiten, Planungs- und Genehmigungsprozesse mit den verschiedenen Beteiligten koordiniert.“