Umgestaltung HerrenwingertAlfterern gefällt Konzept für Großprojekt
Alfter – „Das Projekt nimmt Formen an“, freute sich Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher und begrüßte zahlreiche Bürger, aber auch Vertreter aus der Politik zu einer Informationsveranstaltung zur Umgestaltung des Herrenwingerts im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK), das die Gemeinde derzeit vorantreibt, um Landesfördermittel zu erhalten.
Vergangene Woche hatten sechs Architekturbüros ihre Konzepte vorgestellt. Eine Kommission aus Experten, Politikern, Verwaltungsfachleuten und Gewerbetreibenden empfahl daraufhin dem Alfterer Gemeindeentwicklungsausschuss und dem Rat, dem Konzept des Kölner Architektenehepaares Königs zu folgen, schlug allerdings auch einige Änderungen vor, die Bianca Lorenz, Fachgebietsleiterin Planung und Bauleitung, schilderte.
Auch oberirdische Parkplätze
Der Vollsortimenter, derzeit der Edeka-Supermarkt, soll in einen Klinkerbau mit Kolonnaden einziehen, der an eine Markthalle erinnert. Ursprünglich sahen die Architekten in ihrem Konzept „Grüne Mitte Alfter“ vor, oberirdisch keine Parkplätze anzuordnen, dafür eine Tiefgarage auf zwei Ebenen, dies lehnte die Kommission jedoch ab.
Es soll auch oberirdische Stellplätze geben. Auf dem Dach wollten Königs ursprünglich fünf Einfamilienhäuser bauen, es sollen nun Wohnungen werden. Zudem soll es auf dem Areal genügend Platz für die Kirmes geben.
Gute Nachrichten überbrachte Schumacher von Kirsten Mohr, die den Edeka-Markt in Alfter betreibt. Sie habe sich zu dem Standort bekannt und sei von dem Konzept überzeugt. Läuft alles nach Plan, so Bianca Lorenz, und folgt am morgigen Donnerstag der Rat der Empfehlung der Verwaltung, könnten bereits im September der Förderantrag beim Land eingereicht und die Ausschreibung für den Bau des Vollsortimenters ausgeschrieben werden.
Baubeginn eventuell Ende 2020
Auf einen positiven Förderbescheid hofft die Gemeinde im Frühjahr 2020, parallel soll bereits der Bebauungsplan aufgestellt werden, so dass ab Ende 2020 gebaut werden könnte, sagte Schumacher. Der Förderzeitraum beträgt fünf Jahre.
Allerdings standen noch einige offene Fragen im Raum, wie sich durch die Diskussion mit den Bürgern herausstellten. So ist der Vollsortimenter („Supermarkt“) zwar Teil des ISEK-Prozesses, der Bau ist allerdings nicht förderfähig. Dies müsse ein Investor übernehmen, ebenso den Bau der Tiefgarage. Wissen wollte ein Bürgerin, ob denn der Investor sich an dem Markthallen-Konzept orientiere müsse oder ob am Ende nicht dann doch ein gewöhnlicher Bau für den Supermarkt entstünde?
„Die Planung soll vom Investor übernommen werden. Ziel ist es, dass es in etwa so aussieht, wie wir es hier vorstellen“, erläuterte Bianca Lorenz. Daher soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. „Ein Investor kann nicht bauen, wie er will, am Ende entscheiden der Gemeindeentwicklungsausschuss und der Rat“, ergänzte Schumacher. Idee sei es das Grundstück über Erbbaurecht zur Verfügung zu stellen.
Den anwesenden Bürgern schien die ausgewählte Variante durchaus zuzusagen, Kritik gab es kaum, dafür einige Anregungen. Wichtig war einigen Teilnehmern, dass keine „dunklen Ecken“ entstehen, alles gut ausgeleuchtet sei und die Bürger sich sicher fühlen könnten. Positiv wurde vor allem bewertet, dass zwischen Grundschule, Vollsortimenter, Pfarrheim und Dorfplatz kein Autoverkehr zugelassen wird, so dass Radfahrer und Fußgänger sich ungehindert bewegen können.
Nachgefragt wurde auch, wie hoch die Chancen auf eine Förderung überhaupt seien. Schumacher verwies auf positive Signale von Seiten der Bezirksregierung Köln und auch auf das Schloss Alfter, das in den ISEK-Prozess mit einbezogen wird: „Im Vergleich zu konkurrierenden Förderanträgen haben wir hier ein Juwel, ein Alleinstellungsmerkmal, aber wir befinden uns trotzdem in einem Wettbewerb mit anderen Kommunen, dem wir uns stellen müssen.“