SPD will fünf Prozent für die Gemeinde abzweigenÜbernachtungsanbieter in Alfter sollen zahlen

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Am Übernachten in Alfter soll die Gemeinde künftig mitverdienen.

Am Übernachten in Alfter soll die Gemeinde künftig mitverdienen.

Die SPD in Alfter fordert die Einführung einer Übernachtungsabgabe für gewerbliche Beherbergungen. 

Die SPD will, dass gewerbliche Übernachtungsanbieter in Alfter künftig fünf Prozent des Logis-Preises an die Gemeinde abführen müssen. Ein entsprechender Antrag lag dem Rat am Dienstag vor. Der Haupt- und Finanzausschuss soll sich damit befassen.

Die Sozialdemokraten erwarten durch die Steuer Einnahmen von etwas mehr als 81.500 Euro im Jahr. Dazu unterstellten sie einen durchschnittlichen Übernachtungspreis von 85 Euro. Verwaltungskosten sind nicht angegeben.

Die SPD argumentiert mit der „desolaten finanziellen Situation der Gemeinde“ und der hohen Verschuldung der Kommune. Darum sei es nicht nur geboten, sparsam zu sein, sondern auch neue Einnahmen zu generieren, „ohne die ohnehin stark belasteten Bürger hierfür weiter in Anspruch zu nehmen“, schrieb der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Hans G. Angrick in die Begründung des Antrags. 

Auf der Suche nach Einnahmequellen

In der Landesstatistik waren die Sozialdemokraten bei der Suche nach neuen Einnahmemöglichkeiten auf die Übernachtungszahlen gestoßen. Auch Bonn und Königswinter nähmen eine solche Steuer, laut Angrick sechs Prozent.

Die Abgabe soll nach Vorstellung der Sozialdemokraten ausschließlich den Übernachtungspreis betreffen und nicht etwa Zusatzkosten wie Parken oder Frühstück. Vermieter sollen die Abgabe selbst erheben und vierteljährlich an die Gemeinde abführen. Im vorigen Jahr habe es 19.170 Übernachtungen gegeben. Übernachtungsangebote in Ferienwohnungen oder private Kurzzeitvermietung seien nicht in der Statistik enthalten.

Die Statistik weist für Alfter einen Bettenbestand von 168 aus. Das sind doppelt so viele wie 1991, jedoch 23 weniger als in der Hochphase des Übernachtungsbooms in Alfter. Der hängt bekanntermaßen vor allem mit der Vermietung von Monteurzimmern zusammen. Vor der Corona-Pandemie, die die Übernachtungszahl auf 12.327 sinken ließ, gab es seit 2010 jährlich etwa 30.000 Übernachtungen, 2016 waren es sogar 32.923.

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