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Rheinpegel steigtAlter Sportplatz in Bornheim-Hersel bereits unter Wasser

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Hochwasser Bonn1

Warnbaken sperrten die nun ins Wasser führenden Wege ab. Am Alten Sportplatz von Hersel war nur noch der Ballfangzaun zu sehen. Spaziergänger schauten sich die langsam steigenden Fluten an. 

Bornheim/Königswinter – Der Rhein schiebt seine Uferlinie weiter landeinwärts. Den alten Sportplatz von Hersel hatte er schon am Sonntagmorgen völlig überspült, so dass nur noch die Ballfangnetze zu sehen waren. Während Warnbaken die nun ins Wasser führende Wege absperrten, schauten sich Spaziergänger gerne die deutlich vergrößerten Ausflugsziele für Wasservögeln an.

Die Löschgruppe Hersel hatte wegen der steigenden Flut allerdings noch nicht viel zu tun – außer ihr erst im vorigen Jahr in Dienst gestelltes Wassereinsatzfahrzeug in Sicherheit zu bringen. Damit das wertvolle Boot nicht durch Treibgut beschädigt wird, ist es auf einen Anhänger gepackt und landeinwärts bewegt worden. Dort steht es nun so bereit, dass es trotzdem schnell eingesetzt werden kann, wie Feuerwehrsprecher Ulrich Breuer erklärte: „Außerdem kommen wir sonst bei steigendem Wasserstand nicht mehr auf den Steg, an dem das Boot üblicherweise liegt.“ Das alte, im Ortsteil Widdig stationierte Feuerwehrboot steht ständig auf einem Anhänger, musste also nicht extra aus dem Wasser geholt werden.

Häuser-Räumung erst ab neun Metern

Häuser sind bei Hochwasser nicht so schnell betroffen. Laut Einsatzplan der Stadt Bornheim ist erst ab einem Bonner Pegel von neun Metern mit der Räumung von Häusern zu rechnen. Wälle aus Sandsäcken werden sogar erst ab 9,20 Meter angelegt. Doch derzeit sieht nichts danach aus, als ob der Rhein so hoch steigen würde. Die vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt betriebene Messstelle in Bonn war gestern mit Vorhersagezahlen bis Dienstag ergänzt. Demnach soll die Hochwasserwelle einen Pegelwert von 7,35 bis 7,80 Metern ergeben.

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Schwäne und Enten nutzten am Sonntag die ver­grö­ßerte Was­ser­flä­che am Rheinufer für Ausflüge.

Das würde für Hersel Straßensperrungen bedeuten. Sie werden plangemäß ab einem Bonner Pegel von 7,45 Meter fällig und betreffen gemäß der städtischen Hochwasserschutzliste die Siegstraße an der Einmündung Weingarten, die Bayerstraße an der Einmündung Weingarten, den Auenweg an der Einmündung in den Engländerweg, den Grünen Weg an der Abzweigung der Rheindorfer Straße sowie den Fuß- und Radweg in Höhe des Jugendspielplatzes. Würde die Feuerwehr gebraucht, erhält sie ihren Einsatzauftrag grundsätzlich über die Leitstelle in Siegburg. Breuer: „Wir sind ja permanent in Bereitschaft“, sagte Breuer.

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Die Bonner Stadtbahn der Linie 66 endet rechtsrheinisch derzeit an der Haltestelle „Clemens-August-Straße“ in Königswinter. Rhöndorf und Bad Honnef sind während des Hochwassers mit Ersatzbussen zu erreichen. Die Stadtwerke riegelten die Strecke durch Königswinter am gestrigen Sonntag vorsichtshalber ab. Die letzte Bahn fuhr laut SWB um 14.07 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Pegel bereits 6,7 Meter erreicht. Die beiden Rheinfähren Königswinter und Linz-Kripp haben gestern ihren Betrieb eingestellt.