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Feuerwehr AlfterMillioneninvestition für die Rettung von Menschenleben

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8. Juli 2024. Alfter-Impekoven. Beim Feuerwehrfest in Impekoven wurde die neue Drehleiter präsentiert und eingesegnet (von links). Lukas Zimmermann (stv. Wehrführer Freiwillige Feuerwehr Alfter) Thorsten Ohm (Wehrführer FFW Alfter), Vize-Bürgermeisterin Luise Wiechert, Pfarrer i. R. Georg Theisen, Heinz-Peter Zimmermann  (Ehrenwehrführer)m Marc Schumann (2. stv. Wehrführer FFW Alfter) und Jonas Zimmermann (Löschgruppenführer Impekoven).  Foto: Frank Engel-Strebel

Beim Feuerwehrfest in Impekoven wurde die neue Drehleiter präsentiert und eingesegnet (von links). Lukas Zimmermann (stv. Wehrführer Freiwillige Feuerwehr Alfter) Thorsten Ohm (Wehrführer FFW Alfter), Vize-Bürgermeisterin Luise Wiechert, Pfarrer i. R. Georg Theisen, Heinz-Peter Zimmermann (Ehrenwehrführer), Marc Schumann (2. stv. Wehrführer FFW Alfter) und Jonas Zimmermann (Löschgruppenführer Impekoven).

Impekoven feierte 90 Jahre Löschgruppe und 40 Jahre Jugendfeuerwehr. Das Personal für die neue Drehleiter, das größte und teuerste Gerät der Feuerwehr Alfter, wird noch geschult

Knapp eine Million Euro teuer und ausgefahren bis zu 23 Meter hoch – die neue Drehleiter, die beim Feuerwehrfest in Impekoven präsentiert und von Pfarrer im Ruhestand Georg Theisen feierlich eingesegnet worden ist, ist das teuerste und größte Fahrzeug, das die Gemeinde Alfter je für ihre Feuerwehr angeschafft hat. So erklärte es Sabine Zilger, die Fachbereichsleiterin Verwaltungsmanagement und Bürgerdienste.

Dabei handele es sich mitnichten um ein „Spielzeug“, wie Pfarrer Theisen anmerkte, sondern um ein besonderes Fahrzeug, das im Ernstfall Leben retten kann. Erstmals ist nun die Alfterer Freiwilligenwehr überhaupt mit einer Drehleiter ausgestattet worden. Bislang mussten die Kameraden aus den Nachbarstädten Bornheim und Bonn zur Hilfe eilen, wenn Menschen in größerer Höhe in Not waren, erklärte der Alfterer Wehrführer Thorsten Ohm. Die Kameraden aus den Nachbarkommunen brauchten meist länger als die vorgeschriebenen acht Minuten, um den Einsatzort zu erreichen.

Die sogenannte „Nennrettungshöhe“ von 23 Metern – mit einer zwölf Meter langen seitlichen Ausladung – genügt für jedes Haus, das kein Hochhaus ist, erläuterte Ohm. Die Zeiten, in denen die Gemeinde Alfter hauptsächlich aus Einfamilienhäusern oder Höfen bestand, sei lange vorbei, so der Wehrführer.

Alfter: Höhere und kompaktere Bauten

Es werde auch in Alfter immer höher und kompakter gebaut beispielsweise entlang der Châteauneufstraße am Rathaus in Oedekoven. Das 16 Tonnen schwere Gefährt mit seinem 320 PS starken Motor verfügt über ein MAN-Fahrgestell. Der feuerwehrtechnische Geräteaufbau stammt von der Firma Rosenbauer. Vom Korb am Ende der Leiter aus lässt sich löschen oder auch ein Gebiet beleuchten. Zur Ausstattung gehören Atemschutzmasken, Sägen, Tragen und anderes Gerät. Stationiert ist das Fahrzeug im Oberdorf in Impekoven. Dort ist die Halle vor Jahren bereits entsprechend erweitert worden.

Ein Einsatz ist allerdings vor dem Ende des dritten Quartals noch nicht möglich: „Derzeit werden die Mitarbeiter noch qualifiziert und zu Maschinisten geschult, denn die Technik ist sehr komplex“, erklärte Ohm. Einen großen Dank sprach Ohm Rat und Verwaltung aus, die stets die Arbeit der Löschgruppen unterstützt hätten. So sei es der Lokalpolitik parteiüberfreigend im Zuge der Haushaltskonsolidierung für 2025 wichtig gewesen, nicht bei der Feuerwehr und damit der Sicherheit der Bürger zu sparen. Für Thorsten Ohm eine weise Entscheidung: „Die Stärkung des Ehrenamtes ist der günstigste Weg, den Brandschutz unserer Gemeinde aufrecht zu erhalten.“

Luise Wiechert, die als Vize-Bürgermeisterin die Glückwünsche der Gemeinde Alfter überbrachte, bezeichnete die neue Drehleiter als „weiteres Puzzlestück“ um den Brandschutz und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten: „Wir machen alles möglich, um dieses Puzzle zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen.“ Das dafür jede Menge Geld in die Hand genommen werden muss, sei eine große Herausforderung. „Allein die Drehleiter ist schon eine Hausnummer für so eine kleine Kommune.“ Weitere Herausforderungen stehen in den kommenden Jahren an: Das Feuerwehrgerätehaus in Alfter-Ort an der Steinergasse wird abgerissen und neugebaut. Voraussichtlich Mitte 2026 soll das neue Gebäude stehen.

Aktuell laufen die Planungen für den Neubaus des Witterschlicker Feuerwehrgerätehauses und parallel die Planung für die Erweiterung am Standort Gielsdorf. Einen Zeitplan für Gielsdorf und Witterschlick gibt es laut Ohm derzeit noch nicht. Gefeiert wurde zudem ein Doppeljubiläum: 90 Jahre Löschgruppe Impekoven und 40 Jahre Jugendfeuerwehr: „Es bedarf schon einer intensiven ehrenamtlichen Arbeit, um eine solche Löschgruppe aufrecht zu erhalten. Diese beiden Jubiläen sind daher schon etwas ganz Besonderes“, lobte Luise Wiechert.

Aktuell engagieren sich 39 Aktive in Impekoven, so Löschgruppenführer Jonas Zimmermann. Im vergangenen Jahr rückten die Kameraden 84 mal aus. 13 Jungs im Alter von 10 bis 17 Jahren gehören derzeit der Jugendfeuerwehr an. Es dürfen aber gerne noch mehr sein, auch Mädchen, meint Jugendwartin Heike Poetes. Wer mitmachen möchte, findet alle Kontaktdaten auf der Internetseite der Feuerwehr. www.feuerwehr-alfter.de