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Arbeiten statt OsterurlaubMessdiener von St. Matthäus renovieren Lagerraum

Lesezeit 4 Minuten

Mit vereinten Kräften haben es die Messdiener trotz Corona-Krise geschafft, den Kellerraum zu renovieren.

Alfter – Das Projekt dauerte fast ein Jahr, nun ist es geschafft: Die Messdiener von St. Matthäus aus Alfter haben mit viel Engagement und noch mehr Arbeitsstunden den Lagerraum im Keller des mittlerweile als „Haus der Alfterer Geschichte“ genutzten alten Jugendheims direkt hinter der Pfarrkirche St. Matthäus renoviert. Feuchtigkeit und Schimmel hatten dem etwa 25 Quadratmeter großen Raum so sehr zugesetzt, dass das dort gelagerte Material drohte, in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Mit der Renovierung sei nun sichergestellt, dass auch künftig eine aktive Kinder- und Jugendarbeit in St. Matthäus durchgeführt werden könne, erklärt Messdiener und Oberleiter im Zeltlager der Messdiener Robert Rieks dazu.

Begonnen hatte das Projekt im Frühjahr 2019. Der Kellerraum, der vor vielen Jahren als Gruppenraum für die Jugendarbeit genutzt worden war, war seinerzeit mit einer Holzvertäfelung ausgekleidet. „Leider wurde die von außen eindringende Feuchtigkeit dabei nicht beachtet“, so Rieks. Zwischen Holz und Kellerwänden habe sich Feuchtigkeit gestaut, Schimmel gebildet und auch der Putz sei erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. „Es war also klar, hier muss etwas getan werden. Immerhin lagern wir Messdiener in dem Raum Material und Zelte für unsere jährlichen Zeltlager und die Jugendarbeit. Vor allem die Zelte liefen Gefahr, auch mit Schimmel befallen zu werden.“

Unterstützung von der Kirchengemeinde

Nachdem für die Renovierungsarbeiten zunächst der Zeitraum in den Sommerferien 2019 angedacht worden war, in dem die Messdiener zwei Wochen lang im Zeltlager verbringen, hatte man sich für die Zeit nach dem Lager entschieden. Zwei Wochen hätten für die Arbeiten dann doch nicht gereicht, erklärt Robert Rieks. Stattdessen wurden die Materialien nach dem Zeltlager nicht wieder in den Kellerraum verfrachtet, sondern in der neben dem alten Jugendheim gelegenen Garage gelagert. Dort parkt normalerweise der Pfarrbus. Nach Rücksprache mit der Kirchengemeinde St. Matthäus Alfter, der das alte Jugendheim gehört, sei dieser einige Wochen draußen geparkt worden, so Rieks. Ein behelfsmäßiger Lagerort für das Material war damit gefunden.

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Wie geplant begannen die Messdiener nach dem Zeltlager mit dem Abriss der alten Inneneinrichtung. „Dabei wurde klar, wie schlimm die Situation eigentlich war. Hinter den Holzverkleidungen wurden große Schimmelflecken offengelegt, und an vielen Stellen fiel der Putz schon von der Wand“, erinnert sich Rieks. Auch der alte Linoleumfußboden sei entfernt worden, weil der sich an einigen Stellen vom Boden gelöst hatte und damit zur Stolperfalle geworden war. Nach der Entsorgung des Abfalls galt es nun den alten und brüchigen Putz von den Wänden zu entfernen und zu erneuern, ein Fenster neu zu verglasen, eine alte Heizung abzumontieren und schließlich eine neue Schicht Farbe an die Wände aufzutragen.

Doch dieser Plan sollte so – noch – nicht umgesetzt werden. „Der Winter rückte immer näher und auf Nachfrage beim Kirchenvorstand mussten wir leider feststellen, dass noch keine nennenswerten Arbeiten im Raum stattgefunden hatten“, sagt Rieks. „Da die Zelte und Materialien somit nicht vor Weihnachten zurück in den Raum konnten, entstand ein neues Problem: Das feuchte Wetter wird die Zelte in der Garage angreifen und Schimmel verursachen. Es waren also alternative Lagermöglichkeiten gefordert.“ Glücklicherweise habe das „Haus der Alfterer Geschichte“ Platz auf dem Dachboden schaffen können.

Mit dem neuen Jahr 2020 ging es dann wieder voran und es konnten wichtige Fortschritte gemacht werden, wie Robert Rieks erklärt. Die alte Heizung sei fachmännisch abmontiert und das defekte Fenster neu verglast worden. Danach jedoch hätten die Messdiener die Renovierungsarbeiten komplett in Eigenregie fortführen müssen. Rieks: „Bereits im Herbst 2017 hatten wir Messdiener unserem Gruppenraum im Pfarrheim einen neuen Anstrich verpasst; so war also die Hemmschwelle, auch hier im alten Jugendheim selbst Hand anzulegen, nicht allzu groß.“ Nachdem die Faßbender Stiftung bereits die Renovierung vor drei Jahren unterstützt hatte, sei auch diesmal wieder finanzielle Hilfe zugesagt worden. Als Zeitraum für die Maßnahme seien zunächst die Osterferien ausgemacht worden, dann habe Corona gedroht, die Arbeiten wieder nach hinten zu verschieben.

Messdiener trotzten widrigen Umständen

So stellte die neue Lage auch die Messdiener von St. Matthäus vor neue Herausforderungen: Kontaktbeschränken und geschlossene Läden brachten neue Hürden. Die Messdiener und Zeltlager-Oberleiter Robert und Rafael Rieks opferten schließlich ihren Osterurlaub, um den Großteil der Maßnahmen in Eigenregie abzuarbeiten. Obwohl Unterstützung durch weitere Helfer erschwert wurde, weil Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten waren, haben Tobias Scherer, ebenfalls Messdiener, und Nils Backes, ehrenamtlicher Leiter im Zeltlager, bei den Arbeiten unterstützt. So konnte der alte Putz abgeschlagen, konnten Löcher verspachtelt und eine atmungsaktive Betonfarbe aufgetragen werden. Der Boden wurde mit einer Schleifmaschine, die von Fassbender-Tenten aus Alfter zur Verfügung gestellt wurde, abgeschliffen, berichtet Robert Rieks. Eine neue Holzplattform im Keller ermögliche nun auch eine vereinfachte Unterbringung des Materials der Messdiener. Man könne sich nun nach Abschluss der Arbeiten nur bei allen an der Renovierung Beteiligten bedanken, wie Rieks schließlich betont. (EB)

messdiener.sanktmatthaeus.de