Ausstellung im Museum MorsbroichDie faszinierenden „Reflex(e)“ des Bernd Zimmer
- Der bayrische Künstler Bernd Zimmer präsentierte seine Holzschnitte schon mehrfach im Schloss.
- Jetzt zeigt das Museum auf der Grafiketage seine Arbeiten unter dem Titel „Reflex“.
Leverkusen – Kein Zweifel: Das, was ab sofort in der Grafiketage des Museums Morsbroich zu sehen ist, ist etwas vollkommen Anderes als das, was seit zwei Wochen knapp darunter in den ersten beiden (Haupt-)Stockwerken gezeigt wird. Warum? Es ist greifbarer. Unmittelbarer. Bernd Zimmers Holzschnitte, die unter dem Titel „Reflexe“ zusammengefasst werden, berühren intensiver als die „Realen Fiktionen“, die zuletzt eröffnet wurden und bei denen es um mögliche Deutungen, falsche Fährten und Illusionen geht.
Anstrich des Realen
Die Zimmer-Schau dagegen hat einen realen Anstrich. Ohne irgendetwas Fiktives. Das mag daran liegen, dass der gebürtige Bayer (Jahrgang 1948) vor dem Einstieg ins Kunstgeschäft als Autodidakt Mitte der 70er Jahre nicht nur eine Verlagslehre absolvierte, sondern eine Zeit lang auch Philosophie und Religionswissenschaften studierte.
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Natürlichen Phänomene
Das „erdet“ vielleicht ein wenig. Auf jeden Fall aber beeinflusste es Zimmer, der sich natürlichen Phänomenen widmete und diese in einer faszinierenden Melange aus Abstraktheit und Gegenständlichkeit zeigte. Etwa in seinem Zyklus „Monate“ mit eisigen Farben, wenn es um den Winter geht, oder der Andeutung von Stürmen als Symbol des Frühjahrs. Bei Holzschnitten, die Wüsten, Canyons, den Dschungel zeigen und zu denen Zimmer sich bei seinen zahlreichen Reisen inspirieren ließ – und bis heute inspirieren lässt. Und natürlich, wenn es um seine Serie mit Wasserspiegelungen geht, die im Museum nun einen Raum der ganzen Länge nach einnehmen.
Einblick in die Sammlung
Knapp die Hälfte der ausgestellten Arbeiten stammen aus der Sammlung Morsbroichs, das seit jeher eine enge Beziehung zu Zimmer pflegt: Bereits zweimal stellte er hier aus. Zwei Werkschauen in Katalogform entstanden aus dieser Kollaboration. Nun folgt die nächste Zusammenkunft. Eine, die einlädt zum Verweilen und Schauen, versteht es Zimmer doch, mit Farb- und Formenspiel Sinne anzusprechen und den Blick auf das zu lenken, was sie im inneren ausmacht: die Gewaltigkeit der Natur.
„Reflex“ wird am Sonntag, 4. Oktober, um 14 Uhr eröffnet und wird bis zum 28. Februar in der Grafiketage des Museums zu sehen sein – natürlich auch während der Kunstnacht am Freitag, 9. Oktober (18-24 Uhr). Öffnungszeiten (regulär): dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr.
www.museum-morsbroich.de