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Anwohner werden informiertEntwurf zu 12-spuriger A1-Rheinbrücke

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Sechs Spuren in eine Richtung. So könnte die neue Autobahnrheinbrücke der A1 bei Leverkusen einmal aussehen. (Grafik: Straßen.NRW)

Leverkusen – Zwölfspurig, über einen Kilometer lang, freischwebende Brückenteil-Spannweiten von bis zu 280 Metern und 55 Meter hohe Trägerpylone - das sind einige beeindruckende Zahlen zu dem Entwurf der neuen Leverkusener Autobahn-Rheinbrücke. Über diese und weitere Fakten werden nun auch die Anwohner und Gewerbetreibenden entlang der Autobahnen rund um Leverkusen offiziell informiert. Dazu verteilte die oberste Straßenbaubehörde, der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW), am Wochenede die Broschüre "Dialog" an die genannten Haushalte.

Das beauftragte Düsseldorfer Ingenieurbüro Grassl hat erstmalig technische und zeitliche Eckdaten formuliert, wie und bis wann dieses Autobahn-Großprojekt umgesetzt werden könnte. Baustart soll demnach 2017 erfolgen. Und die Fertigstellung ist dann für 2020 (erste Brückenhälfte), beziehungsweise 2023 (zweite Hälfte) geplant. Da der Verlauf der Brücke bekannt ist, kann mit den vorbereitenden Maßnahmen wie Probebohrungen zwecks Bodenuntersuchungen an den Punkten begonnen werden, an denen später die tragenden Brückpfeiler errichtet werden sollen.

Die Planungen hinsichtlich Verkehrsaufkommen, sprich Belastungsanforderungen der neuen Brücke, sind von ursprünglich 2025 auf das Jahr 2030 erweitert worden, um "auf Nummer sicher zu gehen", wie Straßen.NRW vermeldete. Dies habe nebenbei auch positive Auswirkungen auf einen verbesserten Lärmschutz für die Bürger, so die Straßenbaubehörde weiter. Aktuell fahren nach der letzten bekannten Erhebung vor fünf Jahren 120 000 Fahrzeuge, davon 20 000 Lkw, täglich über die Leverkusener Brücke.

Dennoch werden einige Belastungen auf die Anwohner und Verkehrsteilnehmer auf der A1 und A3 rund um Leverkusen zukommen. Denn im Zuge des Brückenneubaus werden auch die Brückenzufahrten und das Autobahnkreuz Leverkusen-West neu gestaltet. Erste Proteste in der Bürgerschaft haben sich bereits organisiert. Im "Netzwerk gegen Lärm" haben sich Leverkusener Bürger zusammengetan, um gegen den Bau einer noch größeren Brücke als die bestehende zu protestieren und sich vielmehr für eine ebenfalls mögliche Tunnellösung auszusprechen.

Die Vorschläge des Ingenieurbüros Grassl lässt in dem vorgelegten Vorentwurf beide Möglichkeiten (Brücke oder Tunnel) offen. Die Landesstraßenbaubehörde distanziert sich allerdings in ihrer nun verteilten Informationsbrosche "Dialog" eindeutig von dieser Lösung: Unter der Überschrift "Keine Alternative zur Brücke..." verweist Straßen.NRW auf ein vorliegendes Gutachten, welches verdeutliche, dass im Falle der Tunnellösung die Anbindung der A59 an die A1 damit unmöglich sei. Dies würde zu Verkehrsverlagerungen mit erheblichen Mehrbelastungen in Leverkusen und Langenfeld führen, die nicht tragbar wären, so die Behörde. Auch den Standort der neuen Brücke südlich zum jetzigen zu verlegen, komme, laut Einschätzung von Straßen.NRW, nicht in Frage, da die Eingriffe in die Natur größer wären als bei der jetzt favorisierten und vorgestellten Lösung.

Um die Bürger trotz des per Bundesgesetz beschleunigten Brückenbauverfahrens weiter einzubinden, lädt die Landesstraßenbaubehörde kommende Woche Mittwoch, 22. April, zwischen 16 und 20 Uhr ins Leverkusener Forum, Büchelter Hof 9, und Donnerstag, 23. April, zwischen 17 und 20 Uhr ins Pfarrheim von St. Brictius, Köln-Merkenich, Brictiusstraße 22, ein.