Offenbach/Main – Niedrigwasser, gelb-braune Landschaften und Waldbrände: Das Sommerwetter in Hessen ist diesem Jahr von großer Dürre und Trockenheit geprägt gewesen. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag auf Grundlage vorläufiger Daten mitteilte, ging zwischen Juni und August extrem wenig Regen nieder. Im Schnitt wurden nur 85 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. Der Mittelwert der international üblichen Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt bei 222 Liter pro Quadratmeter. In Deutschland fiel in den drei Sommermonaten nur im Saarland noch weniger Regen.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 19,6 Grad Celsius gehört der Sommer in Hessen nach den bisherigen Messergebnissen außerdem zu den drei wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 für Niederschläge und Temperaturen. Der langjährige Mittelwert (1961-1990) liegt bei 16,2 Grad Celsius.
Kurios: In Gilserberg-Moischeid im Schwalm-Eder-Kreis lag die Temperatur am 2. Juni mit 1,1 Grad Celsius nur knapp über dem Gefrierpunkt. Kälter war es im Sommer an keiner anderen der rund 2000 Messstationen des DWD. In Hamburg-Neuwiedenthal wurde am 20. Juli mit 40,1 Grad Celsius der deutsche Höchstwert erreicht.
Nach den bisherigen Messungen und inklusive der Prognose bis Monatsende wurden in Hessen 857 Sonnenstunden in diesem Sommer gezählt, so viele wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen für die Sonnenscheindauer 1951. Der bisherige Rekord war im Sommer 2003 mit 814,4 Stunden aufgestellt worden. Auch bundesweit wurde laut DWD ein Höchstwert mit 817 Sonnenstunden verzeichnet.
Extrem war das Wetter in Hessen auch im August, der mit 21,0 Grad Celsius der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen sein dürfte (langjähriger Mittelwert: 16,4 Grad Celsius). An der Messstation am Frankfurter Flughafen wurden an 17 Tagen Werte von mehr als 30 Grad Celsius gemessen. Nur knapp 15 Liter pro Quadratmeter Niederschlag fielen, damit war Hessen im August das trockenste Bundesland.
© dpa-infocom, dpa:220830-99-565745/2 (dpa/lrs)